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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Schulter. Eddie O'Hara stieg gerade aus seinem dunkelblauen BMW. “Was zum Teufel machst du hier?”, fragte Eddie und kam auf ihn zu.
    “Die gleiche Frage könnte ich dir genauso gut stellen.” Matt blickte sich um. Im weiten Umkreis waren nichts als Felder zu sehen. “Du bist ziemlich weit weg von zu Hause, nicht wahr?”
    “Ich war unterwegs zum Großmarkt, um ein paar Sachen einzukaufen, da habe ich deinen Wagen gesehen.”
    “Ihr Freund hat unerlaubt mein Grundstück betreten”, schnauzte Horace noch immer in dem gleichen aggressiven Ton. “Und er hat mich bedroht.”
    Eddie packte Matts Arm. “Komm schon. Das sieht aus wie eine Szene aus einem schlechten Western. Lass uns von hier verschwinden, bevor Horace noch die Bullen ruft.”
    Es ging Matt allmählich auf die Nerven, dass Eddie sich einmischte. “Was denkst du, wer du bist? Mein Aufpasser?”
    “Das sollte ich wohl besser. Was ist los mit dir, Mann? Du weißt doch, was für ein bösartiger, alter Stinkstiefel Horace ist. Du brauchst ihm nicht einmal was getan zu haben – er sieht ein Gesicht, das ihm nicht gefällt und schon schlägt er einfach zu.”
    Er legte einen Arm um Matts Schultern. “Was hast du überhaupt von ihm gewollt?”
    “Ich suche nach einem grünen Pick-up. Hast du vielleicht einen in der Gegend gesehen?”
    “Ah, der ominöse Pick-up. Hab davon gehört, aber gesehen habe ich ihn nicht.” Er wartete, bis sie Matts Jeep erreicht hatten, und fragte: “Glaubst du etwa, Horace hat Bernie in den Fluss gedrängt?”
    Matt drehte sich um und warf einen letzten langen Blick über seine Schulter. Horace hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Er hob den Baseballschläger und schwang ihn durch die Luft, als wolle er Matt jegliche Hoffnung austreiben, sein Grundstück jemals wieder betreten zu dürfen. “Nicht er”, erwiderte Matt. “Seine Söhne.”
    Ein einziger Anruf bei Buzz Brown reichte Matt aus, um ihm zu zeigen, dass der Farmer wieder aus Kansas zurück war und sich freute, von ihm zu hören.
    “Komm jederzeit vorbei, Matt”, sagte Buzz am Telefon. “Du bist mir stets willkommen.”
    Wenige Minuten nachdem er das Badger-Grundstück verlassen hatte, fuhr Matt zur Suddenly Farm an der Route 232. Buzz wartete schon auf der Veranda, als Matt die Auffahrt herauffuhr. “Wie schön, dich zu sehen, Junge.” Er schüttelte Matt herzlich die Hand. “Lass uns reingehen. Wie wäre es mit Kaffee?” Er war ein kleiner, fast schwächlich wirkender Mann, dessen Körperbau so gar nicht zu einem Farmer passte. Doch selbst nach fünfzig Jahren harter Feldarbeit besaß er noch immer eine erstaunliche Ausdauer, Kraft und eine tief empfundene Liebe zu seinem Land.
    “Kaffee klingt gut”, antwortete Matt. “Machst du ihn immer noch so heiß und stark wie früher?”
    “Genau so muss er sein.”
    “Dann nehme ich gerne einen ganzen Becher – einen großen.”
    Der Farmer schmunzelte und führte ihn in eine große, makellos glänzende Küche. Sie war schon immer der Mittelpunkt des Hauses gewesen, besonders als Alma noch gelebt hatte. “Wie war deine Reise nach Kansas?”
    “Interessant. Ich hatte mich schon fast dazu entschlossen, in den Westen zu ziehen, aber dann hat mein Bruder gesagt, er will nach Pennsylvania zurückkehren. Also bin ich wieder hier und nehme ihn bei mir auf, bis er etwas Eigenes gefunden hat.”
    “Etwas sagt mir, dass dich seine Entscheidung glücklich macht.”
    “Und wie. Jerry und ich haben uns schon immer gut verstanden. Und das Alleinsein ist nicht schön.” Er holte zwei große Kaffeebecher aus einem Schrank. “Wie geht es deinem Dad?”
    “Er lässt sich nicht unterkriegen. Du kennst ihn ja. Ich soll dich von ihm grüßen.”
    “Sag ihm, ich stehe auf seiner Seite. Josh muss nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, dass er Fred ins Gefängnis steckt.”
    “Genau deshalb bin ich hier, Buzz. Eine neue, vielversprechende Spur ist im Mordfall Steven Hatfield aufgetaucht, und ich habe gehofft, du könntest mir weiterhelfen.”
    “Ich?” Er reichte Matt einen Becher mit starkem, duftenden Kaffee. “Ich würde dir nur zu gern helfen, aber wie?”
    Sie setzten sich an den großen Ahorntisch, in dessen Mitte ein Drehständer mit Zucker, Salz, Pfeffer und Honig stand. Buzz schlürfte genüsslich einen Schluck aus seiner Tasse. “Was genau hast du im Sinn, Matt?”
    “Vor ein paar Tagen habe ich mit Duke geredet, und da hat mich dieser abgelehnte Erschließungsantrag neugierig gemacht.”
    Buzz'

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