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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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zivilisiert wie möglich aus ihr zurückzuziehen. »Ja, tatsächlich besitze ich einen.« Er faltete das Taschentuch ordentlich zusammen, knöpfte sich die Hose zu und zog Judiths Unterröcke hoch, bevor er sie wieder zuband. »Wir sollten einmal zusammen spielen.«
    Judith lachte. »Ich glaube, das haben wir bereits.«
    »Ich komme mir ein bisschen wie eine Kammerzofe vor.« Er ordnete ihre Röcke, wobei er nicht umhin konnte, daran zu denken, was sie bedeckten – und sie sofort wieder wollte. »Und ich scheine verflucht gut darin zu sein.«
    »Ja, dessen bin ich mir sicher.« Judith richtete sich auf und sank direkt gegen ihn. »Oh, oh, das war... und ich fühle mich ziemlich, ziemlich...« Sie seufzte. »Mir fällt es momentan schwer, aufrecht zu stehen, weißt du?«
    »Ja, ich weiß.« Er legte die Arme um sie und lächelte. »Du bekommst in meiner Nähe weiche Knie.«
    »Und das ist nicht alles«, sagte sie leise.
    »Aha?« Sein Herz klopfte heftig. »Was noch, Judith? Was für Gefühle wecke ich in dir?« Er hielt den Atem an.
    Einen Moment lang war sie still. Dann fühlte er, wie sie tief Luft holte. »Ich weiß nicht, wie oder was ich sagen soll.« Sie schüttelte den Kopf. »Es könnte eventuell unklug sein...«
    »Klug oder unklug scheinen in unserem Fall keine anwendbaren Kriterien.« Er drehte sie um und sah ihr in die Augen. »Sag es mir, Judith, verrate mir, was du fühlst.«
    Vom Korridor her hörten sie gedämpfte Stimmen, und sogleich löste Judith sich aus seiner Umarmung.
    »Verdammt! Nicht jetzt!« Gideon ging zur Tür, entfernte leise den Stuhl und trat beiseite. »Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt.«
    »Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Es hätte aber auch besser kommen können«, murmelte er.
    Ihre Augen funkelten amüsiert. »Das ist der Preis, den man für heimliche Zusammenkünfte zahlt.«
    Er richtete seine Manschetten und sah sie an. »Findest du mögliche Peinlichkeiten eigentlich immer amüsant?«
    »Ich glaube schon.« Schmunzelnd strich sie sich übers Haar. »Also, sehe ich vorzeigbar aus?«
    »Du siehst appetitanregend aus«, antwortete er und zupfte seine Krawatte zurecht.
    »Na, wer ist hier jetzt nicht ganz ernst?«
    »Ich bitte um Vergebung, obgleich ich durchaus ernst war. Wie dem auch sei.« Er musterte sie kritisch. »Dein Haar ist perfekt, dein Kleid ebenfalls. Das ist, würde ich sagen, einer der Vorteile der Improvisation...«
    »Gideon!«, schalt sie ihn, musste allerdings lachen. »Es wird schon unangenehm genug sein, hier drinnen ertappt zu werden, ohne dass die Leute gleich denken...«
    »Dass wir genüsslich Aktivitäten unerlaubter Art nachgehen, welche mit einschließen, dass du dich über den Billard...«
    In diesem Augenblick flog die Tür auf. Gideon fuhr gänzlich unerschrocken fort: »Sie sehen also, Lady Chester, Billard ist ein sehr altes, distinguiertes Spiel, weshalb es einer wahren Tragödie gleichkommt, einen Tisch dieser Qualität hier stehen zu lassen... ungenutzt.«
    Judith überspielte ihr Kichern mit einem vornehmen Hüsteln.
    »Wusste ich‘s doch, dass sie hier drinnen sind.« Violet kam ins Zimmer gerauscht, dicht gefolgt von Lord Mountford.
    Gideon sah die beiden fragend an. »Und woher wussten Sie es?«
    »Ich weiß schließlich, wie sehr du«, Violets Blick wanderte zu Judith und zurück zu Gideon, »Billard magst«, endete sie mit einem strahlenden Lächeln.
    »Na ja, in allen anderen Zimmern hatten wir ja bereits nachgesehen«, murmelte Mountford.
    Gideon lachte kurz. »Du weißt nichts dergleichen.«
    »Sei es drum«, meinte Violet und tat es mit einem Achselzucken ab. »Dann vermutete ich es eben, weil Männer im Allgemeinen gern Billard spielen.«
    »Ich spiele gern«, sprang Mountford ihr prompt bei.
    »Ich wusste es!« Violet strahlte ihn an.
    Mountford lächelte höflich, dann wandte er sich an Judith. »Judith, Lady Chester, ich dachte, du wolltest auf mich warten.«
    »Es tut mir leid, Harry, aber ich muss leider gestehen, dass ich dich in die Irre geführt habe. Ich hatte nicht die Absicht, auf dich zu warten. Jetzt nicht«, ergänzte sie bestimmt, »und überhaupt nie.«
    Gideon zog eine mitfühlende Miene, als er Mountfords entgleisende Gesichtszüge sah. »Aber ich dachte...«, stammelte der hilflose Mann.
    »Ich weiß, was du dachtest, und es tut mir aufrichtig leid. Ich fürchte, da lag ein«, sie blickte kurz zu Violet, »ein Missverständnis aufseiten von Lady Braxton vor.«
    »Ein Missverständnis?« Mountford starrte

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