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Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Titel: Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus
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warb. 1648 erhielt er den verantwortungsvollen Posten eines Regimentssekretärs im Dienste des Freiherrn Johann Burkhard von Elter, eines Schwagers des Offenburger Kommandanten, der einen Feldzug gegen die auf Wien marschierenden Schweden und Franzosen führte.
    BERNHARD, HERZOG VON SACHSEN-WEIMAR
    (* 1604, † 1639)
    Der tief religiöse, lutherisch geprägte Bernhard, Herzog von Sachsen-Weimar, kämpfte im Dreißigjährigen Krieg aufseiten der Protestanten. Nachdem er sich 1631 den Schweden unter König Gustav II. Adolf angeschlossen hatte, übernahm er nach dessen Tod in der Schlacht von Lützen vom 16. November 1632 als General das Kommando.
    1633 erhielt er den Oberbefehl in Süddeutschland sowie Franken als schwedisches Lehen, welches er durch seine ungestüme Eigenwilligkeit in der Schlacht bei Nördlingen am 5. und 6. September 1634 jedoch wieder verlor. Daraufhin trat Bernhard in französische Dienste mit der Anwartschaft auf die Landgrafschaft Elsass und die Landvogtei Hagenau. Er kämpfte in Lothringen erfolgreich gegen die kaiserlichen Truppen und nahm 1638 Breisach ein. Inmitten neuer Kriegsvorbereitungen gegen Bayern und Österreich starb er an den Pocken.
    DAS ENDE DES KRIEGES
    Am 24. Oktober 1648 beendete der Westfälische Frieden den Krieg und Grimmelshausen kehrte nach Offenburg zurück. Dort heiratete er – inzwischen zum Katholizismus übergetreten – am 30. August 1649 die Tochter eines älteren Kameraden aus dem Schauenburger Regimentsstab. Seine sieben Jahre jüngere Frau Catharina Henninger kannte er vermutlich bereits seit seiner Jugendzeit. Die Heirat bedeutete für Grimmelshausen einen sozialen Aufstieg und kennzeichnete gleichzeitig den Übergang von seinem unruhigen Soldatenleben hin zur Sesshaftigkeit eines bürgerlichen Lebens. Er wurde Gutsverwalter bei seinem ehemaligen Dienstherrn, Hans Reinhard von Schauenburg, und dessen Vetter Carl Bernhard in Gaisbach, nicht weit vom Schauenburger Stammschloss entfernt. Dort oblagen ihm neben der Kirchenpflegschaft die Steuereinziehung, die Ausübung der niederen Gerichtsbarkeit und die Bußgelderhebung sowie die Lagerung der Naturalabgaben. Zusammen mit seiner Frau hatte er zwischen 1650 und 1669 zehn Kinder – sechs Töchter und vier Söhne –, von denen jedoch die meisten früh verstarben.
    Nach elf Dienstjahren bei den Schauenburgs trat Grimmelshausen 1662 eine Stellung als Burgvogt des angesehenen Straßburger Arztes Dr. Johannes Küeffer auf der Ullenburg an. Grimmelshausen, der etwa drei Jahre auf der Ullenburg lebte, konnte dort sicherlich auch die riesige Bibliothek von Johannes Küeffer, der selbst literarische Ambitionen hatte, benutzen. Warum er die Ullenburg wieder verließ, ist nicht bekannt. Um 1665 erwarb er jedenfalls in Gaisbach ein Schaffnerhaus, das er zu einer Gastwirtschaft umfunktionierte. Der »Silberne Stern«, den Grimmelshausen in den Fortsetzungen des »Simplicissimus« erwähnt, wird ihm jedoch nur ein geringes Einkommen gesichert haben, zumal Gaisbach zu jener Zeit nur wenig Einwohner hatte, sodass er die Wirtschaft 1667 schon wieder aufgab. Im selben Jahr glückte eine Bewerbung um die Schultheißenstelle im benachbarten Renchen, die er bis an sein Lebensende innehatte. Sein Schwiegervater stellte die zu jener Zeit übliche Bürgschaft, da Grimmelshausen nur über Grundstücke verfügte und daher die Zahlung in Bargeld nicht aufbringen konnte. Während seiner Zeit in Renchen wurde nahezu seine gesamte literarische Produktion veröffentlicht. Um 1673 kam der Krieg wieder an den Oberrhein und Grimmelshausen meldete sich erneut zum Kriegsdienst. Bevor er diesen antreten konnte, verstarb er jedoch – anscheinend unerwartet – am 17. August 1676 im Kreise seiner Familie. Seine Frau Catharina überlebte ihn um fast sieben Jahre.
    DER SCHELMENROMAN
    Die aus Spanien stammende Romangattung des Schelmenromans stellt eine Variante des Abenteuerromans dar. Sein Held ist der »Pícaro«, der »Schelm«, der, um sich durchzuschlagen, vor keiner List und Betrügerei zurückschreckt, der als armer Diener seinem reichen Herrn überlegen ist, aber dennoch meist der Kürzeren zieht. Bevorzugt in der Ich-Form erzählt, trägt der Schelmenroman häufig satirische und sozialkritische Züge.
    Als erstes Werk gilt der 1554 anonym veröffentlichte Roman »La vida de Lazarillo de Tormes …«. Mit Aegidius Albertinus’ »Der Landzstörtzer Gusman von Alfarache« erschien 1615 als Bearbeitung einer spanischen Vorlage diese Romangattung

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