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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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andermal.«
    Aber es war nicht in Ordnung. Wie immer hatte Regina das Gefühl, ihre Mutter zu enttäuschen. Ihre Mutter war einfach extrem abhängig von ihr. Ihretwegen hatte Regina nie in Erwägung gezogen, sich an einem College außerhalb von Philadelphia zu bewerben oder in die Stadt zu ziehen, als sie an der Drexel University studierte. Stattdessen hatte sie bei ihrer Mutter in der Vorstadt gewohnt und war jeden Tag zu den Vorlesungen gependelt. Und hätte es in Philadel phia eine Bibliothek gegeben, die sich mit der NYPL messen könnte, wäre sie wahrscheinlich immer noch dort. Sie vermutete, die Dinge wären anders gestanden, hätte ihr Vater noch gelebt, oder wenn ihre Mutter die Fühler ausgestreckt und sich auf eine neue Beziehung eingelassen hätte. Doch es war, als hätte sie mit dem Tod ihres Mannes aufgehört, ein eigenes Leben zu leben. Das Problem war, dass sie von Regina dasselbe erwartete. Ihr war nicht aufgefallen, in welchem Maße sie selber dabei mitgespielt hatte – bis jetzt, wo sie ein wenig Abstand gewonnen hatte. Wenn ihre Mutter gekommen war, um ihr ein schlechtes Gewissen zu machen und sie nach Hause zu holen, verschwendete sie ihre Zeit.
    Reginas Handy vibrierte. Unauffällig versuchte sie nachzusehen.
    »Was ist das? Ein Handy? Du hast mir gar nicht erzählt, dass du ein neues hast. Warum telefoniere ich dir zu Hause und in der Bibliothek hinterher, wenn ich dich auf deinem Handy erreichen könnte? Wie ist deine Nummer?«
    Regina las die SMS . Ich schicke jetzt den Wagen nach Dir los.
    Oje.
    Sie schrieb zurück: Ich bin nicht zu Hause .
    »Regina, ich rede mit dir. Wie ist deine Handynummer?«
    »Was? Oh, es ist … nur ein Firmenhandy. Ich darf die Nummer nicht weitergeben.«
    »Die Bibliothek zahlt das?«
    »Ja, genau.«
    Muss ich Dich schon wieder retten?
    Regina antwortete: Das wäre schön, aber nicht einmal Du kannst mich vor einem Abendessen mit meiner Mutter bewahren.
    Der Kellner brachte den Salat.
    Du hast mir nicht gesagt, dass Du heute Abend nicht verfügbar bist. Das kann ich nicht hinnehmen. Ich werde Dich entsprechend behandeln.
    Sie schlug die Beine übereinander.
    »Du bist sehr unhöflich, Regina.«
    »Entschuldige.« Sie legte das Handy auf die Stoffserviette, die auf ihrem Schoß lag.
    Ihre Mutter musterte sie argwöhnisch. »Gibt es da etwas, das du mir verschweigst? Ich kenne dich, Regina. Da ist doch was.«
    »Da ist nichts«, sagte Regina schnell.
    »Triffst du dich mit jemandem? Lass dich nicht ablenken von diesem Quatsch. Du bist wegen der Arbeit bei mir ausgezogen, also hoffe ich auch, dass du dich auf die Arbeit konzentrierst.«
    Regina stocherte in ihrem Salat herum. »Irgendwann muss ich meinen ersten Freund haben, Ma. Du hast Dad auch ungefähr in meinem Alter kennengelernt.«
    »Und schau, wohin es mich gebracht hat.«
    Regina hatte keine Ahnung, was ihre Mutter damit meinte, und sie wollte es auch gar nicht wissen.
    »Ihr zwei habt immer glücklich gewirkt, Ma«, sagte Regina wehmütig.
    »Bis er mich verlassen hat.«
    »Er hat dich nicht verlassen . Er ist gestorben. Also wirklich.«
    »Aber letztlich läuft es auf dasselbe hinaus, Regina. Ich will dir ja nur sagen, dass du dein Leben selbst in die Hand nehmen musst. Jetzt verdrehst du die Augen, aber später wirst du mir einmal danken. Lass dich nicht ablenken.«
    ❊ ❊ ❊
    Regina war nackt.
    Sobald sie in seinem Loft angekommen war, hatte Sebastian ihr befohlen, sich auszuziehen. Jetzt stand sie vor ihm, nackt bis auf die goldene Kette mit dem Schloss. Er führte sie zu einem Zimmer – oder besser, zu dem RAUM – und verband ihr wieder die Augen, bevor er sie hineinschob.
    Im RAUM war es kühl, und ihre Brustwarzen wurden hart. Sie fragte sich, ob es Sebastian auffiel und ob er es für ein Zeichen ihrer Erregung hielt.
    Doch sie war nicht erregt. Sie war nervös. Sebastian hatte sie kaum angesehen, als sie zur Tür hereingekommen war, und seit seiner knappen Anweisung »Zieh dich komplett aus« hatte er kein Wort gesprochen. Und obwohl sie ihn jetzt nicht sehen konnte, spürte sie seine Verärgerung.
    »Hier steht eine lange Bank, Regina.« Seine Stimme erschreckte sie. »Leg dich auf den Bauch.«
    Sie tastete herum und berührte ein Möbelstück, das hart aber anscheinend mit Leder bezogen war. Ungelenk streckte sie sich darauf aus, mit dem Gesicht nach unten.
    »Lass die Arme runterhängen«, wies er sie an. »Jetzt mach Fäuste und führe sie unter der Bank zusammen.«
    Sie tat wie geheißen,

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