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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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wählte ich meine Worte sorgfältig aus, als ich ihm erklärte, dass Rand mich nur besucht hatte.
    „Seit wann kennst du ihn?“
    Eine beiläufige Frage, aber dennoch lag ein seltsamer Unterton in seiner Stimme. „Nachdem ich mich von ‚My Love‘ erholt hatte, war ich hungrig, bin in die Küche gegangen und habe ihn dort getroffen.“
    „Pass auf, was du sagst, wenn er in der Nähe ist. Er ist nicht besonders vertrauenswürdig. Ich hätte ihn entlassen, aber der Commander bestand darauf, dass er blieb. In der Küche ist er ein Genie – und so etwas wie ein Schützling. Er war noch sehr jung, als er anfing, für den König zu kochen.“
    Valek musterte mich mit seinen kalten blauen Augen. In seinem Blick las ich eine Warnung vor Rand. Vielleicht hatte Valek Oscove des halb nicht gemocht. Mit je man dem Be kanntschaft zu pflegen, der dem König gegenüber loyal war, konnte von erheblichem Nachteil für mich sein. Trotzdem ärgerte es mich, dass Valek mir Angst einjagen wollte. Ich hielt seinem Blick stand – mit gleichgültiger Miene, wie ich hoffte.
    Schließlich schlug er die Au gen nie der, und ich triumphierte.Diese Runde ging endlich einmal an mich.
    „Morgen früh wirst du entlassen.“ Valek war kurz angebunden. „Wasch dich und melde dich in meinem Arbeitszimmer, damit wir mit den Tests beginnen können. Selbst wenn du sie bestehst, glaube ich noch nicht, dass du für deine neue Aufgabe schon bereit bist, aber der Commander will, dass du beim Mittagessen zur Verfügung stehst.“ Verärgert schüttelte er den Kopf. „Es ist eine Abkürzung zum Ziel, und ich hasse Abkürzungen.“
    „Warum? Dann müsst Ihr Euer eigenes Leben nicht mehr riskieren.“ Ich bereute meine Worte, kaum dass ich sie ausgesprochen hatte.
    Valeks Blick war vernichtend. „Nach meiner Erfahrung führen Abkürzungen gewöhnlich zum Tod.“
    „Ist es das, was meinem Vorgänger widerfahren ist?“, erkundigte ich mich, unfähig, meine Neugier im Zaum zu halten. Würde Valek Rands Vermutungen bestätigen oder widerlegen?
    „Oscove?“ Valek machte eine Pause. „Dafür war er nicht stark genug.“

8. KAPITEL
    A ls ich am nächsten Morgen aufwachte, hielt ich Valeks Giftliste immer noch fest in der Hand. Wieder und wieder ging ich die Aufstellung durch, bis die Ärztin mich entließ.
    Auf dem Weg zur Tür protestierten meine schmerzenden Muskeln gegen jede Bewegung. Eigentlich hätte ich froh sein müssen, die Krankenstation verlassen zu können, aber meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. In meinem Magen schien eine lebendige Maus zu sitzen, die versuchte, sich einen Weg in die Freiheit zu bahnen.
    Beim Anblick der Wächter vor der Tür der Krankenstation erschrak ich. Aber sie trugen nicht Brazells Farben, und erst dann fiel mir ein, dass Valek sie zu meinem Schutz angefordert hatte, bis ich mich in seinem Arbeitszimmer meldete.
    Suchend schaute ich mich um, denn ich hatte keine Ahnung, in welcher Richtung mein Zimmer lag. Seit achtzehn Tagen wohnte ich nun in der Burg, aber noch immer war mir deren Inneres ein Buch mit sieben Siegeln. Ich kannte nicht einmal den Grundriss, da ich das Gebäude nie von außen gesehen hatte.
    Der Gefängniskarren, der mich in die Burg gebracht hatte, war eine quadratische Kiste mit Luftlöchern gewesen, und ich hatte mich geweigert, wie ein eingesperrtes Tier durch die Sehschlitze zu spähen. Die Vorstellung, in Ketten gelegt, von Wächtern befingert und in den Kerker geworfen zu werden, war so entsetzlich für mich, dass ich, an der Burg angekommen, die Augen fest zusammenkniff, um meine Demütigung nicht mit ansehen zu müssen. Natürlich hätte ich bei dieser Gelegenheit nach Fluchtmöglichkeiten Ausschau halten können,aber ich hatte meine Strafe akzeptiert, nachdem ich Reyad getötet hatte.
    Obwohl es mir widerstrebte, die Wächter nach dem Weg zu meinem Zimmer zu fragen, blieb mir nichts anderes übrig. Stumm führten sie mich durch die Burg. Einer ging voran, der andere folgte. Erst nachdem der An führer mein Zimmer inspiziert hatte, durfte ich eintreten.
    Meine Uniformen hingen noch immer so im Schrank, wie ich sie einsortiert hatte. Nur mein Tagebuch, dass ich in einer Schublade aufbewahrte, lag offen auf dem Schreibtisch. Jemand hatte meine Meinung über Gifte und andere Dinge gelesen. Das mulmige Gefühl in meinem Magen machte einer schneidenden Kälte Platz. Die Maus war gestorben, und das passte vollkommen zu meiner düsteren Stimmung.
    Ich verdächtigte Valek. Er war dreist

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