Zwei sind eine zu viel
begrüßte er sie und ließ tiefe Zuneigung durc h klingen. Er hielt sie fest und küsste sie zärtlich auf den Hals.
Emma freute sich wahnsinnig. Sie schmiegte sich an ihn, nur, um sich eine Sekunde später wieder zu lösen. „Ey, ich bin total verschwitzt und du trägst einen Anzug. Ich versaue dir die Sachen.“
Er ließ sie nicht los, sondern drehte sie herum und grinste bis über beide Ohren. „Ich hab noch mehr Anzüge. Außerdem rieche ich gern nach dir.“ Er schnüffelte an ihr und seine Augen glühten.
Sie liebte ihn für diese kleine Geste. Seine liebevolle Art raubte ihr schier den Atem und ließ ein Flattern im Bauch entstehen. Ihr wurde ganz warm ums Herz. Trotzdem befreite sie sich von ihm. „Geh dich erst umziehen, dann sehen wir weiter.“ Sie gab ihm einen auffordernden Schubs.
Er nahm seine Sporttasche und ging zu den Umkleiden. Sie sah ihm ve r liebt hinterher. Das weiße Hemd, das er trug, war eng geschnitten. Es saß perfekt um seine nicht all zu breiten Schultern und verengte sich zur Taille hin. Als Simon hinter der Tür der Umkleide verschwunden war, drehte sie sich um.
Joe hatte gegen die Wand gelehnt alles beobachtet. „Hm, dann ist es mit euch also ernst?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich glaub schon.“
„ Du meinst also, du bist für mich vom Markt?“
„ Für dich war ich schon immer vom Markt, Joe.“
Sie war nicht sicher, aber ein Anflug von Traurigkeit huschte über Joes G e sicht. Hatte er sich stille Hoffnungen gemacht? Sie ging zu ihm und legte e i nen Arm um seine Schultern.
„ Hey, du kannst doch weiter mein Freund sein. Du kannst nur nicht der Freund sein.“
„ Hm.“
Sie zog ihn noch ein Stück näher und schloss ihn fest in die Arme. Danach gab sie ihm einen herzlich gemeinten Kuss auf die Wange. „Sei nicht traurig.“
Joe grinste. „Ich wollte nur noch einen Kuss rausschlagen.“ Er hielt sie immer noch fest.
Hinter ihr räusperte sich jemand. „Das hab ich gehört. Du lässt sie jetzt besser los.“
Joe nahm sofort seine Hände hoch, als hätte ihn jemand mit einer Waffe bedroht. „Ist ja schon gut. Ab heute bin ich im Bilde, Alter.“
„ Das ist auch besser für dich.“ Simon zog Emma von Joe weg.
Sie kannte Joes besondere Art, aber Simon würde noch lernen müssen, d a mit umzugehen. Im Stillen genoss sie das Machtspiel der Männer. Welche Frau wollte nicht von zwei Männern begehrt werden ? Schließlich war Joe die beste Freundin, die sie sich wünschen konnte.
Simon nahm Emma mit in den hinteren Teil der Trainingsfläche und küsste sie. Diesmal forderte er mehr. Sie standen so geschützt, dass sie relativ ung e stört waren und er sie in aller Ruhe genießen konnte. Er wanderte von ihren vollen Lippen zu ihrem Hals, bis zu ihrem Ohr. Sie gab kleine Laute von sich und er stöhnte. Es war nicht zu übersehen, dass ihn das anmachte.
„ Gehst du nach dem Training mit zu mir?“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und machst da weiter, wo wir jetzt besser aufhören sollten? Joe sieht uns nämlich zu.“
Sie erwachte aus ihrer Trance. „Dieser Sack. Das macht er absichtlich.“
Simon lachte laut auf. „Ja, wahrscheinlich. Also, was ist? Kommst du mit zu mir und schläfst bei mir?“
„ Das sind zwei Dinge. Mit zu dir kommen und bei dir schlafen.“
„ Ja, tut mir leid. Ich gebe mich nicht mit weniger zufrieden. Wenn du nicht zu mir willst, laufe ich dir einfach hinterher und wir schlafen bei dir. Aber los wirst du mich heute Abend nicht.“
Emma wollte Simon nicht loswerden. „Zu dir. Dein Kaffee-Vollautomat macht eindeutig den besseren Kaffee.“
Er freute sich. „Hab ich gewonnen, oder willst du nur meinen Kaffee?“
Emma und Joe beendeten die Übungen gemeinsam nach dem neuen Tra i ningsplan, den Lucy ihnen zusammengestellt hatte. Simon riss währenddessen seine Kilometer auf dem Laufband ab. Er war verdammt schnell, das musste sie zugeben. Wie hatte sie nur jemals annehmen können, gegen ihn laufen zu können?
Der Mann hatte einen Körper, der in der Bewegung atemberaubend aussah. Seine Haut glänzte verschwitzt und seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter dem T-Shirt ab. Die Anstrengung sah man ihm nicht an.
Es war ihr schleierhaft, warum er G efallen an ihr fand. Sie mochte in se i ner Firma arbeiten, aber sein Leben unterschied sich deutlich von ihrem. W a rum hatte er sich für eine Praktikantin entschieden, wo er doch jede Frau von Welt haben konnte? Er verfügte über Vermögen und Macht und lebte
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