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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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kannte.
    »Ja«, sagte Sebastian. Er stand direkt hinter ihr und legte die Hände auf ihre Schultern.
    »Warst du … mit all diesen Frauen zusammen?«, fragte sie.
    »Nein«, lachte er. »Das sind nur Models. Obwohl, wenn ich fotografiere, könnte mein Motiv genauso gut meine Bettgespielin sein. Meine Freundin. Meine Frau. Wenn ich fotografiere, ist die Frau vor der Kamera die einzige Frau auf der Welt für mich.«
    Regina musste schlucken und einen Anflug von Eifersucht unterdrücken, so verrückt es war.
    »Wie bist du zur Fotografie gekommen?«, wollte sie wissen.
    »Meine Stiefmutter hat mich eingeführt.«
    »Sie war Fotografin?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Nein. Model.« Er drückte ihre Schultern. »Ich würde dich gern fotografieren.«
    Sie wirbelte herum und sah ihn an, als wäre er nicht ganz bei Trost. »Das kommt nicht infrage.«
    Er lachte. »Das sagst du oft, ist dir das bewusst? Warum lässt du dir nicht mal zwei Sekunden Zeit zum Nachdenken, bevor du antwortest?«
    »Ich lasse mich nicht gern fotografieren.«
    »Das liegt daran, dass du glaubst, keine Aufmerksamkeit zu verdienen. Das habe ich deutlich gesehen, als du durch die Lobby im Four Seasons gelaufen bist. Ich will dir helfen, diese Befangenheit abzulegen.«
    »Vielen Dank, aber ich will kein Projekt von dir sein. Und wie ich sehe, stehen dir genügend bereitwillige Motive zur Auswahl.«
    »Das sind professionelle Models. Die will ich nicht. Ich will dich.«
    »Ich halte mich lieber an das Lesen für den Literaturpreis. Auf diese Weise sollten wir ausreichend Gelegenheit haben, miteinander zu arbeiten.« Sie lachte verklemmt. Er umfasste ihr Gesicht mit den Händen und blickte ihr in die Augen. Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie fürchtete, es könnte gleich aussetzen.
    »Hast du dir das Bettie-Page-Buch angeschaut?«
    »Ein bisschen«, sagte sie und errötete bei der Erinnerung, was sie danach getan hatte. Und dann brachte sie der Gedanke aus dem Gleichgewicht, dass Sebastian sie auf die Art berührte, wie sie sich in dieser Nacht in ihrem Zimmer selbst berührt hatte.
    »Hast du darüber nachgedacht, was ich dich beim Essen gefragt habe? Was hat Bettie Page auf diesen Bildern, das keine dieser Frauen hat?«
    War das eine Fangfrage? Regina ging in Gedanken eine Checkliste durch. Fransenpony? Besondere Möpse? Einen Retrobadeanzug?
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vergnügen«, sagte er. »Sie sieht aus, als ob sie Spaß dabei hätte. Sie ist wie alle Frauen und doch wie keine andere. Sie verkörpert die Dualität von Unschuld und Sexappeal, wie es niemandem nach ihr gelungen ist. Aber genau das sehe ich in dir.«
    »Das ist nur die Frisur«, sagte Regina leise.
    »Millionen Mädchen tragen diese Frisur«, widersprach er. »Warum kannst du kein Kompliment annehmen?«
    »Ich verstehe einfach nicht, was du an mir findest. Das hat nichts mit Bescheidenheit oder dergleichen zu tun. Ich verstehe es einfach nicht.«
    »Du hast so hübsch ausgesehen, so hilflos und verloren, auf der Treppe vor der Bibliothek. Dich zu beobachten, war wie die erste Szene in einem Film zu sehen, wenn man schon weiß, dass diese Schauspielerin ein Star wird. Und dann habe ich mit dir geredet und … habe etwas gefühlt. Und ich weiß, du hast es auch gefühlt, habe ich recht?«
    Sie nickte langsam. Natürlich hatte sie etwas gefühlt. Sie wusste, dass er der schönste Mann war, den sie je gesehen hatte. Aber mehr noch, in seiner Nähe wurde ihr schwindelig. Das war passiert, als er ihr den Deckel der Thermoskanne zurückgegeben hatte, und nach dem Young-Lions-Meeting, als sie neben ihm gesessen hatte. Und als er vor einer Minute hinter ihr gestanden hatte, während sie die Nacktfotos betrachtete: Als er sich sanft an ihren Rücken schmiegte, hatte sich etwas ganz tief in ihrem Inneren zusammengezogen.
    Sie verlagerte das Gewicht von einem Bein aufs andere. Ihre Füße schmerzten am Spann, und die Zehen wurden in die Spitze gequetscht. »Hast du etwas dagegen, wenn ich diese Schuhe ausziehe?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte er. »Habe ich. Und ich will dich nie wieder in flachen Schuhen sehen.«
    Sie sah ihn sprachlos an.
    Er nahm ihr das Weinglas ab. »Komm mit«, forderte er sie auf.
    Sie folgte ihm zurück ins Wohnzimmer.
    Sebastian setzte sich auf die schwarze Couch. Regina stand etwas verlegen da und wartete darauf, dass er sie auch zum Sitzen aufforderte.
    »Soll ich mich einfach … da hinsetzen?« Sie deutete auf einen schwarzen Ledersessel.
    »Nein, du wirst

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