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Wolfsfieber - Band 2

Wolfsfieber - Band 2

Titel: Wolfsfieber - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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Doch ich hatte ständig die zwei am Buckel und konnte nicht aus dem Lager verschwinden. Wir waren in so einer Art Einschluss wegen dieser ganzen Situation. Und seit ich unverrichteter Dinge zurückgekommen war, war ich für Farkas ohnehin abgestempelt. Er hielt nicht hinter dem Berg damit. Sagte, er müsse sich wohl selbst um die Sache kümmern, und brach wieder eine seiner eisernen Gesetze. Er griff euch, wie ein manipulativer Mensch, in seiner menschlichen Form an. Glaubt mir, ich hatte keine Ahnung von seinem Plan oder davon, dass er diese Sache aus deiner Vergangenheit ausgegraben hatte. Er hielt es vor allen geheim. Erst als er zurückkam, mit einem selbstzufriedenen Lächeln, wusste ich, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Farkas sagte nur, dass es jetzt bloß noch eine Frage der Zeit sei, bis Istvan uns folgen werde und dass die Hexe, die ihm die Sinne vernebelt habe, jetzt für immer das Maul halten werde . Ich war wirklich der Meinung, wie wir alle, du wärest tot, Joe. Wieder einmal gewinnt dieser Bastard, dachte ich damals. Eines Nachts, er triefte wieder einmal vor Selbstzufriedenheit und Arroganz, da hielt er es nicht mehr aus und prahlte vor mir, was er wie getan hatte. In meinem ganzen Leben, bei allem, was ich schon in seinem Namen verbrochen hatte, war ich noch nie so angewidert gewesen. Dieser Mann, unser Vater, ist ein Monster, ein abscheuliches, unbarmherziges Monster, das vor lauter Hass völlig blind geworden ist. Vielleicht war er auch schon immer so … böse und ich hatte es nicht gesehen oder wollte es nicht sehen.
    Glaubt es mir oder nicht. Aber als der Späher mit der Nachricht kam, dass Joe noch am Leben sei, war es, als sähe ich endlich wieder Licht am Horizont. Ich konnte wieder hoffen. Diesmal würde ich nicht zögern. Sobald sich die Gelegenheit auftäte, ihm in den Rücken zu fallen, ohne euch dabei zu gefährden, würde ich sie wahrnehmen. Denn Rest kennt ihr ja. Ich musste mit Joe sprechen, um das Treffen einzufädeln, und euch ein paar Brotkrummen hinstreuen. Ich hatte gehofft, ihr versteht meine Andeutungen und würdet mir nicht gleich den Arsch aufreißen, wenn ich so tun müsste, als würde ich euch angreifen. Und Joe?“
    „Ja“, sagte ich eingeschüchtert.
    „Der Überfall in deinem Haus … entschuldige. Ich musste nur ein letztes Mal sichergehen. Wenn man sein ganzes Leben immer belogen worden ist, möchte man sich sicher sein und einmal von jemand die Wahrheit hören. Und frag mich nicht, wieso, aber ich wusste, dass du ehrlich zu mir sein würdest“, meinte er ernst.
    „Ich hab dir längst vergeben. Vergeben und vergessen. Du hast Serafina gerettet, das zählt für mich viel mehr“, sagte ich laut, damit jeder hören konnte, dass ich auf seiner Seite war. Auch Istvan.
    „Dann verstehst du es also doch“, sagte ich und spielte darauf an, worüber wir gesprochen hatten, als er mir in meinem Haus aufgelauert hatte. Dass Istvan und ich verliebt ineinander waren und es bei ihm nicht um Besitzanspruch auf mich oder andere niedere Beweggründe ging. Jakov sah mich und Istvan lange an, wieder mit diesem beobachtenden, nachdenklichen Blick, bevor er die Aufmerksamkeit seiner dunklen Augen Serafina schenkte, dann meinte er mit fester Stimme:
    „Ja, jetzt versteh ich es. Und ich bin froh darüber.“
    Alle anderen waren wenig begeistert von unserem intimen Plausch und verstanden natürlich nicht, worum es ging. Aber ich würde den Teufel tun und ihnen erklären, was es zu bedeuten hatte. Das ging nur ihn und mich an. Selbst Istvan, obwohl er es erahnen konnte, verstand nicht vollends die Tragweite von Jakovs Geständnis.
    „Wenn es so ist, wie du sagst, wären wir dumm, dich nicht bei uns willkommen zu heißen“, beendet Valentin die unangenehme Pause.
    „Aber du musst wissen, in meiner Familie bin ich zwar das Oberhaupt, der Leitwolf, aber ich würde so eine wichtige Entscheidung nie ohne die Zustimmung meiner Familie und Freunde treffen. Also werden wir darüber abstimmen, ob du bleiben darfst oder nicht“, führte er ernsthaft aus, bevor er jeden um ein Votum bat. Ich hatte auch eine Stimme, wie mir Istvan versicherte.
    Wir gingen von hinten nach vorne vor. Es war eine offene Abstimmung, die Petre und Radu eröffneten, weil sie ganz am Ende des Raumes saßen.
    „Blieben“, murmelte Radu unverständlich.
    „Unentschieden“, zischte Petre.
    „Unentschieden“, folgte ihm sein Bruder Marius nach.
    Die größte Überraschung war für mich das Votum von

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