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Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum

Titel: Zwei Katzen unterm Weihnachtsbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Dach eines geparkten Autos in Pose und begann, den angebundenen Spaniel mit ihren fellversengenden Blicken zu attackieren. »Möglicherweise sollten Sie sich jetzt um das Seelenheil Ihres Hundes kümmern. Ich habe das ungute Gefühl, dass Peluche ihn das Grauen lehrt.«
    »Plüsch?«
    »Peluche, die rote Königin in diesem Reich, meine Katze.«
    »Oh, ver…! Entschuldigen Sie.«
    Der Cockerspaniel war zu einem winselnden Häufchen Elend zusammengeschrumpft, die Rute ängstlich zwischen die Hinterläufe geklemmt und vor Panik sabbernd.
    Sein Frauchen entfernte ihn eilends aus der Gefahrenzone, und kurz darauf hörte ich die Katzenklappe schlagen.
    Peluche schritt die Treppen empor, ganz Oberhaupt eines regierenden Hauses.
    Manchmal nötigte sie mir wirklich größten Respekt ab. Im Gegensatz zu Plunder schien sie vor nichts Angst zu haben.
    13. Eine königliche Lektion
     
    »Das hast du toll gemacht!«, seufzte Plunder bewundernd, als Peluche das Schüsselchen Sahne ausleckte, das Ginger für ihn hingestellt hatte.
    »Ach ja?« Die Rote hob den Kopf, und ein weißes Tröpfchen rann ihr vom linken unteren Schnurrhaar. »Den Köter zusammenfalten? Ist doch einfach.«
    »Finde ich nicht. Ich hab immer solchen Schiss, wenn der kommt.«
    Peluche machte einen Schritt zur Seite und schaute den zitterigen kleinen Kater an. »Der Rest ist für dich.«
    »Oh, danke, Majestät. Vielen Dank!«
    Viel war es nicht mehr, aber die großzügige Geste als solche musste gewürdigt werden.
    Plunder putzte das Schälchen bis auf den mit zarten, blauen Blüten bemalten Grund leer.
    »Du musst das endlich überwinden«, brummelte Peluche. »Es ist einer Katze nicht angemessen, sich von einem Kläffer einschüchtern zu lassen.«
    Sie schlenderte voraus und suchte sich einen Platz auf dem gelben Ledersofa, das Ginger mitgebracht hatte. Das schaurigegrüne Ungetüm war an die Wand gerückt worden und harrte einer sinnvollen Verwendung. Mit einer hoheitsvollen Geste wies Peluche den Kater an, sich zu ihr zu gesellen.
    Plunder nahm in gebührendem Abstand Platz und hielt sich sehr aufrecht.
    »Ich weiß, ich bin ein jämmerliches Hasenherz, Majestät. Aber damals …«
    »Schon gut. Deine Mama hätte dir beibringen müssen, wie man anderen Löcher in den Pelz brennt.«
    »War es das, was du vorhin mit Henckel gemacht hast?«
    »Henckel? Heißt der Köter so?«
    »Henckel von Donnerschlag, sagt seine Chefin, die Verena. Er ist ganz nobel, sagt sie.«
    »Ach was, das ist eine Proletentöle, wie ich nur je eine gesehen habe. Mach dir nicht ins Fell wegen dem. Übe lieber, deine Kraft zu bündeln und in deinen Blick zu legen.«
    »Wie macht man das, Majestät?«
    »Nun, man fängt ganz unten am Schwanz an, baut sie auf und lässt sie das Rückgrat hochfließen. Dabei verstärkt man sie Wirbel für Wirbel, so dass sich das Fell dort aufstellt, und wenn die Energie sich hinter der Stirn geballt hat, lässt man sie durch die Augen auf das Objekt schießen.«
    Plunder sackte in sich zusammen. »Wird bei mir nie klappen«, nuschelte er niedergeschlagen. »Mit dem abben Schwanz.«
    Peluche musterte ihn, und ein Hauch Mitleid lag inihrem edlen Gesicht. »Du solltest es trotzdem probieren, musst eben mit dem letzten Ende von dir anfangen.«
    »Ich will es versuchen, Majestät.«
    Plunder schloss die Augen. Vor lauter Anstrengung legten sich Barthaare und Ohren flach an den Kopf an. Doch kein einziges Härchen entlang seines Rückens bewegte sich. Nach einer Weile öffnete er enttäuscht die Lider und murmelte: »Geht nicht. Kann mich nicht auf das dahinten konzentrieren. Entwischt mir immer.«
    »Was entwischt dir?«
    »Das, was mal mein Schwanz war. Weißt doch, wie die sind, Majestät. Die haben einen eigenen Willen. Früher, ja, da konnte ich ihn einfach mit der Pfote festhalten, damit er nicht wegflutscht. Aber so …«
    Peluche leckte sich nachdenklich die Pfote. Dann setzte sie sich energisch auf und brummte: »Verstehe. Er juckt dich manchmal, und du spürst noch immer seinen Willen. Typischer Fall von Geisterschwanz. Dreh dich mal um!«
    »Mach ich nicht gerne, Majestät.« Verlegen drückte Plunder sein Hinterteil in die Sofaecke.
    »Stell dich nicht an!«
    Eine Portion königlicher Energie funkelte aus Peluches Augen, und Plunder gehorchte zögernd. Mit ein paar kraftvollen Zungenschlägen fuhr Peluche über die alte Narbe, und der Kater jaulte auf.
    »Das tut weh!«
    »Dann ist es gut. Dann wirst du da die Energie sammeln können.« Peluche

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