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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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durften rund um die Anlage keine anderen Gebäude errichtet werden. Die Stadt, die einst nach Queen Jewel benannt worden war, hieß nach dem Regierungswechsel Castletown. Jewelstown war vom König als Geschenk an seine Frau im Tal südlich der Burg erbaut worden.
    Die Zelte für das Feuerfest standen auf den Feldern westlich von Castletown.
    „Kommt Dilana nicht mit?“, fragte ich Rand.
    „Sie ist schon vorausgegangen. Heute Nachmittag gab es einen unvorhergesehenen Zwischenfall. Als die Tänzer die Kisten mit ihren Kostümen öffneten, stellten sie fest, dass irgendein Tier Löcher in die Kleider gefressen hatte. Deshalb haben sie Dilana um Hilfe gebeten, um rechtzeitig vor der Eröffnungsfeier fertig zu sein.“ Rand lachte. „Ihre entgeisterten Gesichter hätte ich sehen mögen, als sie die Kisten öffneten. Das war bestimmt lustig.“
    „Für dich vielleicht, aber sicher nicht für die Frau, die für die Kostüme verantwortlich ist.“
    „Stimmt.“ Schweigend humpelte er neben mir her. Weil wir langsamer gingen, blieben wir weit hinter den anderen zurück.
    „Wo ist denn dein Kuchen?“, fragte ich. Hoffentlich hatte ich ihm seine gute Laune nicht verdorben.
    „Sammy hat ihn schon heute Morgen abgeliefert. Der Backwettbewerb findet am ersten Tag statt, damit die eingereichten Kuchen verkauft werden können, so lange sie frisch sind. Ich würde nur gern das Ergebnis erfahren. Wieso nimmst du eigentlich an keinem Wettbewerb teil?“
    Eine einfache Frage. Eine von vielen, die das Fest betrafen und die ich mit einigem Erfolg vermieden hatte, seit Rand und ich Freunde geworden waren. Zunächst vermutete ich hinter seinem Interesse nur den Versuch, an vertrauliche Informationen zu gelangen, um seine Chancen für die nächste Wettrunde zu erhöhen. Doch da das Glücksspiel nun beendet war, erkannte ich, dass sein Interesse echt war.
    „Ich habe kein Geld für die Teilnahmegebühr“, antwortete ich. Es war die Wahrheit, wenn auch nicht die ganze Geschichte. Zunächst aber musste ich Rand vollkommen ver trauen können, ehe ich ihm er zählen würde, welche Bedeutung das Feuerfest für mich hatte.
    Missbilligend schnalzte er mit der Zunge. „Was bringt es denn, die Vorkosterin nicht zu bezahlen? Dadurch wird sie doch nur bestechlich. Wie schnell könnte einer auf die Idee kommen, ihr Geld anzubieten, um etwas über den Commander in Erfahrung zu bringen.“ Er blieb stehen und sah mich mit ernstem Gesicht an. „Würdest du Informationen für Geld verkaufen?“

12. KAPITEL
    B ei Rands Worten lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. War es nur eine harmlose Frage, auf die er nicht wirklich eine Antwort erwartete, oder bot er mir tatsächlich an, mich für Auskünfte zu bezahlen? Ich malte mir Valeks Reaktion aus, wenn er erführe, dass ich bestechlich wäre. Kein Geld zu haben war besser, als seinen Zorn auf sich zu ziehen.
    „Nein, das würde ich nicht“, antwortete ich.
    Rand grummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Ein ungemütliches Schweigen entstand, während wir weitergingen. Ob Oscove, der ehemalige Vorkoster, wohl Geld für Informationen genommen hatte? Das würde erklären, warum Valek ihn nicht mochte und von Rand verdächtigt wurde, Oscove umgebracht zu haben.
    „Wenn du willst, zahle ich das Startgeld für dich. Du hast mir sehr geholfen, und außerdem habe ich beim Wetten auf dich eine Menge gewonnen.“
    „Vielen Dank, aber ich bin doch überhaupt nicht vorbereitet. Es wäre reine Geldverschwendung.“ Außerdem war ich fest entschlossen, mich auch ohne Geld auf dem Fest zu amüsieren – und sei es nur, um Valek zu beweisen, dass es möglich war.
    Ob wohl ich mir vorgenommen hatte, mich nicht mehr umzuschauen, warf ich einen Blick über meine Schulter. Nichts. Ich versuchte mir einzureden, dass es ein gutes Zeichen war, Valek nicht zu sehen. Wenn ich ihn nämlich entdecken konnte, konnten es die anderen ebenfalls. Trotzdem wurde ich das nagende Gefühl nicht los, dass er es vielleicht doch riskieren wollte, mich ins offene Messer laufen zu lassen. Hör auf damit,befahl ich mir. Mach dir keine Sorgen. Andererseits wäre es ziemlich leichtsinnig von mir, aufs Fest zu gehen, ohne mir der Gefahr bewusst zu sein.
    Ich kam mir vor wie eine Seiltänzerin, die krampfhaft versuchte, nicht abzustürzen. Konnte man sich gleichzeitig in Acht nehmen und amüsieren? Ich hatte keine Ahnung, wollte es aber auf jeden Fall versuchen.
    „Bei welchem Wettbewerb hättest du denn mitgemacht?“, wollte

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