Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)
hinreichend Vermögen finden wirst, das dir dein häusliches Leben angenehm und anspruchslos gestaltet.«
»Das klingt ziemlich berechnend.« Er war ein wenig beleidigt, wenngleich sie – ohne dass er es je zugeben würde – genau beschrieb, was er plante.
»Mag sein, aber es entspricht der Welt, in der wir leben. Die Ehe hat stets und wird auch künftig eher der Verantwortung und Pflicht dienen als irgendetwas anderes. Daher ist es nur«, sie überlegte kurz, »zweckmäßig, sich seinen Gatten oder seiner Gattin mit derselben Sorgfalt auszuwählen, die man auch bei anderen langfristigen Verpflichtungen aufwenden würde.«
»Aber was ist mit Zuneigung?«, fragte er, ohne nachzudenken. »Liebe? Leidenschaft?«
»Leidenschaft ist flüchtig. Was Zuneigung angeht...« Sie sah ihn verwundert an. »Habe ich mich etwa geirrt? Wünschst du dir eine Liebesheirat?«
»Nein, ich glaube nicht. Aber du hast mich ertappt.« Er blickte ihr in die Augen und sprach es aus, bevor er sich eines Besseren besinnen konnte. »Das habe ich schon mal getan.«
Sie lächelte mitfühlend. »Ich auch.«
Wieder stand er auf. »Und das brachte dich zu der Überzeugung, nie wieder zu heiraten?«
»Ich sehe keinen Grund, weshalb ich sollte«, antwortete sie achselzuckend. »Ich glaube, dass unser Schicksal vorbestimmt ist. Es steht von Geburt an fest. Und ich glaube auch, dass jeder von uns für einen Menschen vorgesehen ist, und nur für den einen. Seelenverwandtschaft, wenn man so will.«
»Hast du deinen Seelenverwandten geheiratet?«
Bildete er es sich ein, oder war da ein winziges Zögern, so kurz wie ein Atemzug, ehe sie energisch nickte. »Habe ich. Und du?«
»Ich dachte es damals zumindest.« Er schüttelte verbittert den Kopf. »Aber damals war ich auch noch ein ziemlicher Idiot.«
»Ein Geständnis bezüglich deiner Vergangenheit?«, fragte sie erstaunt. »Nun bin ich wirklich schockiert.«
»Solltest du auch sein.« Er ging zu ihr und nahm sie in die Arme. »Obgleich es mir nur fair erscheint, nachdem du so viel über dich enthüllt hast.«
»Habe ich?« Sie legte ihm die Hände in den Nacken. »Was enthüllte ich denn?«
»Deine vernünftige Einstellung, selbst in Bezug auf Geschenke und Leidenschaft. Einen Wunsch nach Abenteuer. Einen Glauben an Schicksal, Bestimmung. Und, das Beste von allem«, er sah ihr lächelnd in die Augen, »dass du mich unwiderstehlich findest.«
»Sagte ich das?«, flüsterte sie.
»O ja, das sagtest du.« Er hob sie hoch und trug sie zum Bett. »Du sagtest außerdem, dass du in meiner Nähe weiche Knie bekommst.«
»O nein, das habe ich dir auf keinen Fall gesagt!« Ihre Finger glitten sacht über seinen Nacken, eine Berührung, die sein Verlangen noch steigerte.
»Aber gewiss hast du das.« Er legte sie aufs Bett, ein Meer von rosafarbenen Rüschen und Fransen – wie ein köstliches und sehr dekadentes Dessert.
Sie stützte sich auf die Ellbogen auf und beobachtete ihn. »Meine Knie sind im Moment ziemlich stark.«
Er zog sich das Hemd über den Kopf und schleuderte es beiseite. »Das bezweifle ich.«
»Und ich finde dich ganz und gar nicht unwiderstehlich«, erklärte sie mit einer Atemlosigkeit, die sie Lügen strafte.
Mit wenigen Handbewegungen knöpfte er seine Hose auf und ließ sie zu Boden fallen. Judiths Blick wanderte über seinen Körper hinunter zu seiner Erektion, und sie errötete. »Auch das glaube ich dir nicht.«
Er trat an die Bettkante und löste den Gürtel, der ihren Morgenmantel zusammenhielt. Ihr Atem beschleunigte, und sie sank auf die Kissen. Dann zog er den Morgenrock auf, so dass sie vollkommen entblößt vor ihm lag. Er strich sacht mit den Händen über ihre Brüste, deren Knospen sich unter seiner Berührung fest aufrichteten, bevor seine Finger weiter hinunter über ihren Bauch glitten. Sie hielt hörbar die Luft an. Er wagte sich weiter vor, tauchte mit der Hand zwischen ihre Schenkel und lächelte. Sie war ebenso bereit für ihn wie er für sie.
Abrupt richtete er sich auf und seufzte übertrieben. »Nun, wenn ich nicht unwiderstehlich bin und es deinen Knien gut geht, dann willst du offensichtlich nicht...«
Bevor er den Satz beenden konnte, packte sie seine Hand, zog ihn aufs Bett und schlang die Arme um ihn. »Hatte ich erwähnt, dass du ein verruchter Mann bist?«
»Ja, ich glaube, mich vage zu erinnern.« Er zog sie näher zu sich, und sie sanken gemeinsam in die Rüschen, die Spitzen und die Hitze ihrer verlangenden Körper.
»Es schadet
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