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Zeit der Raben - Ein Inspektor-Rutledge-Roman

Titel: Zeit der Raben - Ein Inspektor-Rutledge-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Todd Ursula Gnade
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sich die Mühe, die beiden Frauen miteinander bekannt zu machen. »Jemand hat den Lastwagen gestohlen und die Kontrolle darüber verloren, als er losgerast ist.«

    »Also, ich wüsste schon gern, wer das war. Der wird mir für den Schaden aufkommen.«
    »Da sind Sie in guter Gesellschaft. Die Handwerker, deren Lastwagen es war, haben auch schon Ansprüche angemeldet.«
    »Ist er ernsthaft verletzt?«, erkundigte sich Grace Letteridge bei Dr. Middleton.
    »Er wird es überleben«, sagte der Arzt. »Ihr Benehmen war unmöglich, Grace. Im Moment bin ich nicht besonders gut auf Sie zu sprechen.«
    »Ja, nett war ich nicht gerade«, gab sie zu. »Mr. Rutledge.«
    Mit diesen Worten verschwand sie und schloss die Tür hinter sich.
    »Danke, Doktor«, sagte Rutledge und stand auf, um zu sehen, ob der geschwollene Knöchel ihn trug. »Ich glaube, ich komme jetzt allein zurecht.«
    »Wenn Sie etwas gegen die Schmerzen brauchen, dann lassen Sie es mich wissen.« Der Arzt sammelte seine Sachen ein und schloss seine Tasche. »Treten Sie nicht auf, wenn Sie nicht wollen, dass der Knöchel morgen doppelt so dick ist. Ein kaltes Bad könnte nicht schaden.«
    Er nickte Mrs. Channing zu und ging.
    »Der Mann ist in Ordnung«, sagte sie und sah ihm nach.
    »Ja.« Er hatte seinen Mantel angezogen. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Sie im Oaks übernachten.«
    »Dort kann mir nichts passieren - Sie haben doch nicht etwa vor, mich nach Hause zu bringen, oder?«
    »Selbstverständlich.«
    Hamish lag ihm in den Ohren, als er ein paar vorsichtige Schritte machte und sagte: »Es tut nicht weh, auch wenn der Knöchel ziemlich übel aussieht.«
    »Sie sind ein Lügner, Inspector. Also gut. Auf dem Herd steht heißes Wasser. Sie müssen diesen Knöchel eine Zeit lang in heißes Wasser tauchen, wenn Sie heimkommen. Anschließend sollten Sie nur noch kaltes Wasser verwenden.«

    Sie holte ihren eigenen Mantel und sagte, als sie zurückkam: »Sie hätten ernsthafte Verletzungen davontragen können. Wer war das? Hatte es etwas mit diesen ekelhaften Patronenhülsen zu tun?«
    »Wahrscheinlich.« Er hielt ihr die Tür auf, und sie trat auf die Straße hinaus.
    »Weshalb sollte jemand Sie umbringen wollen? Womit haben Sie sich einen solchen Hass zugezogen?«
    »Ich glaube, im Moment hat er es noch nicht auf mein Leben abgesehen. Er versucht, mir Angst einzujagen. Sie haben selbst davon gesprochen, dass er wartet.«
    »War es die Person im Kirchturm?«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Dann irren Sie sich vielleicht, was die Patronenhülsen angeht. Es könnte sein, dass Sie der Wahrheit hier in Dudlington zu nahe gekommen sind.«
    Er konnte spüren, dass sein Knöchel in der kalten Nachtluft steif wurde. »Ich glaube nicht, dass ich dieses Stadium schon erreicht habe.«
    »Und doch fragen Sie sich, ob Keating derjenige sein könnte, der Sie angefahren hat.«
    »Ich frage mich nicht wirklich. Ich lasse eher alle Möglichkeiten offen.«
    Sie nahm seinen Arm und gab vor, so fände sie auf dem Kopfsteinpflaster besseren Halt, doch er glaubte eher, dass es dazu dienen sollte, ihm zu helfen. Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück.
    Schließlich sagte er, als sie bereits auf die Tür des Gasthauses zugingen: »Wie leben Sie mit dem, was Sie wahrnehmen - oder wissen - oder worauf Sie flüchtige Blicke erhaschen?«
    »Mir ist sehr unbehaglich dabei zumute. Wie leben Sie mit Ihren Verdächtigungen, wenn Sie sich mit einem furchtbaren Verbrechen befassen und gerade auf halbem Wege zu einer Lösung sind? Wie können Sie Ihre Gefühle dann überhaupt verbergen?«

    Er dachte an Westmorland und an die Zweifel, die ihn dort beschlichen hatten. Und bei so vielen anderen Ermittlungen.
    »Ich habe beschlossen, Polizist zu werden, um den Toten eine Stimme zu geben. Verstehen Sie, die Toten haben niemanden sonst, der sich für sie einsetzt. Irgendwo gibt es immer einen Beweis für das, was sich abgespielt hat, ein Indiz, das zur Verurteilung führt. Ich halte es für wichtig, dass die Schuldigen vor den Richter gebracht werden. Ohne Rechtsprechung herrscht Chaos.«
    »Das klingt mir sehr nach Rachgier, Inspector.«
    »Nein. Ich überlasse es dem Gericht, sich ein Urteil zu bilden. Wenn ich mich irre, erwarte ich vom Gericht, dass es meinen Irrtum im Lauf der Verhandlung aufdeckt.«
    Hamish sagte: »Nell Shaw.«
    Sofort konnte er sie wieder vor sich sehen, ungehobelt und ungeschickt und wie eine Besessene darauf aus, ihn zu ihrer Sicht des Beweismaterials zu

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