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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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intelligent. Aber ihm fehlte die brennende Begierde zu vernichten, die Kil'jaeden antrieb. Kil'jaeden hatte es ihm häufig genug erklärt, doch nun seufzte er einfach nur und entschied sich, das Thema nicht weiter zu erörtern. Seit Jahrhunderten stritten sie sich schon darüber; wahrscheinlich würden sie es auch weitere Jahrhunderte lang tun. Oder bis Kil'jaeden es schaffte, das Wesen zu vernichten, das einst sein bester Freund gewesen war.
    Vielleicht lag es daran, dachte Kil'jaeden in einer plötzlichen Eingebung. Archimonde hatte niemals etwas an Velen gelegen. Kil'jaeden hingegen hatte ihn geliebt wie einen Bruder, sogar noch mehr, fast wie einen Teil seiner selbst.
    Und dann...
    Wieder verkrampften sich die großen Hände, und wieder strömte Feuer daraus hervor.
    Nein.
    Es war nicht genug, wenn er sich vorstellte, wie Velen auf einer Hinterwäldlerwelt hockte, in einer Höhle, seinen verletzten Stolz pflegend und davon lebend, was das Land ihm bot. Kil'jaeden sagte oft, dass es ihm nach seinem Blut gelüstete. Aber Blut, so machtvoll das seiner eigenen Art auch war, würde ihn nicht mehr befriedigen. Er wollte den ehemaligen Bruder vollständig demütigen und brechen, bevor er ihn auslöschte. Das wäre süßer als der kupferne Geschmack des Lebens, wenn es aus Velen und seinen dummen Gefolgsleuten strömte.
    Archimonde schüttelte seine Hand, eine Geste, die Kil'jaeden kannte: Einer seiner eigenen Diener sprach zu ihm. Archimonde hatte seine eigenen Möglichkeiten, die so wie die Kil'jaedens einzig und allein dazu dienten, ihren dunklen Herrn bei seinem ultimativen Feldzug zu unterstützen. Ohne ein Wort zu sagen richtete sich Archimonde auf und ging. Trotz seiner Größe waren seine Bewegungen weich und geschmeidig.
    Im selben Moment fühlte Kil'jaeden ein leichtes Kratzen in seinem Kopf. Er erkannte es sofort. Es war Talgath, immer noch seine rechte Hand, der um Kontakt ersuchte. Und das Gefühl, das von seinen Gedanken aufstieg, war das der vorsichtigen Hoffnung.
    Was gibt es, mein Freund? Sprich!,
forderte Kil'jaeden in seinem Geist.
    Mein großer Herr, ich möchte Euch keine falschen Versprechungen machen, aber... ich habe sie vielleicht gefunden.
    Milde Freude stieg in Kil'jaeden auf. Talgath war der Vorsichtigste seiner Untergebenen. Nur ein wenig niedriger im Rang als Kil'jaeden selbst hatte er seine Loyalität über die Jahrhunderte bewiesen. Er würde so etwas nicht ohne guten Grund behaupten.
    Wo? Und wie hast du sie aufgestöbert?
    Es ist eine kleine Welt, primitiv und unwichtig. Und ich habe die spezielle Aura ihrer Magie gespürt, die ihre Umgebung durchzieht. Es ist möglich, dass sie da waren und schon wieder weg sind. Das ist vorher schon passiert.
    Kil'jaeden nickte, obwohl Talgath die Geste nicht sehen konnte. Ein paar Eigenheiten aus der Vergangenheit hatte er behalten, dachte er, und lächelte ein wenig über die alte Geste, die Zustimmung bei so ziemlich jeder Spezies, der er begegnet war, ausdrückte.
    Du sprichst wahr,
stimmte er zu. Viele Male zuvor waren Kil'jaedens Streitkräfte auf eine Welt gestoßen, angezogen durch die süße Essenz der Magie, nur um festzustellen, dass Velen und seine erbärmlichen Gefolgsleute ihre Annäherung gespürt hatten und auf und davon waren.
Aber ich bleibe hoffnungsvoll. Ich werde sie finden und sie für meine Zwecke benutzen, und ich habe eine Ewigkeit Zeit dafür.
    Ein Gedanke kam ihm. So oft schon war Kil'jaeden auf eine Welt gekommen, auf der Velen hatte sein sollen, nur um festzustellen, dass er bereits geflohen war. Kil'jaeden hatte seinen verletzten Stolz dadurch kompensiert, dass er diese Welten zerstörte. Aber das Abschlachten der primitiven Rassen, obwohl angenehm, stillte nicht seinen dämonischen Durst nach der vollständigen und kompletten Rache.
    Diesmal würde er etwas anderes machen. Er würde nicht Talgath an der Spitze der Brennenden Legion dorthin schicken. Velen war der Stärkste von ihnen gewesen, der Weiseste und in Magie und Wissenschaften am versiertesten. Kil'jaeden konnte nicht glauben, dass sein alter Freund in seiner Wachsamkeit nachgelassen hatte. Nicht nach einer solch kurzen Zeit. Velen würde permanent in einer Art Alarmzustand sein, bereit zur Flucht, sobald eine Gefahr zu erkennen war.
    Aber... was, wenn sich diese Gefahr nicht so leicht erkennen ließ?
    Talgath... Ich möchte, dass du diese Welt für mich erforschst.
    Mein Herr?
Talgaths mentale Stimme war weich und klang ausgeglichen, aber zugleich auch

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