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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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auf meinem Bett. Meine Gedanken lösten sich von mir und trafen auf Tiere im Garten. Doch selbst vor diesem flüchtigen Kontakt zuckte ich zurück. Ich wollte nur meinen Frieden haben.
    Dann entdeckte ich Topaz. Der Pfefferminzmann hatte ihn besucht, aber das Pferd wunderte sich, wo das Lavendelmädchen geblieben war. Ich sah ein Bild von mir in Topaz’ Gedanken. Lavendelmädchen musste der Name sein, den er mir gegeben hatte. Merkwürdig, dass er mich so nannte. Die Reise mit Cahil hatte mir kaum Zeit zum Baden gelassen. Nur manchmal war es mir gelungen, mich zurückzuziehen und auf die Schnelle ein wenig frisch zu machen und ein paar Tropfen vom Lavendelparfüm meiner Mutter aufzulegen.
    Ich reite geschwind und sanft , dachte Topaz.
    Würdest du mich auch in den Norden bringen – weit weg von hier? , fragte ich.
    Nicht ohne Pfefferminzmann. Geschwind und sanft mit euch beiden. Ich bin stark.
    Du bist sogar sehr stark. Vielleicht bleibe ich bei dir.
    Nein, das wirst du nicht tun, Yelena. Hör jetzt endlich auf mit deinem Trotz , erklang Irys’ Stimme in meinen Gedanken. Den Kontakt zu ihr empfand ich wie eine kühlende Salbe, die auf eine offene Wunde gerieben wurde.
    Ich bin nicht trotzig.
    Wie willst du es dann nennen? , fragte Irys aufgebracht.
    Ich schütze mich.
    Sie lachte. Vor wem? Roze ist doch kaum zu dir durchgedrungen.
    Roze?
    Roze Featherstone, die Erste Magierin. Sie ist ziemlich wütend. Aber du hast schon Schlimmeres überstanden, Yelena. Was ist dein eigentliches Problem?
    Ohne jegliche Unterstützung fühlte ich mich hilflos und allein. Doch diesen Gedanken vergrub ich tief in mir, denn ich wollte ihn nicht mit Irys teilen. Deshalb beachtete ich ihre Frage gar nicht. Aber da ich nun wusste, dass meine Lehrerin zurückgekehrt war, spürte ich neue Energie in mir. Sie war der einzige Mensch im Bergfried, dem ich trauen konnte.
    Ich bringe dir gleich etwas zu essen. Und du wirst mir die Tür öffnen , befahl Irys.
    Essen? , überlegte Topaz hoffnungsvoll. Apfel? Pfefferminz?
    Ich lächelte. Später.
    Mit knurrendem Magen richtete ich mich auf und setzte mich auf die Bettkante. Das Zimmer begann sich um mich zu drehen. Wie spät war es eigentlich? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und war vor Hunger ganz schwach.
    Wie angekündigt erschien Irys kurz darauf mit einem Tablett voller Obst und kaltem Fleisch, einem Krug Ananassaft und etwas Kuchen. Während ich aß, berichtete sie mir von ihrem Ausflug zu Mays Elternhaus. May war das letzte der entführten Mädchen, das zu ihrer Familie zurückgebracht worden war.
    „Fünf Schwestern, und alle sind so wie sie“, sagte Irys kopfschüttelnd.
    Beim Gedanken an Mays Rückkehr schmunzelte ich. Sechs Mädchen, die vor Vergnügen kreischten, gleichzeitig lachten und weinten und alle durcheinanderredeten.
    „Ihr geplagter Vater bat mich, seine Töchter auf ihre magischen Fähigkeiten zu prüfen. May hat ein gewisses Potenzial, aber ich denke, sie sollte noch ein Jahr warten, ehe sie in die Schule kommt. Und die anderen waren noch zu jung.“ Irys füllte zwei Becher mit Saft. „Aber dann hörte ich deinen Hilferuf und bin sofort zurückgekommen.“
    „Als Roze in mein Bewusstsein drang?“
    „Ja. Ich war zwar zu weit entfernt, um dir zu helfen, aber offenbar hast du es ja alleine geschafft.“
    „Valek hat mir geholfen“, sagte ich.
    „Das ist unmöglich. Nicht einmal ich konnte dich erreichen. Und Valek ist kein Magier.“
    „Aber er war da, und ich habe seine Stärke genutzt.“
    Ungläubig schüttelte Irys den Kopf.
    Ich erinnerte mich daran, wie Irys mich im Norden aufgespürt hatte. „Du hast doch auch meine Energie gespürt, als ich in Ixia war“, sagte ich. „Valek muss die gleiche Entfernung überwinden, wenn er mich erreichen will.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Valek ist immun gegen jeglichen Zauber. Vermutlich hast du sein Bild als Schutzschild gegen Roze benutzt. Als ich im vergangenen Jahr den Kontakt zu dir aufgenommen habe, hattest du keine Kontrolle über deine Macht. Unkontrollierte Ausbrüche von Magie verursachen Wellen in der Energiehülle. Alle Zauberer, wo auch immer sie sich aufhalten, können das spüren, aber nur ein Magier im Range eines Meisters weiß, aus welcher Richtung sie kommen.“
    Das gab mir zu denken. „Aber du hast meinen Hilferuf gehört, als du im Haus von Mays Eltern warst. Bin ich etwa außer Kontrolle geraten, dass ich dich auf diese Entfernung hin erreichen konnte?“ Ein Kontrollverlust

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