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Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger

Titel: Zauberschiffe 03 - Der Blinde Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wieder zu Hause, mit den Taschen voller Geld. Er würde alles wieder in Ordnung bringen. Sie würden wieder Diener haben und gutes Essen und Wein. Er würde bald nach Hause kommen, davon war sie überzeugt.
    Sie biss die Zähne zusammen, als sie an das gestrige Gespräch beim Abendessen dachte. Mutter hatte ihre Sorgen über die Verspätung des Schiffs laut geäußert. Althea hatte erklärt, dass man auch im Hafen nichts von der Viviace wusste. Keines der Schiffe, die in Bingtown einliefen, hatten sie gesehen. Mutter vermutete, Kyle habe vielleicht Bingtown umgangen und seine Fracht direkt nach Chalced geliefert. »Auch keines der Schiffe, die aus dieser Richtung kamen, sind ihrer ansichtig geworden«, meinte Althea finster. »Vielleicht wollte er ja gar nicht nach Bingtown zurückkommen. Vielleicht ist er von Jamaillia aus direkt nach Süden gesegelt.«
    Sie hatte es vorsichtig gesagt und getan, als wollte sie niemanden verletzen. Mutter hatte ruhig, aber hitzig erklärt: »Kyle würde so etwas nicht tun.« Danach hatte Tante Althea geschwiegen. Aber sie hatte mit ihren Worten jedes weitere Gespräch am Tisch erstickt.
    Malta suchte nach einer Ablenkung. Vielleicht konnte sie ja heute Abend die Traumdose benutzen. In ihrem letzten Traum hatten sie sich geküsst. Würde dieser Traum hier aufhören? Oder würde sie ihn weitergehen lassen? Ein Schauer lief Malta über den Rücken. Reyn hatte ihr gesagt, sie solle volle zehn Tage warten und die Dose dann benutzen. Bis dahin wäre er wieder sicher zu Hause. Malta hatte es nicht getan. Er war einfach zu sicher gewesen, dass sie tun würde, worum er sie gebeten hatte. Sosehr sie sich auch danach sehnte, die Dose zu benutzen, sie würde es nicht tun. Sollte er doch warten und darüber grübeln, warum sie das Pulver nicht benutzte. Sollte er doch herausfinden, dass sie nicht seine Puppe war. Diese Lektion hatte Cerwin bereits sehr gut gelernt.
    Sie lächelte. In ihrem Ärmelumschlag steckte sein letzter Brief an sie. Darin flehte er sie an, sie zu treffen, jederzeit und wo sie wollte. Er versicherte ihr, dass seine Absichten absolut ehrenwert seien. Sogar seine Schwester Delo wollte er mitbringen, damit ihr Ruf nicht kompromittiert würde. Der Gedanke, dass sie an diesen Regenwild-Mann verschachert wurde, treibe ihn in den Wahnsinn. Er wüsste schon so lange, dass sie für ihn bestimmt sei. Bitte, bitte, bitte, wenn sie irgendwelche Gefühle für ihn hegte, dann musste sie sich mit ihm treffen, damit sie darüber reden konnten, wie sie diese Tragödie verhindern könnten.
    Sie hatte die Nachricht auswendig gelernt. Es war eine entzückende Komposition aus schwarzer Tinte auf schwerem, cremefarbenem Papier. Delo hatte sie gestern überbracht, als sie sie besucht hatte. Das Wachssiegel mit der Weide der Trells war noch intakt, aber Delos aufgeregter Blick und ihre Heimlichtuerei hatten verraten, dass sie den Inhalt sehr genau kannte. Als sie allein waren, beichtete Delo, dass sie ihren Bruder noch nie so bestürzt erlebt hatte. Seit er Malta in Reyns Armen hatte tanzen sehen, konnte er nicht mehr schlafen. Er stocherte nur in seinem Essen herum und spielte auch nicht mehr mit den anderen jungen Männern. Stattdessen verbrachte er die langen Abende bis zum frühen Morgen vor dem Kamin des Arbeitszimmers. Sein Vater war sehr verärgert über ihn. Er bezichtigte Cerwin der Faulheit und erklärte, dass er seinen Ältesten nicht enterbt habe, um jetzt mit ansehen zu müssen, wie sein jüngerer Sohn genauso nichtsnutzig wurde wie der erste. Delo wusste nicht mehr weiter. Sicher konnte Malta Cerwin ein kleines Zeichen geben, damit er wieder Hoffnung schöpfen konnte.
    Malta rief sich die Szene ins Gedächtnis zurück. Sie hatte mit starrem Blick ins Nichts geschaut. Eine winzige Träne lief über ihre Wange. Sie erzählte Delo, dass sie leider so gut wie nichts tun konnte. Dafür hatte ihre Großmutter gesorgt. Sie war nur ein kleines, glänzendes Spielzeug, das an den Höchstbietenden verschachert wurde. Sie wollte ihr Möglichstes tun, um die Katastrophe zu verhindern, bis ihr Vater nach Hause kam. Er würde sie sicher lieber in den Armen eines Mannes sehen, an dem ihr etwas lag. Dann gab sie Delo eine Nachricht für Cerwin mit. Sie wagte es nicht, sie dem Papier anzuvertrauen, sondern musste sich auf die Loyalität ihrer Freundin verlassen. Malta würde ihn um Mitternacht in der Laube hinter der efeuberankten Eiche unten am Rosengarten erwarten.
    Das war heute Nacht. Malta wusste

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