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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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euch Jurisfiktion vierzig Tonnen Intelligente Argumente auf den Schädel und macht euch platt wie gebügelte Flundern!«
    »Das sagen
Sie
«, erklärte der Außerirdische. »Los, Elvis! Überprüf mal den Stern da.«
    Die zwei Dutzend Elvisse sahen sich gegenseitig an und überlegten, welcher von ihnen gemeint war. In der Zwischenzeit hatte ich den Roboter schon halb aufgezogen. Wenn es zum Kampf kommen würde, wäre ich nicht mehr ganz allein.
    Der Elvis, der sich schließlich in meine Nähe traute, warf nur einen kurzen Blick auf den silbernen Stern und zog sichhastig wieder zurück. »Alles okay, Jungs«, rief er. »Sie ist es tatsächlich.«
    »Ach, wirklich?«, sagte ich und fügte rasch hinzu: »Natürlich bin ich es, ihr Idioten. Und jetzt verpisst euch!«
    Die inzwischen deutlich kleiner gewordene Menge murmelte allerlei Ausreden und zog sich eilig zurück. Sie müssten noch irgendwelche verrückte außerirdische Technologie in einem Hangar in der Wüste begutachten. Innerhalb einer Minute waren ich und der Zahnradmensch mutterseelenallein auf dem Platz.
    »Erlauben Sie, dass ich spreche, Madam?«, sagte der Roboter, sobald ich ihn hinreichend aufgezogen hatte, um seine Denkprozesse wieder in Gang zu setzen. Er sprach mit dem üppigen Akzent eines echten Gentlemans, aber es gab einen leicht brummenden Unterton, so als steckte eine Hummel in einem Cello.
    »Natürlich.«
    »Ich bin eins der älteren Duplex- 5-Modelle , deshalb möchte ich Madam bitten, mich nur mit achtundzwanzig Umdrehungen aufzuziehen. Meine Spiralfeder erlaubt zwar volle zweiunddreißig Umdrehungen, aber die letzten vier Umdrehungen haben eine
gänzlich unberechenbare
Wirkung auf meinen Zentralrechner, und das bedeutet, dass ich nicht meine Höchstleistung erbringen kann, wenn ich überdreht werde.«
    »Ich werde dran denken.«
    »Und wenn ich so frei sein darf«, sagte der Roboter, »dann möchte ich die Bitte aussprechen, mich nicht weiter als bis zu den letzten zwei Umdrehungen ablaufen zu lassen. Sonst muss ich nämlich befürchten, dass ich unverzeihlich langsam und träge werde.«
    »Ich werde darauf achten, dass Sie immer zwischen zwei und achtundzwanzig bleiben.«
    Ich zog ihn vorsichtig weiter auf, achtete aber sorgfältig darauf, die rote Markierung unter seinem Kinn nicht zu überschreiten, mit der die Federspannung in seinem Inneren angezeigt wurde. Als das erledigt war, drehte er sich zu mir um. Die bewegliche Augenbraue in seinem Gesicht begann zu zittern und zeigte dann plötzlich auf: Unbehaglich.
    Ich wusste genau, was er meinte: Das Aufziehen eines Butlers war tatsächlich ein etwas peinliches Unterfangen, und ich kam zu dem Schluss, dass es für das Verhältnis zwischen dem Arbeitgeber und seinem Angestellten besser ist, wenn man gar nicht darüber redet.
    »Das ist eine sehr nützliche Augenbraue.«
    »Sie gehört zur Standardausrüstung des Duplex-5.   Da wir kaum echte Gefühle haben, hilft es uns, anderen mitzuteilen, was wir unserer Mutmaßung nach in bestimmten Situationen fühlen sollten.«
    »Mir hilft es sehr, Mr   …«
    »Sprockett«, sagte Sprockett, »zu Ihren Diensten.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich einen Butler brauche.«
    »Es ist seit langem erwiesen, Ma’am, dass
jeder
einen Butler braucht. Außerdem haben Sie mir das Leben gerettet.«
    Es war kompliziert, aber ich wusste durchaus, was er meinte. Weil ich ihn gerettet hatte, stand er in meiner Schuld   – und wenn ich ihm keine Gelegenheit gab, diese Schuld abzutragen, würde er für immer damit leben müssen. Bei einer Lebenserwartung von tausend Jahren und mehr hatte man sehr viel Zeit, darunter zu leiden. Und solches Leiden ist schlecht für die Zahnräder. Zahnradbasierte Lebensformen konnten manchmal erschreckend stur sein, aber das war natürlich auch ihre große Stärke.
    »Na gut«, sagte ich. »Aber nur auf Probe, versteht sich.«
    »Sehr wohl, Ma’am. Darf ich Ihnen einen Cocktail bringen? Ich mache einen sehr guten Tahiti Tingle   – auch ohne das kleine Schirmchen, wenn Sie das für passé halten.«
    »Danke, jetzt nicht. Ich muss noch arbeiten.«
    »Im Reich der Verschwörung, Ma’am?«
    Ich zeigte auf den Buchverkehr über unseren Köpfen. »Eins dieser Bücher ist gestern Nacht abgestürzt, und ich bin hier, um herauszufinden, warum.«
    »Verstehe«, sagte Sprockett. Seine Augenbraue zeigte auf »beunruhigt«, als er zum Himmel hinaufsah. »Ich werde Sie unterstützen, so gut ich kann.«
    Wir machten uns auf den Weg zum

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