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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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Station zu sein. Geduldig ließ sie den Tumult über sich ergehen, ergriffen, wie sehr sich alle um sie sorgten.
    Trotzdem berichtete sie nur in groben Zügen, was sich ereignet hatte, denn genau, wie sie Ramon gegenüber erwähnt hatte, glich das Krankenhaus einem emsigen Bienenstock, in dem sich Nachrichten in Windeseile verbreiteten.
    Bis Anja endlich dazu kam, ihre Arbeit aufzunehmen, waren nahezu zwei Stunden vergangen und ihr schwirrte von dem ganzen Aufruhr der Kopf. Nach der Einsamkeit der letzten Wochen war sie solche Menschenmassen einfach nicht mehr gewohnt. Sie studierte den Dienstplan und machte sich auf den Weg. Kaum betrat sie die Krankenzimmer, wurde sie erneut auf ihre Erlebnisse angesprochen. Schicksalsergeben gab sie den Patienten freundlich Auskunft, wenn auch sehr zurückhaltend.
    Die Journalisten hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Zwar hatte Carolin versucht, die Artikel ihrer Kollegen in den Heidelberger Zeitungen in Schach zu halten, dennoch war sie nun bekannt wie ein bunter Hund. Kopfschüttelnd steuerte sie das nächste Zimmer an.
    In den nächsten Stunden stürzte sie sich voller Elan in ihre Arbeit. Sobald sie jedoch einen Augenblick ungestört war, drifteten ihre Gedanken zu Ramon. Womit er sich wohl gerade beschäftigte?
    Ihr Herz wurde schwer, wenn sie daran dachte, wie unerreichbar er für sie war. Wenigstens konnte sie sich auf eine Nachricht von ihm freuen. Sie hatte keinerlei Zweifel, dass er ihre Briefe sofort nach deren Eingang beantworten würde. Obwohl sie wusste, dass der Postlauf in die USA und wieder nach Deutschland zurück einige Wochen dauern konnte, klopfte ihr Herz schon seit Tagen schneller, wenn sie den Briefkasten öffnete.
    Mit Carolins Hilfe hatte sie am letzten Wochenende akribisch das Internet durchforstet, weil sie gehofft hatte, etwas in den kalifornischen Zeitungsartikeln über ihn finden zu können.
    Ihre Hoffnung war jedoch enttäuscht worden. Sie hatten zwar tatsächlich einen Artikel über die Zerschlagung von La Mano de Cuba aufgespürt, aber es war, wie Ramon einst beschrieben hatte. Der Artikel lobte ausführlich den Erfolg der kalifornischen Polizei, erwähnte aber mit keinem Wort den Hintergrund der Organisation, geschweige denn irgendwelche Personen.
    Seufzend öffnete Anja den Hochschrank im Vorratslager und sortierte Medikamentenpäckchen ein.
    »Hallo Anja.«
    Die unerwartete Männerstimme ließ sie herumfahren. In der Tür zum Vorratslager stand ihr Exverlobter.
    »Hallo Richard«, antwortete sie schlicht. Was sollte sie auch anderes sagen? Es schienen Jahre vergangen zu sein, seit er und sie ein Paar gewesen waren. Wie gewohnt sah er ausgesprochen gepflegt aus, die weizenblonden Haare in perfekter Unordnung, immer noch sommerlich gebräunt. Und doch …
    Überrascht stellte Anja fest, dass sich ihr Blickwinkel in den letzten Wochen erheblich verändert hatte, denn sie konnte nichts Attraktives mehr an Richard finden. Was ihr früher so anziehend erschienen war, wirkte jetzt unecht und reizlos. Automatisch dachte sie an Ramon. An seine nachtschwarzen Wimpern und Haare, die markanten Gesichtszüge. Welch ein Unterschied. Und der Körperbau erst …
    Selbst die akribischen Work-outs, die Richard seit Jahren im Fitnesscenter absolvierte, änderten nichts daran, dass er im Vergleich zu Ramons stahlhart modellierter Gestalt wie ein Hanswurst wirkte. Von dem grundlegend unterschiedlichen Charakter der Männer wollte sie gar nicht erst anfangen.
    Plötzlich fragte sie sich, wie sie Richard je als potenziellen Mann fürs Leben hatte betrachten können. Damals musste sie wohl geistig umnachtet gewesen sein. Vermutlich lag es aber einfach daran, dass sie Ramon zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekannt hatte.
    »Wie geht es dir?«, erkundigte er sich in einem Tonfall, der sie früher hätte dahinschmelzen lassen.
    Ungerührt begegnete sie seinen grauen Augen. »Danke, gut. Ich bin froh, wenn sich der ganze Wirbel etwas gelegt hat.«
    »Kann ich verstehen.« Er fuhr sich mit einer lässigen Geste durch die Haare und blickte kurz über seine Schulter zur Tür, als wollte er sich versichern, dass sie allein waren. »Ich habe schon den ganzen Tag versucht, dich ungestört zu sprechen. Was hältst du davon, wenn wir uns heute Abend nach der Schicht treffen? Dann können wir uns richtig unterhalten.«
    Sie ließ seinen Charme von sich abprallen, wie Wasser an einer Lotusblüte abperlte. »Du willst dich unterhalten? Worüber denn?« Bewusst sprach sie ohne

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