Woher, wohin, was ist der Sinn?
auch ein schönes Sprichwort gibt es zum Stolz:
»Dummheit und Stolz
wachsen auf einem Holz!«
Gesunder Stolz
Sollen wir denn nie stolz sein? Müssen wir alles, was wir sind und können, still verschweigen? Nein, sicher nicht! Denn wir Menschen sind ganz großartige Wesen – noch wertvoller als Tiere und Pflanzen. Oft denken wir viel zu wenig daran. Doch schon ein Blick in den Spiegel genügt, um Bewundernswertes an uns zu finden. Willst du es versuchen?
Schau dich an! Hier bist du – ein Mensch mit Kopf, Augen, Nase, Mund und vielem mehr! Zähle auf, was du alles siehst, auch kleine Details. Auf der ganzen Welt sieht niemand so aus wie du. Kein Mensch hat dieselben Hände oder die gleiche Nase. Hast du gesehen,
wie schön du bist? Und du kannst dich bewegen, denn du bist lebendig. Du kannst gehen, springen, rennen – sofern du gesund bist. Aber auch mit einer Behinderung gibt es Faszinierendes an dir zu entdecken.
Schon die Menschen, die lange vor uns gelebt haben, sahen sich als Wunderwerke. Wer hat uns gemacht?, fragten sie. Das kann kein Mensch gewesen sein, unmöglich! Niemand von uns konnte sich selbst erschaffen. Sie überlegten hin und her. Und sie dachten: Wer das kann, ist größer als alle! Das muss Gott sein. Wer sonst? Die Menschen sangen stolze Loblieder, die uns bis heute erhalten sind. Wir können sie als Psalmen in der Bibel nachlesen. Da preisen die Menschen zum Beispiel in einem solchen Psalm Gott und beten:
»... du hast mein Inneres geschaffen,
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.
Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Als ich geformt wurde im Dunkeln,
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde,
waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand ...«
(Psalm 139,13–16)
Vielleicht gibt es von dir eine Ultraschallaufnahme, die dich im Bauch deiner Mutter zeigt, bevor du geboren wurdest. Damals warst du noch winzig klein, man hätte dich in einer Hand tragen können. Aber alles war schon da: An jedem Fuß fünf Zehen und an
jeder Zehe ein winziger Zehennagel. Schon deine Stupsnase, deine Augen und Finger kann man auf der Aufnahme sehen und vieles mehr.
Vor allem in deinem Gehirn wurde schon damals vieles vorbereitet, was du jetzt und später zum Leben brauchst. Das Gehirn ist ein großartiges menschliches Organ. Die modernen Forscher werden nie alles finden, was es enthält. Viel Geheimnisvolles bleibt darin verborgen, das wir nie ganz erklären können werden. Vor diesem Wunder werden wir manchmal wieder ganz bescheiden – obwohl wir so stolz auf uns sein dürfen.
Wer einen guten, gesunden Stolz hat, sieht nicht nur die eigenen Vorzüge. Er sieht auch die Vorzüge der anderen. Das ist der große Unterschied: Menschen mit gesundem Stolz wissen, dass sie nicht die einzigen sind, die schön, klug, gewandt oder witzig sind. Obwohl sie sich selber freuen über ihre Vorzüge und ihr Können, stellen sie die anderen nicht in den Schatten. Sie sind keine Gockel, die andere missachten oder herablassend behandeln. Im Gegenteil: Sie achten auch die anderen und erkennen an, dass jeder Mensch Grund hat, stolz auf sich selbst zu sein.
Worauf kann deine Mutter stolz sein? Worauf dein Vater? Welche besonderen Eigenschaften oder Talente haben dein Bruder, deine Schwester oder andere Personen, die du kennst? Überlege es dir und sage ihnen, welche Vorzüge du an ihnen findest!
Gemeinsam stolz sein
In der Schweiz gibt es eine Aktion mit dem Titel »Jeder Rappen zählt« (im Internet zu finden unter: www.jrz.ch ). In Deutschland würde man sagen: »Jeder Cent zählt.« Die vierte Klasse in der Schule im Wiesental will sich beteiligen. In der Klasse geht es hoch her. Die Mädchen und Jungen informieren sich im Internet. Bald finden sie heraus, dass für Kinder gesammelt wird, die Opfer eines Krieges geworden sind. Auf der Seite im Internet gibt es einen Song, in dem es heißt: »Jedes Kind ist vollkommen, jedes Kind ist willkommen, jedes Kind ist ein Geschenk des Himmels, jedes Kind soll frei sein für immer ...«
Jetzt wird in der Klasse diskutiert: Was unternehmen wir? Wie kommen wir zu Geld? Allerhand Vorschläge werden an der Tafel notiert, eine lange Liste entsteht:
Eine Geldsammlung organisieren.
Ansichtskarten herstellen und verkaufen.
Ein Atelier einrichten, um Schmuck herzustellen.
Im Gemeindesaal eine Ausstellung einrichten, zur Eröffnung einladen und Lose verkaufen.
Ein
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