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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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die oberste Regel in dem Selbstverteidigungskurs gewesen, den ich … danach belegt hatte.
    Ich hatte den Kurs nicht abgeschlossen, weil mir die Nachricht vom Tod meines Vaters in die Quere gekommen war. Hätte ich es getan, wüsste ich vielleicht, wie ich mich verhalten sollte, wenn Cartwright mir zu nahe kam. Alles war besser, als wie ein Karnickel beim Anblick eines Wolfs zu erstarren.
    Grace folgte mir zur Vorderveranda und wartete geduldig, bis ich meine Schlüssel herausgekramt und die Tür aufgesperrt hatte. Auf meinem Weg durchs Haus betätigte ich jeden einzelnen Lichtschalter, sodass die Räume am Ende so hell erstrahlten wie an Weihnachten.
    Das Grrr einer überraschten Katze erklang aus Richtung Treppe, bevor Oprah sie mit schnelleren Bewegungen, als ich seit Jahren bei ihr gesehen hatte, herabsprang. Sie strich um Grace’ Beine und begann zu schnurren.
    „Hey, du lebst immer noch?“, murmelte Grace und beugte sich nach unten, um sie hochzunehmen.
    Die beiden waren schon immer ein Herz und eine Seele gewesen. Wann immer Grace hier übernachtet hatte, hatte Oprah zusammengerollt auf ihrem Oberkörper geschlafen. Ich wäre eifersüchtig gewesen, hätte ich Grace nicht auch geliebt.
    Ihr Vater hatte ihr kein wie auch immer geartetes Haustier erlaubt. Er mochte keine Tiere. Manchmal hatte ich mich gefragt, ob er seine Tochter wirklich mochte und sie deswegen so viel Zeit hier verbrachte.
    Nachdem die McDaniel-Brüder Lake Bluff ein für alle Mal den Rücken gekehrt hatten, war der frühere Sheriff McDaniel immer unleidiger geworden. Bis zu seinem Tod hatten sich die Einheimischen ausnahmslos von ihrer Schokoladenseite gezeigt, aus Angst, sich ansonsten mit ihm anzulegen.
    Ich warf meine Schlüssel auf das Tischchen in der Diele. Das Klirren erschreckte Oprah. Zwei Paar grüner Augen – eines mehr gelblich, das andere ins Blaue tendierend – starrten mich an.
    „Könntest du aufhören, meine Katze zu verhätscheln, und mir zeigen, was du gefunden hast?“, verlangte ich.
    Grace rieb die Wange an Oprahs scheckigem Kopf und setzte sie ab. Die Katze strich weiter zwischen ihren Beinen hindurch, als wären sie ein Irrgarten.
    „Bekomme ich nicht zuerst einen Drink?“
    „Einen Drink?“
    „Wein. Bier. Whiskey. Ganz egal. Ich bin offiziell außer Dienst.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Seit etwa einer Stunde.“
    Ich zuckte mit den Schultern und machte mich auf den Weg in die Küche. Kaum dass ich Oprahs Futternapf gefüllt hatte, entschied sie sich gegen Grace und für das Fressen.
    Ich öffnete meinen Kühlschrank. „Merlot. Sauvignon Blanc. Budweiser.“
    „Ich nehme das Gleiche wie du.“ Grace lehnte sich an den Tresen und ließ den Blick über die Küchenschränke und die Fenster schweifen. Sie hatte schon immer nach irgendetwas geforscht, selbst als Kind. Ihre eigentümlich hellen Augen und ihre übersteigerte Wissbegier hatten die Menschen nervös gemacht. Nur mich nicht.
    Ich schnappte mir die Merlot-Flasche und zwei Gläser. „Wollen wir uns auf die Terrasse setzen?“
    „Gern.“ Grace öffnete die Glastür und ließ mir den Vortritt zur ausladenden weißen Holzplattform mit Aussicht auf den Wald.
    Ich zündete die Dochte mehrerer Zitronenöl-Fackeln an, die den doppelten Zweck erfüllten, Licht zu spenden und uns – theoretisch – die Moskitos vom Leib zu halten, anschließend schenkte ich jedem von uns ein Glas blutroten Wein ein – warum war in letzter Zeit alles blutrot? – und reichte Grace das ihre.
    Sie nahm einen Schluck. „Ah. Viel besser als der Fusel, den wir während der Highschool getrunken haben.“
    Ich zog eine Grimasse. „Mad Dog 20/20 und Boone’s Farm Strawberry Hill.“
    „Wir hielten uns für so cool.“ Sie prostete mir zu. „Auf verbesserte Geschmacksknospen.“
    „Darauf trinke ich.“ Ich hob mein Glas. Das samtige Beerenaroma bewirkte, dass sich meine Zunge vor Genuss zusammenrollte, während der unaufdringliche Duft von Erde und Eiche an meiner Nase vorbeizog.
    Grace stellte ihr Glas ab und zog etwas aus ihrer Hosentasche. Verwirrt blinzelte ich auf etwas, das wie ein Rindenstück aussah. „Ja, und?“
    Sie nahm eine Taschenlampe von ihrem Gürtel und knipste sie an. Als sie den Lichtstrahl auf ihre Hand richtete, zuckte ich zurück und verzog das Gesicht, als wäre mir ein schlechter Geruch in die Nase gedrungen.
    Ein hellrotes Hakenkreuz war in das Holz eingekerbt.
    „Kacke.“
    „Das kannst du laut sagen.“
    „Glaubst du, es ist

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