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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich keine Ruhe mehr. Wladimir hatte zwar im Zelt einen Zombie erledigt, das konnte man allerdings auch als Glücksschuß bezeichnen. Ihm fehlte die Erfahrung.
    »Bleib du hier«, sagte ich zu Suko, »ich werde mal nachsehen.«
    »Bist du denn okay?«
    Ich war schon vorgelaufen, drehte mich zu hastig und merkte den Schwindel. »Aber sicher«, log ich und ging weiter. Nacken und Kopf waren von einem dumpfen Gefühl umgeben Ich merkte jeden Schritt bis unter die Schädeldecke, obwohl der Boden weich war. Wenn mich jetzt eine Horde Zombies überfiel, würde ich es schwer haben.
    Ein paarmal mußte ich mich abstützen, doch als ich die offene Halle erreichte, hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen. Stille umgab mich. Es lief keine Maschine mehr. Auch die Arbeiter waren verschwunden. Der Mann, den wir nach dem Weg gefragt hatten, war ebenfalls nicht mehr vorhanden.
    Waren sie wirklich alle Opfer der Zombies geworden? Als mir dieser Gedanke kam, bildete sich in meinem Magen ein Kloß. Ich spürte die Angst. Sie galt weniger mir, als vielmehr den armen Personen, die in die Klauen der lebenden Toten geraten waren. Diese Geschöpfe kannten keine Gnade. Sie töteten, um zuschauen zu können, wie ihre Opfer als Zombies zurückkehrten.
    Ich ging sehr leise, als ich die Halle durchwanderte. Drückend und beklemmend kam mir die Stille vor. Die gesamte Arbeitshalle hatte für mich etwas Unheimliches an sich. Ein Fabrikraum ohne Menschen, kalt, tot und leer.
    Ich passierte ein langes, an der Rückwand aufgebautes Hochregal, auf dem Schmiergelpapier lag. Das Regal wurde von einer schmalen Tür unterbrochen, die nicht verschlossen war, sondern spaltbreit offenstand. Ich drückte die Tür weiter auf, schob mich vorsichtig und sehr wachsam über die Schwelle, um in einen dunklen Raum zu schauen, der Ähnlichkeit mit einem Abstellager oder einer Abstellkammer aufwies. Das sah ich, weil durch zwei kleine, schmutzige Fenster Licht sickerte und irgendwo auf dem mit Spänen bedeckten Boden verlief. Vom Untergrund her zeichneten sich viereckige Gegenstände ab. Im ersten Augenblick dachte ich an Kisten. Als ich näherkam, erkannte ich meinen Irrtum. Es waren Särge.
    Mein Weg hatte mich zu sechs frisch hergestellten Särgen geführt. Sie bestanden aus einfachem Fichtenholz, zwar gehobelt und geschmirgelt, aber nicht lackiert.
    Die Deckel waren nur lose auf die Unterteile gelegt worden, so daß ich sie anheben konnte.
    Die sechs Särge waren leer. Niemand hatte sich in ihnen versteckt. Weder Mensch noch Zombie.
    Ich räusperte mir die Kehle frei und suchte weiter. Auch hier fand ich keine Spur von Wladimir Golenkow. Aber er mußte doch irgendwo in der Nähe stecken. Deshalb rief ich seinen Namen.
    Eine Antwort bekam ich nicht. Nur das dumpfe Echo meiner Stimme hörte ich.
    Es gab zwar Menschen, die sich unsichtbar machen konnten, aber der Russe gehörte sicherlich nicht dazu. Deshalb wollte ich einfach nicht glauben, daß er freiwillig verschwunden war.
    Sosehr ich auch schaute und sogar mit meiner kleinen Bleistiftleuchte suchte, ich sah weder einen Zombie noch eine Haarspitze von Wladimir Golenkow.
    Allmählich wurde ich unruhig. Noch einmal ließ ich die vergangenen Ereignisse vor meinem geistigen Auge Revue passieren und kam zu der Überzeugung daß die Zombies den Russen unter Umständen gepackt, getötet und verschleppt hatten.
    Sollte das den Tatsachen entsprechen, sah es für Suko und mich ziemlich böse aus. Dann befanden wir uns allein im unermeßlich weiten Sibirien. Ohne Golenkows Kenntnisse und Verbindungen. Wir hatten keinen Einfluß bei den Behörden und konnten uns nur auf Wladimir Golenkow verlassen.
    Jetzt waren wir verlassen.
    Ich ging wieder zurück Durch die leere Fabrikhalle schritt ich und hörte plötzlich die lauten Rufe meines Freundes Suko. Wenn der Chinese so schrie, mußte etwas passiert sein.
    Ich beeilte mich noch mehr.
    Kaum stand ich auf dem Vorplatz, als ich Sukos Winken sah. »John, komm!«
    Er stand ziemlich weit weg. Ich mußte den gesamten Platz überqueren, um ihn zu erreichen.
    Das Wasser des Sees berührte fast seine Fußspitzen, so dicht war er am Ufer. Aus Spaß stand er aber nicht da, denn das Bild, das wir geboten bekamen, hatten wir noch nie in unserem Leben gesehen. Die Zombies waren da.
    Nur befanden sie sich auf einem dicken Floß, das von der Strömung des durch den See fließenden Flusses allmählich von uns weggetrieben wurde…
    ***
    Die Szene war einfach zu schaurig um sie fassen

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