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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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sie denkt, nämlich, dass das noch nie eine Garantie war. Sie ist eben eine unverbesserliche Pragmatikerin.
    »Er braucht gute Verteidiger«, stellt Simon ruhig fest. »Und als Opfer eines Justizirrtums braucht er außerdem Öffentlichkeit, damit selbst der dümmste Richter merkt, dass es schon einen verdammt guten Grund geben muss, wenn die Leute vor dem Berufungsgericht Transparente schwenken und in ihre Vuvuzelas tuten. Der Fall darf nicht in Vergessenheit geraten, und ein Interview mit Natalie könnte da hilfreich sein.«
    Simon hat einen ausgeprägten Oberschichtakzent, und ich frage mich, ob er eine protzige Eliteschule wie Eton oder Harrow besucht hat.
    »Außerdem ist Natalie sehr medientauglich«, fügt er hinzu. »Wenn du das richtig hinkriegst, wird es der große Renner.«
    »Ich dachte, du hättest gerade gesagt, dass sie normalerweise keine Interviews gibt«, wundert sich Caroline.
    »Damit meint er, dass sie gut aussieht«, erwidere ich.
    »Richtig«, entgegnet Simon und lehnt sich, das Sinnbild der Lässigkeit, entspannt zurück.

[home]
    20
    D ass meine Freunde an der Uni Rechnungswesen, Betriebswirtschaft oder Neurophysiologie studierten, hatte (abgesehen davon, dass sie später alle erheblich mehr Geld verdienten als ich) zur Folge, dass ich, anders als sie, unzählige sogenannte Freistunden hatte, die zum Büffeln vorgesehen waren.
    Natürlich legten Ben und ich unsere Prüfungen zum Abschluss des ersten Studienjahres eine Woche vor allen anderen ab. Und aus Gründen, die in Vergessenheit geraten sind, feierten wir dieses Ereignis in einem grottigen, auf schottisch getrimmten Pub namens MacDougal’s in Fallowfield. Wenn der Laden dem alten Clan der MacDougals tatsächlich ein Denkmal setzen sollte, wollte ich sie ganz sicher niemals kennenlernen. Die Vorhänge waren kariert, die Polster hatten die Farbe einer offenen Wunde, und es roch nach Teppichreiniger und Zigarettenrauch. »Ein Hoch auf die schottische Unabhängigkeit!«, wie Ben es zusammenfasste.
    Obwohl Ben und ich fast jeden Tag miteinander verbrachten und so viel Spaß hatten, dass wir sogar einer Nacht hinter schwedischen Gardinen etwas Lustiges hätten abgewinnen können, war mir stets sonnenklar, dass ich mich niemals in ihn verlieben würde. Es ging nicht nur darum, dass er nicht mein Typ war. Alles mit ihm war auch so unkompliziert. Ich war der Auffassung, dass zu Anziehungskraft auch Reibung gehörte. Und Auseinandersetzung, Mysterium und Distanz ihre Grundfeste bildeten. Rhys konnte manchmal recht abweisend sein, und zwar in vielerlei Hinsicht. Er hatte mich sogar gebeten, nicht mehr zu seinen Gigs zu kommen, da er sich davon gestört fühlte. Er behandelte mich mies, und ich fand ihn, dem Klischee entsprechend, heiß.
    »Ich vertrage eine ganze Menge«, teilte ich Ben mit, nachdem ich schon zwei Wodka Cola intus hatte.
    »Wirklich?«, fragte er zweifelnd.
    »Oh, ja, ich kann sogar Wodka trinken, während eine Band spielt«, beteuerte ich.
    »Du hattest erst zwei.«
    »Ich trinke dich unter den Tisch!«, rief ich mit der Waghalsigkeit eines Menschen, der gerade zwei große Gläser auf nüchternen Magen geleert hat und absoluten Schwachsinn redet.
    Ben kicherte in sein Glas.
    »Du suchst etwas aus«, fügte ich hinzu und schlug auf den Tisch, um meine Worte zu unterstreichen. »Du suchst ein Getränk aus, ich halte mit, und danach trage ich dich nach Hause.«
    Ben neigte den Kopf zur Seite. »Hast du schon mal flambierten Drambuie probiert?«
    »Neeeeein. Her mit dem Zeug.«
    Er eilte zum Tresen und kehrte mit einem Streichholzheftchen und zwei Gläsern zurück, die etwa zwei Fingerbreit einer kupferfarbenen Flüssigkeit enthielten. Unter Bens kreativer Anweisung zündeten wir sie an und entfachten kleine Feuerseen. Wir klatschten uns gegenseitig ab, um unser Vorhaben zu besiegeln, und versuchten, die Gläser vor dem Trinken über unseren Köpfen kreisen zu lassen – mit klebrigem Erfolg.
    »Du bist nicht wie die anderen Mädchen, die ich kenne«, meinte Ben und wischte sich den Mund ab, nachdem die zweite flambierte Runde glücklich in unseren Mägen gelandet war.
    »Weil ich mehr fluche?«, fragte ich.
    »Nein. Eher … na, du weißt schon, wie meine besten Freunde zu Hause. Du bist kein Mädchen-Mädchen, keine Tussi. Du bist smart.«
    Das letzte Wort nuschelte er so, dass ich es kaum verstehen konnte, und senkte dabei den Blick auf die Cocktailkarte.
    »Was, bist du etwa noch nie einer intelligenten Frau begegnet?«
    »Das

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