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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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verletzt wie Istvan in diesem Moment. Mit aller Kraft,
    die mir die Leidenschaft und die Wut nun verliehen, schlug
    ich mit der flachen Hand auf seine Wange. Ich verpasste ihm
    vor Enttäuschung eine Ohrfeige und zornige Tränen spran-
    gen in meine Augen, als ich sah, dass mein Schlag seinen
    Kopf zur Seite befördert hatte. Den körperlichen Schmerz
    fühlte er vermutlich kaum, aber er sollte sich genauso elend
    fühlen wie ich. Ich drehte mich um und wollte davonlaufen.
    Doch ich tat es nicht. Tränen rannen jetzt mein Gesicht hi-
    nunter. Wie konnte die Stimmung zwischen uns so schnell
    umkippen? Ich konnte jetzt nicht aufgeben, auch wenn er
    mich zutiefst gekränkt hatte. Jetzt oder nie.
    Ich ging zurück zu ihm. Er lehnte noch immer schuld-
    bewusst gegen die Wand, regungslos. Ich stellte mich ihm
    nochmals gegenüber, diesmal abnorm dicht, sah ihm fest in
    die Augen, durch einen Tränenfilm hindurch. Ich ergriff sei-
    ne Hand, diese glühende Hand, und presste sie gegen meine
    Brust, genau über meinem Herz. Mit angegriffener Stimme
    schrie ich ihn an:
    „Fühlst du das? Das bin ich. Deswegen habe ich dich ge-
    küsst. Nur deswegen. Das hatte nichts mit meiner Rettung
    zu tun. Das ist keine Dankbarkeit. Ich hätte dich auch ge-
    küsst, wenn es anders gewesen wäre. Ich wollte dich schon
    küssen, seit ich in der Küche zum ersten Mal deine Hand in
    meiner hielt. Du behauptest, meinen Herzschlag so genau zu
    kennen, wie kannst du das dann nicht hören? Fühlst du das
    nicht?“, fragt ich nochmals verzweifelt und aufgelöst.
    Mein Herz hämmerte unter Istvans zarten Fingern. Es
    war unmöglich, dieses Pochen nicht wahrzunehmen. Er sah
    mich traurig an. Seine Augen waren jetzt ein grüner, verlasse-
    ner Wald, tief und unergründlich. Ich ließ seine Hand wieder
    fallen und wollte, noch immer verletzt und wütend, gehen, da
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    packte er mich zugleich an Schulter und Hüfte. Mit einem
    einzigen Schwung war ich wieder in seinen Armen, dicht an
    seinen Körper gepresst lehnte auch ich jetzt mit einer Schul-
    ter gegen die Wand. Dann stürzte er sich auf mich. Er press-
    te mich gegen die Wand, so heftig, dass ich sein Verlangen
    nur mit einem Kuss abmildern konnte. Dieses Mal schien
    Istvan derjenige ohne Atem zu sein. Seine Wärme war über-
    all auf mir. Seine Hüften pressten sich gegen mein Becken
    und drängten so dicht wie möglich an meinen Körper he-
    ran. Meine Finger fuhren seinen langen, schmalen Rücken
    hinunter und erkundeten die warme Haut unter dem grü-
    nen T-Shirt. Seine Brust wärmte die meine so sehr, dass ich
    fürchtete, einen Hitzschlag zu bekommen. Wir küssten uns
    wieder und wieder, ohne aufhören zu können. Seine Hän-
    de fuhren meine Arme entlang und meine ertasteten seinen
    Hals und wühlten durch die Haare seines Hinterkopfs. Als
    er meine Hüften mit seinen Armen umschloss, wagte ich es
    endlich, meine Lippen zu bewegen. Der sinnliche Druck sei-
    ner Küsse wurde damit noch intensiver. Als uns beiden die
    Luft ausging, ruhten wir uns, schwer atmend, an die Stirn
    des anderen gelehnt aus. Er hielt jetzt mein ganzes, schweres
    Haar in meinem Nacken zusammen und fuhr mit der Nase
    meinen Scheitel entlang, ganz sanft. Ich umarmte ihn und
    vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich war, zum ersten
    Mal in meinem Leben, vollkommen glücklich und erschöpft
    zur gleichen Zeit.
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11. Unerwarteter Besuch
    Feurige Küsse. Istvans Küsse aus Feuer schienen endlos. Als
    er dann doch von mir abließ und sich von mir entfernte, hatte
    ich das Gefühl, von meinem eigenen Körper getrennt zu wer-
    den. Schließlich waren wir so sehr ineinander verschlungen,
    dass es mir schwerfiel zu sehen, wo ich aufhörte und er anfing.
    Ich bekam sofort diese unerklärliche Befürchtung, er könne
    jetzt wieder alles zurücknehmen oder gar bedauern, was zwi-
    schen uns passiert war. Mein Herz änderte seinen Rhythmus
    von einem wild rasenden Erregungspuls zu dumpfen, harten
    Stressschlägen. Er bemerkte, hörte es sofort und fragte mich:
    „Was ist mit dir? Geht es dir gut?“
    Seine grünen Augen fixierten mich und ließen keine Se-
    kunde von mir ab. Seinen heißen Arm hatte er mir über die
    Schulter gelegt. Wir saßen mittlerweile auf dem Rand des
    Bettes.
    „Ja, es geht mir gut, keine Sorge. Es ist nur, ich … ich
    dachte, du könntest es dir wieder anders überlegen. So wie
    vorhin“, gestand ich ihm kleinlaut.
    Es fiel mir schwer, konzentriert zu sprechen. Alles drehte
    sich noch immer und

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