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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Tube in die Höhe. »Du weißt, was für eine Strafe darauf steht. Ich halte mich an deinem Hautstraffer schadlos.«
    Gillian zuckte lässig die Achseln. »Tu dir keinen Zwang an, Wendy. Ich benutze das Zeug nicht mehr.«
    »Wie bitte?«
    »Ich brauche solche Mittelchen nicht, ich gefalle mir so, wie ich bin.«
    »Was zum Teufel ist nur in dich gefahren?«
    Cameron Judge, wenn du’s genau wissen willst, und bestimmt nicht zum letzten Mal, dachte Gillian selbstgefällig, lächelte ihre alte Freundin dabei aber zuckersüß an. »Nichts. Darf eine Frau denn nicht zu ihrem Körper stehen?«
    Wendy überlegte kurz. »Theoretisch schon. Nur praktisch tut das keine, die ich kenne.« Dann wechselte sie das Thema. »Du schläfst heute Nacht also hier?«
    »Warum nicht? Das Zimmer ist schon bezahlt – vielen Dank, Rose Judge. Das Dinner mit anschließendem Tanz fällt anscheinend flach, aber man munkelt, es gäbe an der Bar Gratisdrinks.«
    Wendy musterte Gillian forschend. »Hey, wieso hast du dir die Haare gewaschen? Die Friseuse hatte sich doch solche Mühe damit gegeben.«
    Gillian schluckte. Sie konnte ihrer Freundin schwerlich gestehen, dass eine Haarwäsche nach dem stürmischen Sexspiel mit Cameron auf der Rückbank des
Mercedes unumgänglich gewesen war. »Ach, ich wollte mich nur ein bisschen frisch machen. Kommst du jetzt mit mir nach unten, einen Happen essen? Ich sterbe vor Hunger.«
    »Gute Idee, ich habe den ganzen Tag noch nichts in den Magen bekommen. Lass mich nur noch schnell duschen – aber die Haare wasche ich mir mindestens eine Woche nicht, so schön haben sie noch nie geglänzt. Und dann erzähle ich dir alles von Samantha.« Wendy verschwand im Bad und drehte das Wasser auf.
    »Tu das«, erwiderte Gillian geistesabwesend.
    »Und du kannst mir von Cameron erzählen. Wie hat er denn den Tag überstanden?«, übertönte Wendy das Prasseln der Dusche.
    Gilly streckte sich auf dem Bett aus und dachte an Cameron – den wundervollen, anbetungswürdigen Cameron. Sie hatte gerade eben mit ihm telefoniert; er war auf dem Weg von Dublin hierher und wollte sie später noch treffen. Wendy war ins Zimmer gekommen, als sie gerade aufgelegt hatte. Gillian nahm sich vor, in Zukunft größere Vorsicht walten zu lassen.
    »Cameron geht es soweit gut. Der Schock sitzt ihm zwar noch in den Knochen, aber sobald ein bisschen Gras über die Sache gewachsen ist, kommt alles wieder ins Lot.« Gillian schloss die Augen und malte sich aus, was für ein Leben sie als Camerons Frau führen würde.
    »Bestimmt.« Den Geräuschen aus dem Bad nach zu urteilen, stand Wendy jetzt unter der Dusche. »Das war nur ein Sturm im Wasserglas. Sam wird sich auch wieder beruhigen, und in ein paar Wochen sind Cameron und sie wieder zusammen, als wäre nichts gewesen.«
    Gillians Lider flogen auf, und sie starrte blicklos zur
Decke empor. Nur über meine Leiche, schwor sie sich grimmig. Nur über meine Leiche.
     
    In Fiddler’s Point wurde Frank Delaneys Geduld auf eine harte Probe gestellt.
    »Hör zu, Frau, statt unablässig darüber nachzugrübeln, was mit dieser Frau passiert sein könnte, solltest du einfach zum Telefon greifen und dich nach ihr erkundigen«, grollte er.
    »Ich wüsste nicht, wo ich da anfangen sollte. Wie war doch gleich ihr Name?«
    »Kathleen irgendwas«, entgegnete Frank und schaltete ein anderes Programm im Fernsehen ein.
    Luke Delaney schlenderte in das kleine Wohnzimmer. »Was ist los, Mum? Machst du dir Sorgen wegen dieser Frau heute Nachmittag?«
    »Allerdings, mein Junge. Sie war in einer sehr schlechten Verfassung, als der Krankenwagen sie abgeholt hat, und ich möchte mich gerne vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung ist.«
    »Warum rufst du nicht im Wicklow General an?«
    »Das geht nicht. Erstens bin ich nicht mit ihr verwandt, und zweitens weiß ich ihren Nachnamen nicht.«
    Luke setzte sich neben seine Mutter auf das Sofa – dasselbe Sofa, auf dem Kathleen ein paar Stunden zuvor in ihre wüsten Schimpftiraden ausgebrochen war. Tess saß stocksteif da und rieb mit den Händen über ihre Knie; etwas, was sie ständig tat, ohne sich dessen bewusst zu sein. Luke und seine Brüder hatten schon gehört, was sich am Nachmittag im Dorf abgespielt hatte. Sowie sie vom Fischen heimkamen, pflegten sie ihren Fang in Kühlboxen zu verstauen und dann auf ein paar Bier ins
Fiddler’s Rest zu gehen. Für gewöhnlich war es dort eher ruhig, auch samstags. An diesem Abend war jedoch die Hölle los gewesen. Es

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