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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Das Feuer, Durnik«, befahl sie.
    »Es will nicht, Herrin Pol«, antwortete Durnik hilflos. »Es ist zu naß.«
    Sie blickte schnell auf den feuchten Holzstapel, den der Schmied gesammelt hatte. Ihre Augen wurden schmal, und sie machte eine rasche Geste. In Garions Ohren dröhnte es eigenartig, dann hörte er ein plötzliches Zischen. Eine Rauchwolke stieg von dem Holz empor, dann züngelten Flammen an den Zweigen entlang. Durnik sprang verblüfft zurück.
    »Den kleinen Topf, Garion«, befahl Tante Pol, »und Wasser. Rasch.« Sie zog ihren blauen Umhang aus und deckte Lelldorin damit zu.
    Silk, Barak und Hettar standen am Rand des Abhangs und rollten schwere Felsbrocken über die Kante. Garion konnte das Gepolter und Krachen der Steine hören, die auf tieferliegende Brocken trafen, und das Gebell der Algroths, das hin und wieder von einem Schmerzensgeheul unterbrochen wurde.
    Voller Angst legte er den Kopf seines Freundes in seinen Schoß. »Wird er wieder ganz gesund?« fragte er Tante Pol.
    »Es ist noch zu früh, um das sagen zu können«, erwiderte sie. »Störe mich jetzt nicht mit Fragen.«
    »Sie laufen!« rief Barak.
    »Sie sind noch immer hungrig«, antwortete Wolf grimmig. »Sie werden wiederkommen.«
    Weit entfernt im Wald erklang ein Horn.
    »Was ist das?« fragte Silk, der immer noch von der Anstrengung, die schweren Steine über den Rand zu rollen, keuchte.
    »Jemand, auf den ich gewartet habe«, sagte Wolf mit einem seltsamen Lächeln. Er hob die Hand an die Lippen und stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Ich schaffe es jetzt allein, Garion«, sagte Tante Pol und strich einen dicken Brei auf dampfendheiße, feuchte Leinenverbände. »Du und Durnik könnt den anderen helfen.«
    Zögernd legte Garion Lelldorins Kopf auf den nassen Boden und lief zu Wolf hinüber. Der Abhang unter ihnen war von toten und sterbenden Algroths übersät, die von den Felsen, die Barak und die anderen auf sie geworfen hatten, zerschmettert worden waren.
    »Sie werden es wieder versuchen«, meinte Barak und wog einen Stein in der Hand. »Können sie von hinten an uns herankommen?«
    Silk schüttelte den Kopf. »Nein. Das habe ich überprüft. Die Rückseite des Hügels ist eine glatte Felswand.«
    Die Algroths kamen bellend und schnaubend aus dem Wald und bewegten sich in ihrem halbgebückten Gang vorwärts. Der erste hatte schon die Straße überquert, als das Horn wieder ertönte, diesmal sehr nahe.
    Und dann stürmte ein riesiges Pferd mit einem Ritter in voller Rüstung zwischen den Bäumen hervor und donnerte auf die angreifenden Kreaturen zu. Der Mann in Rüstung beugte sich über seine Lanze und preschte mitten unter die verblüfften Algroths. Das große Pferd wieherte laut, als er angriff, und die eisenbeschlagenen Hufe wirbelten den Schlamm auf. Die Lanze drang in die Brust eines der größten Algroths und splitterte durch die Wucht des Aufpralls. Das gesplitterte Ende erwischte einen anderen im Gesicht. Der Ritter warf die zerbrochene Lanze fort und zog mit einer einzigen Bewegung sein Breitschwert. Mit ausholenden Hieben nach rechts und links bahnte er sich seinen Weg durch die Meute, und sein Schlachtroß stampfte die Lebenden wie die Toten in den Schlamm. Am Ende seines Angriffs wirbelte er herum und stürmte wieder voran, wobei er sich erneut mit seinem Schwert eine Bahn brach. Die Algroths wandten sich um und flohen heulend in den Wald.
    »Mandorallen!« rief Wolf. »Hier oben!«
    Der Ritter hob sein blutbespritztes Visier und sah zu dem Hügel hinauf. »Erlaubt mir, erst diesen Pöbel zu vertreiben, alter Freund«, sagte er fröhlich, klappte das Visier wieder zu und galoppierte hinter den Algroths her in den regennassen Wald.
    »Hettar!« rief Barak, schon in Bewegung.
    Hettar nickte knapp, und die beiden liefen zu ihren Pferden. Sie schwangen sich in den Sattel und eilten den Hügel hinab, um dem Fremden Hilfe zu leisten.
    »Dein Freund zeigt einen bemerkenswerten Mangel an gesundem Menschenverstand«, meinte Silk zu Meister Wolf und wischte sich den Regen aus dem Gesicht. »Diese Wesen werden jeden Moment über ihn herfallen.«
    »Ihm ist vermutlich noch nicht aufgegangen, daß er sich in Gefahr befinden könnte«, antwortete Wolf. »Er ist Mimbrater, und sie neigen zu dem Glauben, sie seien unbesiegbar.«
    Der Kampf im Wald schien lange zu dauern. Man hörte Rufe, klirrende Schläge und Angstschreie von den Algroths. Dann kamen Hettar, Barak und der fremde Ritter aus dem Wald und trabten den Hügel

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