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Zigeunerprinz

Titel: Zigeunerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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die Gefahr gebannt. Sie waren am Leben, und dieses Wissen stärkte ihre Sinne. Mara drängte sich an den Mann, dessen Arme sie umfingen, und etwas in ihr wurde plötzlich frei. Daß er ein Prinz war, Roderic von Ruthenien, war nicht länger von Bedeutung. Was für ein Mann er war, was er getan hatte oder in Zukunft tun mochte, war für sie ohne Belang. Sie beschied sich mit dem und verließ sich auf das, was sie von ihm wußte. Seine Klugheit, seine Stärke und seine Macht riefen ihren Respekt hervor. Sein zielsicherer Humor, seine Sorge um seine Umgebung, sein Verständnis für sie und seine Bereitschaft, auch die empfindsamere Seite seines Wesens zu zeigen, rührten an ihr Herz. Die Zeit, die ihnen blieb, mochte nicht lang sein, aber sie gehörte ihnen allein.
    Er öffnete die Seiten ihres Umhangs und ließ eine Hand hineingleiten, mit der er die zarte Wölbung ihrer Brust umfaßte. »Süße Mara«, flüsterte er, und seine volle, warme Stimme drang durch die seidigen Wogen ihres Haares, »ich wollte Sie zu etwas Unangreifbarem machen, Ihnen Respekt erweisen, indem ich Ihnen das Privileg der Zurückweisung einräumte. Wie sollte ich ahnen, daß dieser Schwur meine Seele zerreißen und so weit führen würde, daß mein Schädel zu nichts weiter als einer Trinkschale taugt?«
    »Ich entbinde Sie davon - mit Freuden.«
    »Und wenn ich sagte, Ihnen bliebe alles freigestellt, nichts und niemand würde Sie dazu zwingen, meiner Begierde nachzugeben - würden Sie mich dann zurückweisen?«
    Seine Berührung ließ sie schwach werden, und ihre Worte kamen langsam, unsicher. »Wenn ich die Künste einer Kurtisane besäße, würde ich Sie verzaubern oder, sollte es nötig sein, nochmals von Anfang an verführen.«
    »Solche Künste brauchen Sie nicht — ein versprechendes Lächeln reicht, um mich zu binden.«
    »Das Sie im Augenblick nicht sehen können.«
    »Ich habe es tausendfach gesehen, habe tausend Umarmungen in meinen Träumen genossen. Sagen Sie mir, daß es auf Ihren Lippen ist, dann werde ich es heraufbeschwören.« »In Ihrer Vorstellungskraft? Aber wird es auch meines sein?«
    Er verstand ihre Ängste und antwortete ohne Zögern: »Kein anderes wird mir genügen, weder jetzt noch jemals.«
    Sie wollte ihm glauben, und so hob sie ihren Mund an seinen, und ihre Lippen teilten sich zu einem zitternden Lächeln.
    Ein Versprechen ganz anderer Art lag in der unendlichen Zärtlichkeit, mit der er ihren Mund aufnahm, ihn mit seinem bedeckte und seine Süße kostete. Er glättete die empfindsame Oberfläche mit seiner Zunge, erweckte die unglaublichen Empfindungen darunter, bevor er vorsichtig tiefer eindrang. Sie ergab sich dieser zarten Eroberung, betastete die feinkörnige Oberfläche seiner Zunge mit ihrer, umschlang sie, wollte ihn tiefer ziehen, wagte ihrerseits, ihn zu erforschen.
    Flach atmend zog sie die Reihe ebenmäßiger Zähne nach, betastete den elastischen Gaumen, die festen, muskulösen Mundwinkel und die leicht rauhen Bartstoppeln. Ein tiefes und unbezwingbares Bedürfnis wuchs in ihr, seinen Körper Zentimeter um Zentimeter, jeden Muskel und jeden Fleck und jeden Winkel kennenzulernen. Sie wollte seine Größe und Gestalt spüren, wollte ihn in sich aufnehmen, um eine unvergeßliche Erinnerung daraus zu schmieden. Sie hob ihre Hand, wischte seinen Umhang beiseite und breitete ihre Finger auf der harten, muskulösen Oberfläche seiner Brust aus.
    Mit einem Achselzucken brachte er den Umhang zum Fallen und löste mit harten Fingern die Verschlüsse seines Uniformrockes. Dann führte er ihre Finger an die Knöpfe seines Hemdes. Die Wärme seines Körpers, das schwere Klopfen seines Herzens unter dem feinen Leinen des Hemdes, sein warmer, männlicher Duft bewirkten, daß sich die Muskeln in ihrem Unterleib vor Verlangen zusammenzogen. Er brauchte sie nicht zu bedrängen, damit sie neben ihm niederkniete, damit sie den Umhang ausbreitete, den er fallen gelassen hatte, und damit sie sich dem sicheren Griff seiner Finger ergab, die ihr Cape losbanden und die winzigen Knöpfe ihres Kleides aus den Knopflöchern schlupfen ließen.
    Er begnügte sich nicht damit, ihre Kleider zu lösen, sondern legte sie auf der weichen wollenen Unterlage nieder und befreite sie von Unterröcken und Unterhemd und Hosen. Er legte seine eigenen steifen Kleider ab, dann drückte er ihren nackten Leib gegen seinen langen, harten unbekleideten Körper, als hätte er ihr unbezwingbares Verlangen nach Nähe gespürt und würde es

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