Woelfin des Lichts
vollen Rundungen wunderbar zur Geltung und dieser Anblick ließ jedes Männerherz höher schlagen. Natürlich gab es noch diesen Jack, kurz stieg brodelnde Eifersucht in ihm auf bei dem Gedanken, dass er es wagte, Sara nahe zu sein, anzufassen und sie für sich zu beanspruchen, doch in Simons Plan kam er nicht mehr vor.
Auf dem Weg zur gut besuchten Bar, die man auf dem Rasen in einem Halbkreis aufgebaut hatte, schwieg Jack. Im schummrigen Licht der Lampions wirkten seine Gesichtszüge hart und wie aus Stein gemeißelt und machten deutlich, dass er sich keineswegs beruhigt hatte.
Es war das erste Mal seit sie Jack kannte, dass Sara die verborgene Dominanz eines Rud elführers unter der Oberfläche deutlich erkannte. Einerseits fühlte sie sich dadurch geschützt, andererseits war sie gewarnt, niemals mit ihm in einen tiefer gehenden Konflikt zu geraten, bei dem sie mit Sicherheit den Kürzeren ziehen würde.
Jack reichte ihr ein Glas Wein und murmelte: „Dieser Kerl, wenn er dich noch einen Moment länger angesehen hätte..., dieser Typ hat einiges an sich, was mir nicht gefällt, und das liegt nicht nur daran, dass er dich mit seinen Blicken ausgezogen hat.“
Sara nippte an i hrem Weißwein und wagte nicht, etwas zu erwidern. Was hätte sie auch sagen sollen?
Etwa Ach mach dir nichts daraus, er war früher einmal mein Liebhaber und verfolgt mich seit Jahren?, dachte sie sarkastisch.
Jack wandte sich kurz darauf einem Bekannten zu und Sara gesellte sich zu Mina, die ihren Sitzplatz mittlerweile gegen einen Stehplatz eingetauscht hatte. Zur Begrüßung umarmten sie einander: „Was meinst du, Sara, ob Sophie tief in die Tasche greifen musst e, um dies alles zu bezahlen?“, witzelte Mina, während ihre Hand einen weitreichenden Bogen beschrieb.
„Ich denke, Michael hätte sich ebenso mit einer Feier im kleinen Rahmen zufrieden gegeben, wenn nicht gar bevorzugt, aber Sophie lässt das natürlich nicht durchgehen“, redete sie weiter.
Sara hörte nur halbherzig zu, sie beobachtete Sophie, die gerade aus dem Haus trat. Ihre Blicke trafen sich über die Köpfe der Leute hinweg, doch diese Zeitspanne reichte aus, um Sara erkennen zu lassen, dass in Sophies Bl ick nicht nur grenzenloser Hass, sondern merkwürdigerweise auch Triumph zu erkennen war.
Ihr schauderte, unwillkürlich wandte sie sich ab.
Wo und wann haben sich Simon und Sophie bloß kennengelernt? , fragte sie sich ratlos.
Dass die beiden „alte Freunde “ waren, war schlichtweg gelogen. Simon schlich sich in Roseend ein und Sophie half ihm auch noch dabei.
Es drängte sie danach, Jack alles zu erzählen, aber das war plötzlich unmöglich geworden. Ein Machtkampf auf Jacks Terrain wäre mit großer Wahrscheinl ichkeit eskaliert und nicht ohne Blutvergießen einhergegangen. Ganz zu schweigen davon, wie sich Jack ihr gegenüber verhalten würde. Nein, sie dachte keine Sekunde daran, dass er gegen sie gewalttätig werden könnte. Doch anstelle von Liebe Verachtung in seinen Augen lesen zu müssen, wäre schlimmer zu ertragen als alles andere.
Zum Glück war sie sich sicher, dass Simon über ihre Vergangenheit Stillschweigen bewahren würde. Welche Rolle Sophie innehatte, ließ sich nur vermuten. Womöglich bestand ihre Aufgabe darin, es Simon zu ermöglichen, in ihre Nähe zu kommen. Doch was versprach sie sich davon?
Sara war sich sicher, dass Simon ihrer Nachbarin nichts von seinen wahren Beweggründen verraten hatte. Denn ansonsten hätte Sophie ihren Trumpf gegen Sara mit groß er Wahrscheinlichkeit ausgespielt. Doch womit hatte er sie gelockt?
So wie sie Michaels Frau einschätzte, verfolgte diese ebenfalls ein Ziel, sonst hätte sie sich nicht dazu überreden lassen, bei einem solch hinterhältigen Spiel mitzuwirken.
Die Stunden verrannen wie in Zeitlupe, die Sara wie durch einen Nebel wahrnahm, hier und da unterhielt sie sich zwar mit den Gästen, doch wusste sie später nicht mehr zu sagen, worüber sie letztlich gesprochen hatten. Sie achtete darauf, nicht in Sophies oder Simons Nähe zu kommen. Jack indessen ließ Sara nicht aus den Augen, er nahm die begehrlichen Blicke, die oftmals auf seiner Partnerin ruhten, wahr und reagierte nach der kurzen Begegnung mit Simon äußerst empfindlich darauf.
Erst als sie gegen Mitternacht die Par ty verließen, fiel von Sara ein Großteil der Anspannung ab. Jack hatte seinen Arm um ihre Hüfte gelegt und sie näher zu sich herangezogen.
„Wenn ich im Vorfeld geahnt hätte, welches Aufsehen du
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