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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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Rätsel – wie würde es sich anfühlen, konnte es in Gegenwart eines anderen geschehen – war schließlich gelüftet.
    Sebastian saß auf der Sofakante neben ihr. Zu ihrer Überraschung beugte er sich hinab und streifte ihr die Schuhe ab. Er strich über ihr Haar. Sie schloss die Augen, zu beschämt, um ihn anzusehen. Nach einer Weile, als sich ihr Atem langsam wieder normalisierte und das Pulsieren zwischen ihren Beinen nachließ, setzte sie sich auf.
    »Ich sollte gehen«, sagte sie. Auf einmal wollte sie nichts sehnlicher, als allein in ihrem Zimmer zu sein, um all das zu verarbeiten.
    »Bleib«, bat Sebastian und zog ihr Gesicht zu sich, so-dass sie gezwungen war, ihn endlich anzuschauen. Er sah einfach so gut aus, und das machte den Gedanken noch unerträglicher, wie ungezügelt sie sich gerade vor ihm benommen hatte. Sie hatte die Kontrolle über sich verloren, und je schneller sie hier rauskam und versuchte, zu verstehen, desto besser.
    »Es ist spät«, meinte sie, schlüpfte zurück in die Schuhe und hüpfte herum auf der Suche nach ihrer Tasche. Er gab sie ihr.
    »Ich fahre dich. Ich hole nur schnell meinen Mantel.«
    »Nein«, fuhr sie ihn an. »Fahr mich nicht. Ich will einfach nur allein sein.«
    Und mit diesen Worten stürzte sie aus der Tür.

17
    Regina schmuggelte einen Becher von Starbucks in die Bibliothek.
    Sie konnte selbst kaum glauben, dass sie eine grundlegende Regel brach, indem sie ein Getränk mit in den Hauptleseaal brachte. Aber nur so konnte sie den Vormittag überstehen.
    Sie hatte nur wenige Stunden geschlafen und war immer wieder von seltsamen, erotischen, teils sogar gewalttätigen Träumen aufgeschreckt worden. Immer wieder erwachte sie schweißgebadet, die Hand im Höschen.
    Sie schob alle Gedanken an die Träume und die Ereignisse der vergangenen Nacht von sich. Aber sie klebten an ihr wie eine Klette.
    Sebastians Berührungen hatten ihre Sinne geschärft. Sie reagierte überempfindlich auf alles – Geräusche, Licht, sogar Geschmack. Zum ersten Mal bemerkte sie eine erdige Note in ihrem morgendlichen Kaffee, und jeder Schluck hinterließ einen süßen Nachgeschmack nach Zartbitterschokolade.
    Als sie sich ihrem Schalter näherte, sah sie eine weiße Schachtel darauf liegen. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie das unverwechselbare Apple-Logo.
    »Was zum Teufel?« Sie nahm den Deckel ab und förderte eine Papphülle zutage. Darin steckte ein brandneues iPhone der letzten Generation. Und ein kleines, weißes Kuvert.
    Sie riss es auf.
    Liebe Regina!
    Ich nehme an, dass Du gestern Nacht gut nach Hause gekommen bist.
    Wenn Du das nächste Mal davonrennst, schreibe mir bitte wenigstens eine SMS , damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist. Oder, besser noch, ich rufe Dich einfach auf diesem Handy an, um es selbst zu überprüfen.
    Ja, dieses Handy gehört Dir, es ist aber nur für den Gebrauch zwischen uns beiden gedacht. Ich möchte, dass Du es immer bei Dir hast – und zwar angeschaltet!
    – S.
    Regina hatte es geschafft, den wahrscheinlich einzigen Mann auf diesem Planeten zu finden, der am nächsten Tag ein iPhone statt Blumen schickte.
    »Was ist los, Finch?« Alex schreckte sie auf.
    »Nichts«, sagte sie. »Kennst du dich mit diesen Dingern aus?« Sie gab ihm das iPhone.
    »Beherrsche ich den aufrechten Gang?«, fragte er und drückte auf einen Knopf, bis das weiße Apple-Logo auf dem Display erschien.
    »Wo war deine Schlagfertigkeit, als du das Mädchen vom Kurierdienst ansprechen wolltest? Also, wenn es klingelt, wie gehe ich ran?«
    Alex seufzte und setzte zu einer kurzen Einführung über das iPhone an, wobei seine Finger auf dem Display herumfuhren und tippten.
    »Wo ist die Tastatur?«, wollte Regina wissen. »Auf dem Ding kann ich ja gar nichts eintippen?«
    »Oje«, seufzte Alex. »Du hast echt keine Ahnung von den neuen Handys, Finch.«
    Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg, um weitere Bücher zu holen.
    Regina steckte das Handy in ihre Tasche und las den Brief wieder und wieder. Sie war machtlos gegen das Lächeln, das sich auf ihren Lippen ausbreitete … und gegen ihre Gedanken, die nichts in einer Bibliothek verloren hatten.

18
    Regina hatte ganz vergessen, dass sie Carly versprochen hatte, mit ihr auszugehen. Ursprünglich hatte sie sich darauf gefreut, doch jetzt war es das Letzte, was sie brauchte.
    Ihre Gedanken drehten sich allein um Sebastian. Den ganzen Tag in der Arbeit musste sie daran denken, wie es sich angefühlt hatte, als er ihr zwischen

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