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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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Leben lang bei Discounterware bleiben …«
    Regina öffnete den Kühlschrank, zog ein Glas Erdnussbutter raus und tauchte einen großen Löffel hinein.
    »Wie kannst du so früh schon etwas essen?«, fragte Carly.
    Regina schleckte die Erdnussbutter säuberlich vom Löffel.
    »Ich war gestern Abend essen mit Sebastian Barnes.«
    Carlys Augen weiteten sich und drückten Respekt für ihre Mitbewohnerin aus. »Du warst mit Sebastian Barnes unterwegs«, wiederholte sie.
    »Ganz genau«, bestätigte Regina und versenkte den Löffel erneut im Glas.
    »Du Glückspilz!«, rief Carly entzückt. »Also wirklich, ich muss sagen, du hast mich getäuscht, Regina. Hängst hier alleine rum, vergräbst dich in deine Bücher … ich hätte ja nie gedacht.«
    »Glaub mir … ich auch nicht.«
    »Ist er gut im Bett?«, fragte Carly.
    » Was? Ich habe nicht mit ihm geschlafen«, sagte Regina beschämt.
    »Tja, das war ein Fehler«, meinte Carly. »Wo seid ihr hingegangen?«
    »Ins ›Daniel‹.« Regina wühlte in der Schublade mit den Kaffeetabs nach der stärksten Röstung, die sie finden konnte.
    »Ich liiiebe das Daniel«, schmollte Carly. »Wie alt ist er? Älter als wir, hab ich recht? Die Jungs unter dreißig wissen nicht, wie man eine Frau ausführt. Ist dir das schon mal aufgefallen?«
    Nein, natürlich war es Regina nicht aufgefallen. Sie hatte keine Ahnung, wie sich Männer in den Twens bei Dates verhielten – oder in jedem anderen Alter. Und außerdem war sie sich nicht einmal sicher, ob es ein richtiges Date gewesen war. Regina hatte eher das Gefühl, eine merkwürdige Erfahrung gemacht zu haben, am Machttrip eines Typen teilgenommen zu haben, der mit Geld um sich warf und vermutlich mit jeder Frau in New York geschlafen hatte und nur nach Frischfleisch Ausschau hielt.
    »Ich würde es nicht als Date bezeichnen«, erklärte Regina. »Ich will nicht einmal weiter drüber nachdenken.«
    »O nein, das lasse ich nicht zu«, sagte Carly.
    »Was?«
    »Überleg es dir noch einmal. Weißt du denn nicht, wie man sich amüsiert, Regina? Jede Frau in New York würde es gern mal mit Sebastian Barnes probieren – und du hast die Gelegenheit. Greif zu. Gönn dir ein bisschen Leben. Es hat mehr zu bieten als in irgendeiner Bibliothek Bücher einzuräumen.«
    »Vielleicht nicht für mich«, entgegnete Regina. Doch zum ersten Mal fing sie an, ihre Einstellung ernsthaft zu hinterfragen.

13
    »Ist das hier die Ausleihe?«
    »Ja.« Regina blickte von einem Stapel Anforderungsscheinen auf. An der Ausleihe herrschte reger Betrieb, so wie jeden Freitag. Es war der letzte Tag der Woche mit normalen Öffnungszeiten, und außerdem wollten die meisten Leute vermutlich nicht das ganze Wochenende arbeiten.
    Vor ihr stand eine junge Frau mit rasiertem Haar. Unzählige Ohrringe zierten ihr linkes Ohr, und ihre Arme waren komplett mit Tätowierungen bedeckt. Außerdem hatte sie eine Kuriertasche umgeschnallt und einen Kleidersack über dem Arm.
    »Ich habe eine Lieferung für Sie.« Die junge Frau zog einen zerknüllten Zettel aus der Hosentasche. Sie trug fingerlose Lederhandschuhe. »Regina Finch«.
    »Das bin ich«, bestätigte Regina. Alex hatte diesen Kobold von Kurier jetzt auch entdeckt und trieb sich in ihrer Nähe herum. Anscheinend versuchte er eine Möglichkeit zu finden, sich in die Unterhaltung einzuklinken.
    Die junge Frau übergab Regina den Kleidersack.
    Regina schoss die Schamesröte ins Gesicht. Es waren ihre Sachen von letzter Nacht.
    »Oh, danke …«, murmelte sie und versteckte die Tüte schnell hinter ihrem Schalter.
    »Moment mal – da ist noch etwas«, sagte die junge Frau und ließ eine Kaugummiblase zerplatzen. Sie kramte in ihrer Tasche und überreichte Regina ein verschlossenes goldenes Kuvert. »Unterschreiben Sie hier.« Sie hielt Regina Klemmbrett und Kugelschreiber hin. Regina unterschrieb.
    Die junge Frau stopfte das Klemmbrett in ihre Tasche und trottete davon.
    »Die war echt sexy«, kommentierte Alex. »Warum hast du sie nicht ein bisschen aufgehalten?«
    »Warum hätte ich sie aufhalten sollen?«
    »Ich wollte sie gerade ansprechen«, erklärte er.
    Regina verdrehte die Augen. »Dann beeil dich das nächste Mal ein bisschen.«
    »Was hat sie dir gebracht?«, fragte er.
    Eine ältere Frau kam zum Schalter und reichte Regina eine Handvoll Anforderungsscheine. Regina gab sie an Alex weiter, womit das Thema erledigt war.
    Sie wartete, bis die Frau zu ihrem Tisch zurückgekehrt und Alex verschwunden war, um die

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