Yvonne Lindsay
Samt überzogenen Tischplatte ab.
„Sagen Sie mir, ob es das ist, was Sie suchen.“ Mit einer schnellen Handbewegung klappte Sullivan das Kästchen auf.
Matt stockte der Atem. Der birnenförmige rosa Diamant lag auf weißen Samt gebettet und funkelte in einem Feuer, wie Matt es noch nie gesehen hatte. Sofort griff er in die Hosentasche, nahm seine kleine Lupe heraus und klemmte sie sich ins Auge. Mit bebenden Fingern nahm er den Stein vorsichtig hoch und betrachtete ihn von allen Seiten.
Es war nicht zu leugnen, der Stein hatte die gleiche Farbe wie die vier Diamanten, die er von Marise geerbt hatte. Auch das Feuer war ähnlich, wenn auch dieser Stein sicher zehn Karat hatte und damit um etliches größer als die anderen vier war. Obgleich er sicher noch genauer untersucht werden musste, wusste Matt tief in seinem Herzen, dass dies der fehlende Stein der Blackstone Rose war.
Vorsichtig legte er den Diamanten wieder auf sein weißes Samtbett. „Ja, danach habe ich gesucht.“
„Das freut mich. Wie auch immer mein Vater zu diesem Stein gekommen ist, ich bin nicht interessiert daran, Diebesgut zu hüten.“ Vorsichtig klappte Sullivan das Kästchen wieder zu und stellte es zurück in den Safe.
„Da wir nun wissen, dass ich besitze, was Sie haben möchten, sollten wir zum geschäftlichen Teil kommen.“
4. KAPITEL
Matt streckte sich lang auf dem bequemen Liegestuhl aus und genoss die wärmenden Strahlen der Sonne. Wann hatte er sich das letzte Mal so entspannen können? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Dieses Wohlgefühl hatte er schon lange nicht mehr empfunden, vielleicht früher einmal, als sein Leben noch sehr viel unbeschwerter war.
Als er an die gestrigen Verhandlungen mit Sullivan dachte, lächelte er zufrieden. Er hatte sich mit ihm nicht nur über den Preis des Diamanten einigen können. Sie hatten sich auch über eine mögliche Zusammenarbeit im Hinblick auf die schwarzen Perlen unterhalten, die Matts antiker Schmuckkollektion eine besonders reizvolle Note verleihen würden.
Allerdings gab es da doch noch ein Haar in der Suppe, das heißt, etwas stand Matts Zufriedenheit im Wege. Beziehungsweise lag direkt neben ihm.
Rachel.
Obwohl er sich dagegen wehrte, nahmen seine gespitzten Ohren wahr, wie sie sanft ein-und ausatmete. Er war sich ihrer Gegenwart nur zu bewusst. Beim Frühstück hatte Blake gebettelt, er wolle unbedingt bei der Schatzsuche und dem Burgenbauen, das die Hotelleitung für ihre jungen Gäste veranstaltete, mitmachen. Nachdem Matt sich genauer nach den Einzelheiten erkundigt hatte, gab er seine Zustimmung und vertraute den Kleinen der jungen Frau an, die sich um die Kinder kümmerte und einen sehr zuverlässigen Eindruck machte.
Aber das hätte er lieber nicht tun sollen. Denn ohne Blake gab es keinen Puffer mehr zwischen Rachel und ihm, und er war ihrem verführerischen Körper und seiner Reaktion darauf hilflos ausgeliefert.
Wie tags zuvor trug sie den türkisfarbenen Bikini. Bei jeder anderen Frau hätte Matt sich nichts dabei gedacht. Er hatte schließlich schon mehr als eine Frau im Bikini gesehen, ohne dass er gleich den Verstand verlor. Aber bei Rachel war das etwas anderes. Immer wieder musste er sie ansehen, und mit jedem Blick steigerte sich sein Verlangen. Hoffentlich fiel ihr nicht auf, was mit ihm los war.
Er zwang sich, starr geradeaus zu sehen, doch wieder einmal mehr konnte er sich nicht beherrschen und wandte den Kopf. Sie war aber auch die personifizierte Verführung. Auf ihrer hellen Haut waren vereinzelt winzig kleine Leberflecke zu sehen, die in einer zarten Linie zwischen den schwellenden Brüsten verschwanden. Sofort malte er sich in seiner Fantasie aus, dass er diesen feinen Punkten mit der Zunge folgte, dann mit den Lippen die harten Spitzen … Verdammt, das musste unbedingt aufhören!
„Ich springe mal eben in den Pool“, sagte er, und bevor Rachel noch etwas erwidern konnte, stand er bereits am Beckenrand.
Hm, das kalte Wasser tat gut! Er tauchte bis zum anderen Ende des Pools, immer in der Hoffnung, dass die Distanz zum Objekt seiner Begierde und die körperliche Anstrengung sein Verlangen besänftigen würden. Irrtum. Auch wenn er Rachel nicht sah, hatte er ihren sexy Körper ständig vor Augen. Und da der Pool ziemlich überfüllt war, konnte Matt auch nicht ungestört seine Bahnen ziehen und sich so abreagieren.
Also musste er sich irgendwie anders ablenken. Da, die Blonde, die an der Poolbar saß, konnte ihn vielleicht auf andere
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