Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
Vom Netzwerk:
Sergeant Major Glick hat zugesichert, herzukommen und alle Ihre Fragen zu beantworten.»
    Er nahm den Tupfer aus der Folie und betrachtete Darbys Arme. «Ich glaube, wir sollten diesmal den rechten nehmen. Der linke hat etliche blaue Flecken.»
    «Keine Injektion, bevor ich nicht meine Ergebnisse gesehen habe.»
    «Miss McCormick, es ist wichtig für Ihre Gesundheit …»
    «Und es ist wichtig für
Ihre
Gesundheit, Dr. Jerkins, dass Sie genau da bleiben, wo Sie sind.» Darby lächelte höflich. «Wenn Sie mich anfassen, können Sie Ihre Eier danach als Ohrringe tragen. Könnte Ihnen sogar stehen. Vielleicht haben Sie ja entsprechende Vorlieben. Nichts für ungut.»
    Er musterte sie, versuchte offenbar festzustellen, ob sie es ernst meinte oder nur Dampf abließ.
    «Seien Sie vernünftig», sagte er mit einem kaum merklichen Zittern in der Stimme.
    Er kam einen Schritt näher. «Es ist gleich vorbei.»

19. Kapitel
    Der Arzt griff nach ihrem Handgelenk. Darby packte mit der linken Hand seinen Zeigefinger, bog ihn schwungvoll nach hinten und spürte, wie er brach.
    Der Mann heulte auf. Er hielt sich das Handgelenk, starrte den gebrochenen Finger an und taumelte von ihr weg. Dann prallte er gegen die Wand und rutschte seitwärts zu Boden.
    Eine Sirene ertönte, laut und durchdringend. An allen Wänden blinkten grellrote Lichter.
    Darby sprang vom Bett. Der Arzt lag heulend auf dem Rücken. Sie setzte sich auf ihn. Er schlug mit seiner unverletzten Hand nach ihr. Sie wehrte den Schlag ab, packte den Mann an der Kehle und drückte ihn zu Boden.
    «Kontakt mit einem Nervengift, insbesondere mit Saringas, führt zu sofortigen Symptomen», schrie sie über den Lärm der Sirene hinweg. «Wenn ich Sarin abbekommen hätte, müsste ich nicht nur längst Vergiftungserscheinungen zeigen, Sie hätten auch daran gedacht, vor dem Betreten des Raumes Ihr Atemschutzgerät anzuschalten.»
    Sie riss ihm die Maske vom Gesicht. «Sagen Sie mir, warum Sie mich hier einsperren.»
    Er japste nach Luft. Sein Gesicht war gerötet und fleckig. Seine Antwort wurde von den Sirenen übertönt.
    «Was war das?» Darby beugte sich näher zu ihm.
    «Anweisungen», schnaufte er.
    «Von wem?»
    «Bitte», flehte er,
«bitte.»
    Aus dem Augenwinkel nahm Darby eine Bewegung wahr.
    Zwei Männer – ein großer Weißer mit blondem Bürstenschnitt und ein bulliger Latino mit kahlrasiertem Schädel – standen hinter der Plexiglastür. Sie trugen Anzüge, Krawatten und Handfeuerwaffen, die sich als Beulen auf Hüfthöhe unter ihren Jacketts abzeichneten.
    Feds.
    Der große Weiße mit dem Bürstenschnitt wedelte mit einer Marke vor dem Kartenleser herum. Darby stand auf. Als die Tür sich öffnete, rannte sie bereits.
    Der Bürstenschnitt glaubte, er könne sie packen und zu Boden schleudern. Er ging mit erhobenen Händen auf sie los. Darby schlug sie weg und zog ihm den Ellbogen durchs Gesicht. Sie hörte seine Nase brechen, sein Kopf flog zurück. Als er die Hände vors Gesicht riss, rammte sie ihm das Knie in die Weichteile. Dann drehte sie sich zu dem Latino, der gerade unter sein Jackett greifen wollte.
    Darby schlug ihm einmal gegen den Solarplexus. Sie legte ihr ganzes Gewicht in den Hieb. Dem Mann blieb die Luft im Hals stecken. Nach Atem ringend taumelte er zurück. Darby nutzte die Gelegenheit, um ihm zweimal kräftig in die Nieren zu schlagen.
    Hinter ihr hörte sie jemanden stöhnen. Sie wandte sich um, sah den Doc in einer Ecke des Raumes kauern und seinen gebrochenen Finger anstarren. Der Bürstenschnitt lag seitwärts auf dem blauen Fußboden und spuckte Blut. Es lief ihm über die Brust, bedeckte sein Hemd und seine Zwei-Dollar-Krawatte. Er hustete und spuckte dann einen weiteren Schwall Blut aus. Während sie sich mit seinem Partner beschäftigt hatte, war es ihm allerdings irgendwie gelungen, an seine Pistole zu kommen, eine Neunmillimeter. Im Augenblick zielte er auf sie.
    Keine Neunmillimeter. Die Form der Waffe passte nicht; das Magazin war zu lang und zu dick.
    Ein Puffen, dann bohrte sich etwas Spitzes in Darbys Schenkel.
    Ein Pfeil.
    Darby zog ihn heraus. Die Spitze fehlte, sie steckte in ihrem Oberschenkelmuskel und löste sich dort mit höllischem Brennen auf. Er hatte einen Betäubungspfeil auf sie abgeschossen, als wäre sie ein ungebärdiges Zootier.
    Vielleicht bin ich das ja auch
, dachte sie. Ihre Knie fühlten sich plötzlich wässrig an.
Sie müssen mich bändigen. Bislang haben sie mich dazu mit Beruhigungsmitteln

Weitere Kostenlose Bücher