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Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Titel: Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Sag die Wahrheit: Hast du eine Freundin oder nicht?«
    »So blöd bist du aber nicht, Papa!«, rief Nell.
    Otto lächelte. Er blickte zuerst auf Nell, dann auf mich und zuletzt in Bienes Augen. »Aber natürlich habe ich eine Freundin!«
    Wir schnappten nach Luft. Es klingelte. Als Otto das Klingeln hörte, rannte er in den Flur. »Hier kommt sie! Antonella Pitti!«
    Matteos Mutter, klein, rundlich, lockige schwarze Haare und dunkle Augen, stemmte die Hände in die Hüften. »Hallo!«
    Otto zeigte einladend auf die Stühle. Wir setzten uns an den Küchentisch, er stellte das Blech mit dem Ungetüm in die Mitte. »Passt der Braten in deinen Backofen, Antonella?«, erkundigte er sich.
    Nell und ich fassten uns an den Kopf, denn Antonella zog einen Zollstock aus der Schürzentasche, klappte ihn auf und vermaß den gefrorenen Vogel. »Passt«, verkündete sie. »Wir können ihn sogar füllen.«
    Biene räusperte sich. »Ich verstehe nicht … Was geht hier vor, Otto?«
    Antonella blinzelte ihm zu und legte ihre Hand auf Bienes Arm. »Unsere Kinder wurden Freunde, Otto und Sandro trinken abends manchmal ein Bierchen, Opa Cosimo kümmert sich um den Kiosk, wenn Otto dringend wegmuss. Wäre es nicht angebracht, dass auch wir endlich Freundschaft schließen, Biene?«
    »Du lieber Himmel! Du trinkst mit Sandro ein Bier, während ich mir Sorgen mache?!« Biene schlug die Hände vors Gesicht. Nell und ich grinsten: Otto, der alte Schlawiner, hatte gründlich dafür gesorgt, dass die Familienfehde wie Schnee in der Sonne dahinschmolz!
    »Wie steht’s, Biene?«, wollte Antonella wissen. »Bist du bereit, die Feindschaft zu beenden?«
    Biene zögerte. »Die Frage kommt ein bisschen plötzlich.«
    »Ma!«, rief ich alarmiert. »Du wirst doch nicht Matteos und meinem Glück im Wege stehen!«
    »Biene, das darfst du Holly nicht antun«, unterstützte mich Nell. »Nun reicht euch endlich die Hand, ja?!«
    Biene zierte sich. »Otto! Ist Antonella die einzige Freundin, die du hast? Schwöre mir das!«
    Nachdem Otto drei Finger in die Luft gehalten und den Schwur mit ernster Miene geleistet hatte, reichte Biene Antonella die Hand. Otto öffnete den Kühlschrank. »Das muss gefeiert werden! Wie gut, dass ich ein Fläschchen kalt gestellt habe!«
    Sogar Nell und ich bekamen ein Schlückchen Sekt ab, sodass wir mit Antonella, Biene und Otto anstoßen konnten. Danach setzte Matteos Mutter energisch das Glas ab. »Und jetzt besprechen wir, was mit dem Truthahn passiert. Nachdem euer Backofen für den Vogel zu klein ist, schlage ich vor, ich brate ihn in unserem. Biene, übernimmst du die Füllung?«
    Otto gab uns ein Zeichen. »Ich denke, wir lassen die beiden in aller Ruhe das Bratenrezept besprechen.«
    »Sag mal, Otto«, fragte ich ihn auf der Treppe. »Du wusstest, dass unser Backofen ziemlich klein ist. Hast du deshalb statt der Gans den Megatruthahn besorgt, damit sich Biene und Antonella endlich versöhnen?«
    »Na ja.« Er rieb sich die Nase. »Ich gebe zu, dass ich nicht ganz unschuldig bin.«
    »Vor dir muss man sich in Acht nehmen. Du bist raffinierter, als du aussiehst«, sagte ich und öffnete, ohne nachzudenken, die Tür zu unserem Zimmer. Otto schnüffelte. Sein Blick fiel auf den Käfig. »Hallo! Dich kenne ich doch! Bist du nicht Fluffy, Pittis letzter Hase?«
    Otto setzte sich auf die Fersen. »Holly, vor dir muss man sich in Acht nehmen. Du bist raffinierter, als du aussiehst«, wiederholte er meine Worte.
    »Wenn du dich da mal nicht in mir täuschst«, warnte ich ihn. »Auch deine Tochter war an Fluffys Rettung beteiligt!«
    »Wie seid ihr vorgegangen?«, erkundigte er sich, holte Fluffy aus dem Käfig, setzte sich auf mein Bett und streichelte den Hasen, der es sich auf seinem Schoß gemütlich machte.
    Wir hatten die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, als Biene ins Zimmer platzte – zum Glück ohne Antonella.
    Wir sahen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete:
    Fluffy … statt der kleinen Gans ein riesiger Truthahn, der nicht in den Backofen passte … Antonella, Ottos »Freundin« …
    »Es ist nicht so, wie du denkst, Biene!«, rief ich.
    Biene setzte sich neben Otto. »Ich wünsche mir nur noch eines!«
    »Was denn, mein Schatz?«, fragte Otto.
    Sie holte tief Luft. »Dass die Geheimnisse an Heiligabend enden. So, und nun raus mit der Geschichte …!«
    Seltsamerweise lag an diesem Abend das Wichtelpäckchen vor Fluffys Käfig. Es enthielt die zwei schönsten Anhänger, die mir der Wichtel jemals geschenkt

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