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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Begeisterung, während sie ihm ihre Pläne darlegte. »Mit mehr Bequemlichkeit, größeren Zimmern und ein paar Kutschpferden könnte dieses Haus ein Ausflugsziel werden. Eine Zwischenstation für Adlige auf der Durchreise nach Westen. Weswegen sollten sie ihre Reise hier nicht für kurze Zeit unterbrechen, um sich auch gleich Dartmoor anzuschauen? Wie Sie bereits sagten, das Moor kann ein hübscher Ort sein.«
    »Schön. Ich glaube, ich habe es mit schön umschrieben.«
    »Das haben Sie.« Sie schenkte ihm ein scheues Lächeln. »Dann eben schön.«
    Ihre Blicke fanden sich und verschmolzen. Rhys labte sich an ihren bezaubernden Augen. Sie machten, dass er sich erfrischt fühlte, gleichsam als hätte er in einem reinen, glasklaren Quell gebadet.
    Je länger sein Blick in ihren Tiefen verweilte, umso mehr wich das Lächeln aus Meredith’ Gesicht.
    In einer fahrigen Geste befeuchtete sie mit der Zungenspitze ihre Lippen. Dann gab sie sich einen kleinen Ruck und rief in die Schankstube: »Es wird Zeit für den Heimweg, meine Herren.«
    Ein paar wenige letzte Zecher erhoben sich von ihren Barschemeln und schoben sich schwankend zur Tür hinaus. Einer von ihnen gähnte, und Rhys tat es ihm nach.
    »Sie müssen erschöpft sein«, sagte Meredith schroff. Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze, nachdem sie die letzten Stühle hochgestellt und die Tür verriegelt hatte. »Ich bin untröstlich, dass ich Sie unnötig aufgehalten habe, um Sie mit meinen törichten Vorhaben zu behelligen.«
    »Es sind beileibe keine törichten Vorhaben. Für mich klingt das recht vernünftig.«
    Gemeinsam strebten sie zum hinteren Treppenaufgang. Und obschon sie diese Pläne, wenn es nach ihm ginge, niemals in die Tat umsetzen würde, bewunderte er die Klugheit und Umsichtigkeit, die dahintersteckten. Er bewunderte ihre Geschäftstüchtigkeit mehr als ihr schönes Haar und ihre faszinierenden Augen – und das hieß schon einiges. »Dieser Gasthof ist sicherlich ganz allein Ihr Werk, nicht wahr?«
    »Fürwahr. Und ich bin stolz darauf. Ich bin stolz auf das, was ich mit dem Three Hounds bislang erreicht habe, andererseits«, sie seufzte, »könnte ich noch erheblich mehr bewerkstelligen.«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Dann verstehen Sie bestimmt …« Sie stockte und schluckte schwer, als sie vor der Tür zu seiner Kammer stehen blieben. »Das Dorf, der Gasthof, mein Vater, ich … wir alle kommen ohne Sie besser zurecht. Sie sollten uns wieder verlassen, Rhys. Gehen Sie, leben Sie Ihr Leben und lassen Sie uns in Ruhe.«
    Ihren Vorschlag geflissentlich überhörend, lehnte er sich mit einer Schulter gegen den Türsturz. Er hatte mitnichten vor, irgendwo anders hinzugehen. »Gütiger Gott, Sie sind bezaubernd schön.«
    Die Worte sprudelten unwillkürlich aus seinem Mund, denn Rhys hatte nicht den Hauch einer Ahnung, woher die Eingebung kam. Er konnte sich nicht entsinnen, dergleichen schon jemals zu einer Frau gesagt zu haben. Bei Meredith fühlte er sich wie ein unerfahrener Grünschnabel. Bei ihr war alles gänzlich neu für ihn.
    Der Gin. Er schob es auf den Gin. Alkohol machte ihn stets redselig und impulsiv.
    »Tsts, Rhys St. Maur«, sagte sie schelmisch grinsend, »war das etwa ein Versuch zu flirten?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wie man flirtet.«
    »Kommen Sie, seien Sie ehrlich.« Sie griff nach seinem Hemdkragen und zupfte spielerisch daran. Ihre Stimme klang verführerisch dunkel: »Dieses ganze Gerede von Heirat, Schicksal und Bestimmung – das ist doch bloß ein Vorwand, um in mein Bett zu gelangen, oder?«
    War er wirklich schon so betrunken, oder klang ihre Stimme tatsächlich erwartungsvoll ?
    »Nein«, beteuerte er aufrichtig. »Nein, ist es nicht.«
    Obwohl, heiliger Strohsack, ihn allein der Gedanke, mit ihr zu schlafen, halb um den Verstand brachte. Bilder füllten seinen Kopf. Wilde, unzüchtige Bilder, wie sie sich die gemeinen Fußsoldaten in die Stiefel ritzten und damit handelten, als wären sie kostbarer als Gold. Angesichts des Feuers, das der Gin in ihm entflammte, war Rhys über die Maßen versucht, jene Bilder in die Tat umzusetzen, hier und jetzt. Mit ihr. Es drängte ihn, ihr süßestes kleines Geheimnis zu finden und dort sinnenfroh die ganze Nacht zu verweilen.
    Verletzlichkeit flackerte in ihren Augen auf. »Wollen Sie mich denn nicht?«
    Zum Kuckuck. Natürlich wollte er sie. Er begehrte sie derart heftig, dass seine Kiefer vom Zähnezusammenbeißen schmerzten. Er begehrte sie so sehr, dass, wenn er

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