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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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eine Kette von unglücklichen Umständen war, die euch so weit von mir fortgeführt hat, dass ich nicht helfen konnte.«
    »Das«, sagte Sherlock, »trifft so ziemlich zu. Es war keine Absicht. Nicht im Geringsten.«
    »Das stimmt«, sagte Virginia, deren Stimme gedämpft war, da sie ihr Gesicht immer noch an die Brust ihres Vaters presste. »Wir haben die Männer verfolgt, die Matty in ihrer Gewalt hatten, und der Zug fuhr auf einmal los, bevor wir wieder aussteigen konnten.«
    »Aber sie haben mich gerettet«, fügte Matty mit immer noch geschlossenen Augen hinzu.
    »Das haben sie«, gab Crowe zu und musterte die drei. »Ich glaube, ihr braucht dringend was zu essen und zu trinken und anschließend Ruhe. Aber während ihr esst, sollte ich unbedingt erfahren, was genau mit euch passiert ist.« Er wandte den Kopf dem hinteren Bereich des Schankraumes zu, wo eine Tür in die Küche hinausführte. »Mrs Dimmock! Vier mal Frühstück, mit so viel Orangensaft und Kaffee, wie Sie auftreiben können!« Dann fiel sein Blick auf Sherlock und Matty. »Machen Sie acht Frühstücke draus«, rief er. »Hier sitzen Leute mit Riesenhunger!«
    Die Ereignisse der nächsten Stunde verschwammen zu einem einzigen Nebel. Während die drei schon dabei waren, Amyus Crowe alles zu berichten, was sie erlebt hatten, wurde das Essen serviert, und dann ließen sie sich beim Erzählen ausgiebig Schinken, Bratkartoffeln, verschieden zubereitete Eier und Orangensaft schmecken.
    »Er hat vor, in Kanada einzufallen«, sagte Sherlock, als sie zum Schluss gekommen waren. »Er hat eine Armee aufgestellt. Er plant, in Kanada einen neuen Staat zu gründen und ihn zur neuen Konföderation zu erklären.«
    »Das ist so ziemlich das, was die Pinkertons bereits rausgefunden haben«, sagte Crowe und nickte. »Sie haben diesen Duke Balthassar schon einige Zeit lang im Visier. Dass er John Wilkes Booth als Aushängeschild benutzt, um seinen Truppen Mut zu machen und diesem neuen Staat in den Augen der Südstaatler so etwas wie Legitimität zu verleihen, ist uns jedoch neu. Aber das erklärt nun auch, worauf er die ganze Zeit gewartet hat.«
    »Was werden die Amerikaner jetzt unternehmen?«, fragte Sherlock. »Sie können das Ganze doch unmöglich einfach so weiterlaufen lassen, oder? Das würde die Beziehungen zwischen Amerika und Großbritannien auf Generationen hinaus vergiften.«
    Crowe schüttelte den mächtigen, faltigen Kopf. »Die Regierung hat einen Plan«, knurrte er. »Kann nicht behaupten, dass ich viel davon halte. Aber Kriegsminister Stanton höchstpersönlich hat ihn gebilligt, und mehr gibt’s dazu dann nicht mehr zu sagen.«
    »Sie werden angreifen?«, fragte Matty, den Mund immer noch voller Bratkartoffeln.
    »Die Armee wurde mobilisiert, und sie sind gerade dabei, sich zu einem Sperrriegel zu formieren, irgendwo zwischen hier und der kanadischen Grenze«, erwiderte Crowe. »Aber da ist noch etwas anderes im Gange. Wenn möglich, will die Regierung einen direkten Kampf vermeiden.« Seufzend wandte er den Blick ab und starrte auf die Eingangstür des Hotels. »Während des Bürgerkrieges war Kriegsminister Stanton vom Einsatz von Ballonen zu Aufklärungszwecken ziemlich angetan. Seiner Meinung nach stellen Ballone die Zukunft in der Kriegführung dar. Er hat befohlen, dass das Ingenieurskorps der Armee alle Ballone einsatzbereit macht, über die es verfügt. Heute Abend sollen sie dann über Balthassars Lager fliegen und seine Soldaten mit Sprengsätzen bombardieren.«
    »Aber …«, begann Sherlock, um dann entsetzt innezuhalten. »Aber das wäre ein Massaker! Ich weiß, dass diese Männer im Begriff sind, ein anderes Land zu überfallen. Aber einfach Bomben auf sie zu werfen! Kann er ihnen nicht wenigstens die Chance lassen, sich zu ergeben?«
    Crowe schüttelte den Kopf. »So funktioniert das nicht. Kriegsminister Stanton will das Ganze mit einer Botschaft verknüpfen, mit einer Warnung. Er will, dass jedermann begreift, dass der Krieg endgültig vorbei ist und die Union der Sieger ist. Und dass jeder Versuch, die Konföderation wiederaufleben zu lassen, mit überwältigender, brutaler Macht beantwortet wird.«
    »Aber Hunderte, vielleicht Tausende Männer werden dabei umkommen!«, protestierte Sherlock. »Und das nicht einmal in einer Schlacht, wo sie sich noch verteidigen könnten. Sie werden unweigerlich sterben, wenn von oben das Feuer auf sie herabregnet! Das ist einfach
falsch

    »Es mag vielleicht falsch sein«, entgegnete Crowe

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