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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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Befinden.
    „Mir geht es gut. Die Ärzte meinen, ich kann in ein, zwei Tagen nach Hause.“
    „Das ist ja eine tolle Neuigkeit, vorausgesetzt, du passt auch zu Hause gut auf dich auf.“
    „Sally hat versprochen, sich um mich zu kümmern. Aber was ist mit dir? Obwohl du ja offensichtlich viel Zeit bei den Verhandlungen verbringst, kommst du hoffentlich auch ein bisschen raus.“
    „O ja, ich gehe sogar gleich aus, sobald ich mit Martin gesprochen habe.“
    „Das erzähle ich Sally. Sie scheint ein bisschen besorgt um dich. Jedes Mal, wenn sie mich besuchen kommt, fragt sie, ob du dich gemeldet hast.“
    „Sag Sally, sie soll sich keine Sorgen machen. Es ist alles in Ordnung.“
    Dann verabschiedeten sie sich voneinander.
    „Was ist mit Sally?“, fragte Jared, nachdem Perdita das Gespräch beendet hatte.
    „Dad sagt, sie würde sich Sorgen um mich machen.“
    „Es war nett, ihr ausrichten zu lassen, dass es dir gut geht.“
    „Ja, langsam gelingt mir das mit dem Lügen“, meinte Perdita, doch als Jared die Stirn runzelte, wünschte sie, sie hätte das nicht gesagt.
    Danach rief sie Martin an. Da ihr bewusst war, welche Kluft sich zwischen ihnen aufgetan hatte, gestaltete sich das Telefonat mit ihm noch anstrengender als befürchtet.
    Rasch erzählte sie ihm das Gleiche wie ihrem Vater und erkundigte sich danach, wie es bei ihm laufe. Martin sagte, alles entwickle sich wunderbar und er könne wahrscheinlich schon bald nach Hause fliegen. Danach konnte Perdita es kaum erwarten, das Gespräch zu beenden.
    „Du scheinst es ja eilig zu haben“, meinte er ziemlich verärgert.
    „Ich wollte gerade weggehen und habe nur noch schnell angerufen, für den Fall, dass ich heute oder morgen nicht mehr dazu kommen sollte.“
    „Tut mir leid, ich vermisse dich nur so!“
    Vielleicht meinst du eher deine Geliebte, dachte Perdita.
    „Aber mit ein bisschen Glück“, fuhr er dann fort, „bist du ja auch schon bald zu Hause mit einem guten Verhandlungsergebnis in der Tasche.“
    „Ich hoffe es“, sagte Perdita schnell. „Jetzt muss ich aber wirklich los. Bye.“
    „Ich liebe dich.“ Er klang, als ob er es wirklich so meinte, und Perdita lächelte wehmütig.
    „Du siehst nicht gerade glücklich aus“, stellte Jared fest, als sie ihm den Hörer zurückgab.
    „Denkst du, es ist leicht, hier zu sitzen und ihn anzulügen?“
    „Dann liegt dir also immer noch etwas an ihm?“, fragte Jared betroffen.
    „Natürlich, er ist vielleicht nicht perfekt, aber ein Fehlverhalten mit dem gleichen Fehlverhalten zu vergelten, macht die Situation nicht besser, und ich fühle mich schuldig.“
    „Das hat man dir aber nicht angemerkt, als wir vorhin zusammen im Bett waren.“
    „Deshalb fühle ich mich auch nicht schuldig, sondern dafür, dass ich ihn glauben mache, es sei alles in Ordnung. Als wir beide vorhin miteinander geschlafen haben, ging es um dasselbe, wie wenn Martin seine Geliebte besucht – um Sex.“
    Jared wirkte entsetzt. „Mehr war es nicht für dich?“
    „Du wolltest doch nicht mehr von mir, und Sex alleine hat nichts zu bedeuten.“
    „Vor drei Jahren in Las Vegas warst du da aber ganz anderer Meinung …“
    „Das liegt alles in der Vergangenheit“, entgegnete sie betrübt.
    „Es schien dir eine Menge zu bedeuten, als du alles zwischen uns zerstört hast, weil du glaubtest, ich hätte Sex mit einer anderen gehabt.“
    „Ich habe das nicht nur geglaubt, ich habe es gesehen. Bestimmt gehen nicht viele Männer in ihrer Hochzeitsnacht mit einer anderen Frau ins Bett.“
    „Und bestimmt werden auch nicht viele Männer in ihrer Hochzeitsnacht allein gelassen.“
    „Und das ist dann also deine Ausrede?“
    „Nein, ich brauche keine. In jener Nacht habe ich keine andere Frau angeguckt. Oder sonst irgendwann. Seitdem ich dich getroffen habe, existieren die anderen für mich nicht mehr.“
    Sie wollte ihm so gerne glauben. Aber wie sollte das gehen?
    „Wie auch immer, das gehört alles der Vergangenheit an und ist nicht länger von Belang. Hast du nicht neulich gesagt, wir seien jeder unserer Wege gegangen, und alles was geblieben sei, sei nur Lust …?“
    Perdita hätte ihm gerne gesagt, dass das alles nicht wahr sei. Aber nachdem sie damit angefangen hatte, konnte sie jetzt wohl kaum das Gegenteil behaupten.
    „Deshalb“, fuhr er nun fort, „muss das fürs Erste reichen. So, können wir jetzt los?“
    Er klang sehr sachlich, und sein Blick wirkte so abweisend, dass Perdita am liebsten geweint hätte,

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