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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Trinkfestigkeit, mit der sie die meisten Männer aus Gideons Bekanntschaft weit übertraf. »Das – all das – ist mit ein Grund, weshalb ich denke, du solltest sie nicht mehr sehen.«
    Er hob eine Braue. »Falls du wünschst, dass ich deine Meinung in dieser Angelegenheit ernst nehme, musst du dich schon etwas mehr anstrengen, um sie verständlich zu machen.«
    »Ich drücke mich vollkommen verständlich aus«, erwiderte sie schnippisch. »Lady Chester ist zweifellos charmant, recht hübsch und zudem intelligent. Aber sie ist nicht die richtige Frau für dich.«
    »Wie immer hast du recht. Warum in aller Welt sollte ich eine Frau wollen, die charmant, hübsch und intelligent ist?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Ich hasse es, wenn du dich benimmst, als hättest du keine Ahnung, worüber ich rede.«
    »Es ist die beste Waffe, die ich zur Verfügung habe.« Er atmete bedächtig aus. »Meine liebe Tante, ich weiß deine Sorge zu schätzen. Ich weiß, dass du meinst, ich sollte mich aktiver auf die Jagd nach einer Ehefrau machen, obwohl der Gedanke eher Assoziationen an das Aufspüren wilder Bestien in den abgelegensten Winkeln Afrika wachruft. Wie dem auch sei, ich sehe keinen Grund zur Eile...«
    »Natürlich immer vorausgesetzt, dass du nicht unerwartet jung stirbst und deinen Cousins alles zufällt, was rechtmäßig deinen Söhnen gebührt.«
    »Ich versichere dir, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um mein vorzeitiges Verscheiden zu meiden und das Vermögen für meine bislang nichtexistierenden Söhne zu erhalten.«
    »Das nimmt mir wahrlich eine Last von der Seele«, sagte sie bissig und leerte ihr Glas.
    »Sollte es auch.« Er nahm ihr das Glas ab, schenkte nach und reichte es ihr wieder. »Ich gebe dir mein Wort, nicht zu sterben, bevor ich nicht das Weiterleben unseres guten Namens gesichert habe.«
    Sie schnaubte verächtlich.
    »Bis dahin allerdings habe ich vor, zu sehen, wen ich will, einschließlich und ganz besonders Lady Chester.«
    »Sie ist ein furchtbarer Fehler, Gideon«, sagte seine Tante kopfschüttelnd.
    »Ganz und gar nicht, Tante Louisa. Ich finde sie...« Aufregend. Verletzlich. Faszinierend. »Ziemlich erfrischend.«
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Du verliebst dich in sie.«
    Er lachte. »Das tue ich gewiss nicht! Ich interessiere mich nicht im Mindesten für Liebe, ebenso wenig wie sie. Wenn uns irgendetwas verbindet«, er schmunzelte vielsagend, »dann ist es Lust.«
    »Sieh mich nicht so an, als müsste ich bei der bloßen Erwähnung des Wortes Lust in Ohnmacht fallen! Wenn du denkst, du kannst mich damit schockieren, irrst du dich gewaltig. Ich bin aus härterem Holz geschnitzt, als du vielleicht glaubst. Außerdem bin ich selbst in Bezug auf Lust nicht gänzlich unbedarft.«
    »Dieses Geständnis ist mehr, als ich jemals von dir wissen wollte. Wie dem auch sei«, er betrachtete sie nachdenklich, »da du also in Lustdingen nicht gänzlich unbedarft bist, solltest du erst recht imstande sein, sie zu erkennen.«
    »Bin ich. Ich erkenne jedoch zugleich etwas anderes.« Eine Weile musterte sie ihn schweigend. »Gideon, versteh doch, dass ich Lady Chester durchaus sehr gern habe. Ich stimme dir in allem zu, was du über sie sagtest. Sie ist klug und amüsant und wunderschön. Stünde nicht so viel auf dem Spiel, ich würde deine Gefühle für sie ohne Weiteres akzeptieren...«
    »Ich habe keine Gefühle«, fiel er ihr hastig ins Wort.
    Sie sah ihm in die Augen und fuhr fort: »Ich würde dich möglicherweise sogar ermutigen. Aber so, wie die Dinge liegen, bin ich sicher, dass diese Geschichte übel ausgeht.«
    »Unsinn.«
    »Ich fände es furchtbar, noch einmal mitzuerleben, wie dir das Herz gebrochen wird«, sagte sie leise.
    »Ich ebenfalls. Aber mein Herz ist unbeteiligt.«
    »Das beteuerst du entschieden zu vehement, mein Junge«, erwiderte sie mit einem resignierten Seufzer. »Zugleich siehst du aus wie ein Mann, der im Begriff ist, sich von einer sehr hohen Klippe zu stürzen, ohne sich um die Felsen zu scheren, die ihn unten erwarten.«
    »Erstaunlich poetisch ausgedrückt, liebe Tante, doch ich versichere dir nochmals, ich werde mich von keiner Klippe stürzen. Ich verliebe mich nicht, und mein Herz schwebt in keinerlei Gefahr. Lady Chester und ich haben bisher noch nicht viel Zeit miteinander verbracht, aber du solltest dich damit abfinden, dass ich das künftig zu ändern gedenke. Wie gesagt, ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, so unbegründet sie auch sein

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