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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatten uns vorgenommen, die
Einzelheiten jeder ihrer Reisen zu erforschen, um Ähnlichkeiten zu entdecken.
Hast du das getan?«
    Mit
verschlossenem Blick schüttelte Hawk den Kopf. »Noch nicht. Um die Wahrheit zu
sagen, ich wollte es nicht ansprechen. Sie spricht nicht darüber. Ich halte
mich zurück. Sobald wir verheiratet und fortgegangen sind, wird Zeit sein,
darüber zu reden.«
    »Hawk,
vielleicht die Zigeuner -«
    Hawk
schüttelte ungeduldig den Kopf. Er hatte diese Möglichkeit schon am Morgen
ausgelotet. Es war sein letzter Hoffnungsschimmer gewesen. Er hatte Rushka auf
dem südwestlichen Hügelkamm mit seinen Leuten gefunden, die gerade dabei
waren, die Gräben auszuheben und die sieben Hölzer für das Feuer zu sammeln.
Doch Rushka hatte es schlichtweg abgelehnt, in irgendeiner Form über seine
Gemahlin zu reden. Noch war es dem Hawk gelungen, ihn in ein Gespräch über den
Schmied zu verwickeln. Verdammt irritierend, daß er noch nicht einmal Antworten
von denen erzwingen konnte, die wegen seiner Gastfreundschaft auf ihn
angewiesen waren. Aber die Roma - nun, die Roma waren in Wahrheit auf keines
Mannes Gastfreundschaft angewiesen. Wenn die Dinge schwierig wurden, zogen sie
um zu einem besseren Ort. Absolute Freiheit war das.
    Genausowenig
war es dem Hawk übrigens gelungen, den verfluchten Schmied ausfindig zu machen.
    »Mutter,
wo ist Adam?«
    »Der
Schmied?« fragte Lydia teilnahmslos.
    »Genau.
Der Schmiedeofen war kalt. Sein Planwagen ist weg.«
    »Ehrlich
gesagt, ich habe ihn nicht mehr gesehen seit... laß mich überlegen...
wahrscheinlich seit ihr zwei nach Uster abgereist seid. Warum, Hawk? Glaubst
du, er hat etwas mit Adrienne zu tun?«
    Hawk
nickte langsam.
    Lydia
unternahm einen erneuten Versuch. »Nun gut, aber sieh doch! Wenn du Adrienne
fortnimmst und Adam hat etwas damit zu tun, kann er euch einfach folgen.
Besser, hierzubleiben und zu kämpfen.«
    Sie
hielt den Atem an, als Hawk sie böse ansah. »Mutter, ich werde nicht riskieren,
sie zu verlieren. Es tut mir leid, daß dir das nicht gefällt, aber ohne sie...
aah, ohne sie...« Er verfiel in brodelndes Schweigen.
    »Ohne
sie was?« fragte Lydia schwach.
    Der Hawk schüttelte nur den Kopf
und ging fort.
     
    Adrienne ging auf der Suche nach
dem Hawk langsam über den Außenhof. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er
früh morgens das gemeinsame Bett verlassen hatte. Obwohl sie wußte, daß sie
bald neben ihm stehen und ihr Eheversprechen geloben würde, konnte sie das
Gefühl nicht abschütteln, daß irgend etwas schiefgehen würde.
    Sie
näherte sich den moosbewachsenen Steinen des Rundturms. Der Anblick erinnerte
sie an den Tag, an dem der Hawk ihr die erste Lektion erteilt hatte, wie ein
Falke gezähmt wurde.
    Wie wundervoll wurde ein Falke gezähmt.
    Sie
öffnete die Tür und spähte hinein, und ein leichtes Lächeln formte sich auf
ihren Lippen. Wie erschrocken und fasziniert sie an jenem Tag von Hawk gewesen
war. Wie versucht und voller Hoffnung, jedoch unfähig zu vertrauen.
    War
das ein Flügelschlag, den sie gehört hatte? Sie blinzelte in die Dunkelheit,
dann ging sie hinein.
    Ein
Teil von ihr war nicht überrascht, als sich die Tür schnell hinter ihr schloß.
    Als
sie in Dunkelheit getaucht war, hatte sie plötzlich verstanden. Dies war die
Gefahr, die sie so gefürchtet hatte - was oder wer auch immer hinter ihr war.
    Adrienne
hatte auf einmal das Gefühl, als ob sie seit letzter Nacht auf der Schneide
einer Rasierklinge balancierte; in der Erwartung eines schrecklichen
Ereignisses. Nun verstand sie genau, was sie die ganze Nacht wachgehalten hatte
- es waren wieder einmal ihre Instinkte gewesen, die sie vor der drohenden
Verdammnis gewarnt hatten, die ihr zugerufen hatten, daß es nur eine Frage der
Zeit sei, bis ihre Welt zerbräche.
    Und
wer auch immer hinter ihr war, war der Vorbote ihrer Vernichtung.
    »Schönheit.«
    Adams
Stimme. Adriennes Körper wurde starr. Ihr Kiefer verspannte sich, und ihre Hände
wurden zu Fäusten, als er sie in der Dunkelheit packte und seine Hüften hart
gegen die Wölbung ihres Hinterteils preßte. Sie taumelte nach vorn, aber er zog
seine Arme enger um sie zusammen und zerrte sie zurück an seinen Körper.
    Als
seine Lippen an ihrem Hals knabberten, versuchte sie zu schreien, aber sie
brachte keinen Ton heraus.
    »Du
wußtest, ich würde kommen«, hauchte er gegen ihr Ohr. »Oder etwa nicht, du
Bezaubernde?«
    Adrienne
wollte protestieren, schreiend leugnen, aber ein Teil von ihr hatte

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