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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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sich nicht einmal mehr, warum.
    »Also, verzeihst du mir?«
    Er lächelte so höflich, wie er konnte, was ihm erstaunlich leicht fiel. »Ganz und gar nicht.«
    Sie schmollte. »Hast du vor, mir das für den Rest meiner Tage vorzuhalten?«
    »Höchstwahrscheinlich.« Eine Weile sah er sie schweigend an. Er würde wohl nie ganz über das hinwegkommen, was sie ihm angetan hatte. Ihre eigennützige Tat hatte sein Leben in mehr als einer Hinsicht verändert. Zwar empfand er heute keinen Schmerz mehr, doch ein Rest von Wut blieb immer noch und würde sicherlich auch bleiben, wenngleich er seit Jahren kaum mehr einen Gedanken an sie verschwendet hatte. »Du solltest allerdings wissen, dass ich das, was zwischen uns vorfiel, längst hinter mir gelassen habe. Es ist Vergangenheit.«
    Sie reckte stolz das Kinn. »Ich glaube dir nicht.«
    »Solltest du lieber.«
    »Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du nichts vom Tod meines Mannes wusstest oder wo ich zu welcher Zeit war«, erklärte sie bestimmt. »Ich wusste immer, wo du warst und was du machtest.«
    Er sprach aus, was ihm in den Sinn kam. »Um deinen Ehemann eifersüchtig zu machen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das war nicht besonders nett, Gideon.«
    Eine derartige Bemerkung war unter seiner Würde. »Entschuldige. Das war unangebracht.«
    Aber sie winkte ab. »Ja, war es. Und dennoch nicht gänzlich unbegründet. Du warst bisweilen recht praktisch.«
    »Freut mich, dass ich dir nützlich sein konnte«, entgegnete er verbittert.
    »Gideon.« Sie sah ihn an. »Ich wäre gern vollkommen ehrlich zu dir.«
    »Sofern dir das möglich ist«, entgegnete er zynisch.
    »In all den Jahren habe ich viel über dich nachgedacht. Nicht dass meine Ehe nicht glücklich gewesen wäre«, fügte sie eilig hinzu. »Es war kein Fehler, William zu heiraten. Trotzdem war es grausam dir gegenüber, wie ich ihn zwang, seine Gefühle zu zeigen. Das sehe ich inzwischen ein. Und ich würde es gern wiedergutmachen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin jetzt frei, Gideon. Und wir sind beide erwachsen.« Sie stand auf und trat näher zu ihm – unanständig nahe geradezu. »Ich bin eine Witwe, und wie ich höre, magst du Witwen...«
    »Ich mag eine Witwe.« Er widerstand dem Drang, auf Abstand zu ihr zu gehen, denn das hätte sie fraglos als ein Zeichen dafür gedeutet, dass er sie nach wie vor begehrte. Und diesen Eindruck wollte er ihr auf keinen Fall vermitteln. »Nicht Witwen allgemein.«
    »Schade.« Sie betrachtete ihn nachdenklich, und auf einmal konnte er sich vorstellen, wie sich Schlachtvieh fühlen musste. »Ich habe beschlossen, eine Party zu geben, Gideon. Sagen wir, in einer Woche. Das sollte genug Zeit für die Vorbereitungen sein. Ich möchte offiziell bekannt geben, dass meine Trauer vorbei ist und ich wieder in London lebe. Eine kleine, ausgewählte Gesellschaft, nicht wie das prätentiöse Debakel gestern Abend.«
    »Das deine Großtante sichtlich genossen hat.«
    »Williams Großtante, genau genommen.« Sie überlegte kurz. »Ich werde Susanna einladen müssen, vermute ich, obwohl sie mich nicht leiden kann. Das konnte sie nie.«
    »Lady Dinsmore verfügt über eine exzellente Menschenkenntnis.«
    Sie ignorierte ihn. »Morgen werde ich die Einladungen verschicken. Vielleicht auch noch heute, wenn ich es schaffe.«
    »Ich fürchte, ich muss absagen.«
    »Ich weiß, was du denkst, Gideon«, sagte sie lachend. »Du denkst, ich lade niemanden sonst ein, nicht wahr? Du glaubst, es ist nur eine List, mit der ich dich in mein Haus locken und womöglich verführen will.«
    »Ich gebe zu, dass mir der Gedanke kam.«
    »Und gefiel er dir?« Sie sah ihn unschuldig an – auch wenn sie alles andere als unschuldig war.
    »Nein«, antwortete er knapp.
    »Schade, dass ich nicht darauf gekommen bin, denn die Idee ist brillant. Ich würde auch mit Freuden deine Witwe einladen, falls ich nur so dein Kommen sichern kann.«
    »Selbst dann...«
    »Ach bitte, Gideon«, seufzte sie verärgert. »Ich versuche, hier in London ein neues Leben anzufangen, und mir wäre es lieber, wenn ich gleich zu Beginn die alten Gerüchte ausräumen könnte. Solltest du gleich zu meiner ersten Party nicht erscheinen, werden die Leute über den Grund spekulieren. Wir können der Welt nur zeigen, dass es keinen Groll mehr zwischen uns gibt, indem du kommst.«
    »Mag sein.«
    »Kein Mag sein ! Wir könnten höflich, nett, sogar freundlich zueinander sein, und so alle Gerüchte über Feindseligkeiten im Keim ersticken.«
    Er

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