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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Ramey«, sagte der Schweinehund.
    »Ja. Fein.«
    »Du bist aber freundlich.«
    »Ja. Und wie. Würdest du mir aus dem Licht gehen?«
    Der Schweinehund trat hinter sie. »Die Aussicht ist nicht schlecht.«
    »Danke.«
    »Ein bißchen knochig.«
    »Geh zum Teufel!«
    »Also, ich wollte dich zu einem Bier einladen.«
    Sie sah sich nach dem Paar Füße um, hob den Blick zu einem gar nicht üblen Gesicht. Jünger als sie, strubbeliges schwarzes Haar, der Rest ebenfalls nicht übel. Was,
zum Teufel, soll das?
    dachte sie und blinzelte, um ihre müden Augen klar zu bekommen. Sie erinnerte sich, daß Bernstein von einem Typ aus ihrer Schicht namens Musa gesprochen hatte, der in Ordnung sei.
    Mühsam stellte sie sich auf die Füße. Die Clip-Leinen hingen an ihr herunter. Sie wischte sich die Hände an den Beinen ab und sah ihn sich genau an. »Ein Bier könnte ich vertragen, aber so, wie ich vorankomme, sieht es heute abend nicht mehr danach aus.«
    »Ich kann warten.« Er stemmte die Hand gegen die Wand, ganz nahe bei ihr. Bet spürte ein Zucken, sich zu verteidigen, als er sein Gewicht verlagerte und sie zurückdrängte. – O Gott, dachte sie mit einem kleinen müden Seufzer und dem Drang, heftig mit dem Knie zuzustoßen. Sie war angewidert, wütend, daß er sich als Hurensohn zeigen wollte, und dachte für einen Atemzug oder auch zwei ernstlich daran, etwas dagegen zu tun.
    Nur war es sicherer, mit jemandem zusammen zu sein, als es im Alleingang zu versuchen, doch wiederum, Punkt zwei, sah er für eine solche Annäherung zu gut aus und wahrscheinlich wollte er sich nur auf ihre Kosten lustig machen. Sie lehnte sich gegen ihn, mit seifigen Händen und Schweiß und allem, sie spürte immer noch kleine Schocks, wo seine Hände sie berührten, und es war verdammt schwierig, das zu ignorieren.
    Er wurde richtig schnell warm. Atmete ein bißchen schwer.
    Also war es nicht nur Theater, er war wirklich interessiert. Und er fragte: »Willst du das Bier heute abend haben?«
    »Geht es nur um ein Bier?«
    »Nein«, sagte er. »Im Augenblick ist niemand im Werkstattlager.«
    Hmmm. So sollte sie hereingelegt werden. Es war eine hübsche kleine Falle, um sie zu erwischen, wie sie ein Dutzend Vorschriften brach, um gleich einen guten Anfang zu machen.
    Bet machte eine kurze Bewegung mit der Hüfte. »Gute Idee, aber ich werde es wohl nicht schaffen. Laß mich weiterarbeiten.
    Hörst du?«
    Sie meinte, das würde die Sache abkühlen. Derjenige, der ihn dazu angestiftet hatte, würde enttäuscht sein. Aber der Mann hatte echte Probleme mit dieser Ablehnung, wirklich. Es reichte, um einer Frau das Gefühl zu geben, sie sehe ein bißchen besser aus, als sie es ihres Wissens tat – oder daß sie halluziniere.
    Er ließ von ihr ab und murmelte etwas davon, sie werde das Bier bekommen und er werde in der Unterkunft auf sie warten.
    Der Mann ist unheimlich, dachte Bet. Richtig unheimlich.
    Da habe ich mir einen zweiten Ritterman eingehandelt. Mit
dem
Gesicht könnte er jederzeit eine Frau haben.
    Er ging. Bet wischte sich den Hals. Jetzt war ihr selbst doch tatsächlich sehr viel wärmer als vorher.
    Und, verdammt noch mal, sie mußte auf dem ganzen Weg den Korridor hinunter an ihn und das Bier denken, durch den Abschnitt mit all den hübschen kleinen Offiziersunterkünften.
    Sie merkte nicht einmal, daß Fitch persönlich vor ihr stand – ein glänzendes Paar Schuhe stand eine volle Sekunde vor ihr, ehe sie den Blj,ck hob.
    »Jawohl, Sir«, sagte sie und wollte aufstehen, aber er winkte ab und stand da mit finsterem Gesicht.
    Und Fitch ging, ohne etwas zum Meckern zu finden. Was von Fitch, so überlegte Bet, eine Art Kompliment war.
    Eingebildeter Affe, dachte sie. Haupttag, die Mitte seines Vormittags. Bets Wachoffizier war dieser Orsini, über den die Männer geschimpft hatten, soviel hatte sie inzwischen mitbekommen. Gesehen hatte sie Orsini noch nicht. Sie rechnete auch nicht damit, daß er kam, um das Deckschrubben zu kontrollieren. Sie erwartete nicht, daß er kam, um sich vorzustellen.
    Fitch dagegen verriet eine entschiedene, beunruhigende Neugierde an ihrer Person.
    Bet strengte sich an und schrubbte dieses Branddeck wieder den ganzen Weg bis zur Brücke. Sie hätte beschwören können, es war ein Naturgesetz, daß Offiziere staubigere Füße hatten als Mannschaften, die wissen, sie werden den Dreck wegputzen müssen.
    Bet schaffte es bis zu der weißen Linie auf der anderen Seite der Brücke. Da stellte sie sich auf die Füße,

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