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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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weiß nicht recht. Inzwischen ist mir Ritter Gronkh ans Herz gewachsen. Und jetzt soll ich ihn einfach umbringen?
    „Du kannst ja hierbleiben, wenn du unbedingt willst. Aber ich habe keine Lust, hier bloß rumzusitzen. So was Langweiliges kann ich dem Publikum nicht zumuten. Die wollen Action sehen!“
    Mir war das bisher eigentlich eher zu viel Action als zu wenig. „Vielleicht sollten wir mal die Betten ausprobieren.“
    „Bist du verrückt? Wenn wir hier schlafen, spawnen wir danach immer wieder in diesem Raum! Dann sind wir endgültig gefangen! Also, was ist jetzt? Schlägst du zu, oder muss ich mich selber auf dein Schwert stürzen?“
    „Und ich? Wer bringt mich dann um?“
    Gronkh überlegt einen Moment. „Guter Punkt! Hast du ein paar Sand- oder Steinwürfel?“
    „Nein.“
    „Egal. Mach dir keine Sorgen. Ich hol dich schon irgendwie hier raus.“
    Ich mag nicht allein hier in diesem düsteren Keller zurückbleiben. „Was, wenn die Fackeln inzwischen ausgehen?“
    Gronkh seufzt. „Hast du schon jemals erlebt, dass eine Fackel von allein ausgegangen ist?“
    „Nein“, gebe ich zu. Aber was heißt das schon?
    „Also, hier, nimm in drei Teufels Namen alle Fackeln, die ich noch habe. Aber dann hau mich endlich mit dem verdammten Schwert. Okay?“
    „Wenn du meinst ...“
    Gronkh spuckt einen Haufen Fackeln auf den Boden. „Hätt ich mir eigentlich auch sparen können“, sagt er. „Du erbst ja sowieso meinen ganzen Kram. Und jetzt los, schlag zu!“
    Ich überwinde meine Abscheu und schlage lustlos nach Gronkh.
    „Gut so. Mach weiter!“
    Ein paar Hiebe, dann verschwindet er. Zurück bleibt ein großer Haufen Zeug, darunter eine Menge Tränke in verschiedenen Farben, Gronkhs Rüstung und Werkzeuge, Barren aus Eisen, mindestens 30 Brotlaibe und noch vieles Andere. Ich nehme alles in mich auf. Erstaunlich, was so alles in den menschlichen Geist passt!
    Während ich überlege, womit ich mir die Zeit vertreiben kann, bis Gronkh mich rettet, höre ich ein Flüstern: „Marko!“
    Kam das aus dem Gang? Nein, der ist leer. Ich kehre zurück zu dem anderen Raum und bleibe verblüfft im Eingang stehen.
    Auf einem der beiden Betten liegt Gronkh.
    Als ich mich ihm nähere, steht er auf und sieht sich um. „What the F... Wieso bin ich hier?“
    Auf diese Frage bekomme ich auch nie eine Antwort.
    „So eine Sauerei!“, ruft Gronkh. „Dem Heini, der diese Mod programmiert hat, würde ich gern mal meine Meinung sagen! Das ist doch einfach unfair, ist das!“
    Er schimpft noch eine Weile über die Ungerechtigkeit der Welt und die Hinterhältigkeit von Leuten, die er Programmierer nennt. Ich verstehe wie üblich nichts von alldem, hüte mich aber, ihn zu unterbrechen. Ich gebe ihm die Dinge wieder, die zurückgeblieben sind, als ich ihn umbrachte. Er legt seine Rüstung an. Dann untersuchen wir noch einmal Zentimeter für Zentimeter Wände und Boden. Vergeblich.
    Gronkh stößt immer häufiger Flüche aus, für die er sich nachträglich bei seinem imaginären Publikum entschuldigt. Schließlich wendet er sich mir zu. „Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Was sollen wir denn jetzt machen?“
    „Schlafen?“, schlage ich vor. Es ist so ziemlich das Einzige, was man hier tun kann, wie mir scheint.
    „Ich habe dir doch schon gesagt, dass wir dann ...“, beginnt Gronkh, doch dann unterbricht er sich. „Verdammt, du hast recht! Warum bin ich da nicht eher drauf gekommen! Unsere Spawnpoints waren offenbar auf diese Betten eingestellt, bevor wir sie benutzt haben. Vielleicht werden wir an unsere alten Spawnpoints teleportiert, wenn wir ein zweites Mal hier schlafen oder so. Auf jeden Fall haben wir nichts zu verlieren! Also, falls du wieder hier aufwachst und ich verschwunden bin, warte ein bisschen und schlaf nochmal in dem Bett, okay?“
    „Okay“, sage ich, obwohl ich wie immer kein Wort verstanden habe.
    Er wirft sich auf eines der Betten, ohne sich die Mühe zu machen, seine Rüstung abzulegen. Ich folge ihm zögernd zu dem anderen.
    Sobald ich auf der harten Pritsche liege, überfällt mich eine tiefe Müdigkeit. Kurz, bevor ich einschlafe, höre ich wie aus weiter Ferne ein leises, regelmäßiges Piepen.
    Als ich aufwache, ist es hell. Ich nehme meine Umgebung nur verschwommen wahr. Ich liege immer noch in einem Bett, nur dass es nicht mehr dasselbe zu sein scheint. Etwas ist in meinem Hals, das dort nicht hingehört. Ich möchte es herausnehmen, doch ich kann meine Arme nicht bewegen. Ich kann nicht

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