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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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jedoch nicht wußte, wie sie Peter auf andere Weise hätte aus dem Spiel lassen können, hatte sie ihm diese lächerliche Eifersuchtsszene vorgespielt. Es tat ihr weh, ihm einen Schmerz zufügen zu müssen, doch sie fühlte sich erleichtert, als sie die Telefonzelle verließ, auch wenn ihr die Tränen aus den Augen liefen.
    Später konnte sie es ihm erklären, wenn alles vorbei war. Falls ich dann noch lebe, fügte sie bitter in Gedanken hinzu.
    Peter Bower saß mit angezogenen Knien in seinem Bett und starrte auf den Telefonapparat. Hatte er geträumt oder soeben tatsächlich Gwendolins Stimme durch den Draht gehört? Er konnte es nicht fassen, daß sie ihm den Laufpaß gegeben hatte.
    Mit unkonzentrierten Bewegungen griff der junge Mann nach der neben dem Bett liegenden Packung Zigaretten. Das Feuerzeug fiel auf den Teppich. Er hob es auf und zündete sich eine Zigarette an. Erstaunt merkte er, daß die Spitze der Zigarette heftig zitterte.
    Er hatte es mit Liebe und Treue nie sehr genau genommen. Um so mehr überraschte es ihn, daß ihm die Trennung von Gwendolin so naheging. Denn daß sie es ernst meinte, darüber gab es für Peter keinen Zweifel. Dazu kannte er Gwen zu gut. Wenn sie etwas sagte, dann konnte man es für bare Münze nehmen.
    Und doch . . .
    Peter rauchte hastig und schüttelte energisch den Kopf. Da stimmte schon wieder etwas nicht. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er Gwendolins Entscheidung akzeptiert, doch nicht jetzt. Zu viele seltsame Dinge hatten sich innerhalb der letzten achtundvierzig Stunden in Oxford ereignet, zu viele Menschen hatten sich in einer Weise verhalten, die man ihnen niemals zugetraut hätte. Peter beschloß, scheinbar auf Gwens Verlangen einzugehen, aber er wollte die Augen offenhalten. Gefahr drohte, das fühlte er deutlich, tödliche Gefahr.
    Wenige Sekunden vor dem Aufwachen faßte Gwendolin Haskill die Alpträume, die sie während der wenigen Stunden des Schlafes gequält hatten, in dem Schluß zusammen: es ist alles nicht wahr, ich habe es nur geträumt!
    Dann schlug sie die Augen auf, und die Wirklichkeit sprang sie mit der Gnadenlosigkeit eines wilden Tieres an. Im Bad summte die elektrische Zahnbürste, die sie Jane geschenkt hatte. Und dieses an sich harmlose Geräusch war wie die Bestätigung all dessen, was sie in der letzten Nacht erlebt hatte.
    Der Wald vor der Stadt, die Ruinen, das unterirdische Gewölbe, Dr. Emersons Teufelsbeschwörung, die Ermordung Annabel Caldwells durch den Satan selbst, ihre eigene Flucht- nichts davon war Traum. Zuletzt dachte sie noch an Peter Bower, doch diesen Gedanken schob sie eiligst wieder von sich. Hier ging es ums nackte Überleben und um die Rettung Janes. Privaten Kummer konnte sie sich in dieser Situation nicht leisten.
    Die elektrische Zahnbürste verstummte. Gwendolin setzte sich in ihrem Bett auf und lauschte gespannt auf die weiteren Geräusche, die ihr ungefähr verrieten, was ihre Schwester tat. Nach zwanzig Minuten verließ Jane das Haus, und erst dann wagte Gwendolin aufzustehen. Sie war sich nämlich nicht sicher, ob sie die Kraft gehabt hätte, mit unverfänglichem Gesicht ihrer Schwester gegenüberzutreten.
    Was muß ich unternehmen? fragte sie sich, während sie unter die Dusche stieg. Und sie verbesserte sich: was kann ich überhaupt unternehmen? Gwendolin wußte es nicht, weshalb sie beschloß, sich überhaupt keinen Plan zurechtzulegen, sondern je nach Lage und nach Eingebung zu handeln.
    Die erste Gelegenheit zum Improvisieren erhielt sie, als
    sie das Sinclair College betrat. Sie wollte Jane nicht aus den Augen lassen, und ihre Schwester hatte um neun Uhr wieder eine Vorlesung bei Dr. Emerson.
    »Miß Haskill!« hörte Gwendolin ihren Namen, als sie unschlüssig durch einen der langen Korridore wanderte. »Miß Haskill!«
    Gwendolin drehte sich um und sah die Frau mit der randlosen Brille, die ihr im Büro mitgeteilt hatte, sie wäre von der Liste der Hörerinnen Dr. Emersons gestrichen worden. Gwendolin nickte und zwang sich zu einem angedeuteten Lächeln.
    »Gut, daß ich Sie sehe, Miß Haskill«, sagte die Frau ein wenig außer Atem. »Ich habe eine Nachricht für Sie, die Sie sicherlich freuen wird.«
    Kaum, dachte Gwendolin. »Wie nett von Ihnen«, sagte sie laut.
    »Ja, denken Sie sich, eine der Hörerinnen Dr. Emersons ist zurückgetreten. Dadurch wird ein Platz frei. Da Sie die nächste auf der Liste waren, können Sie den Platz haben. «
    »Wer ist zurückgetreten?« fragte Gwendolin

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