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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Saradul überzeugt. »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, denn nur die Erd-Alben kennen das Geheimnis seiner Herstellung. Viele glauben ja, dass die meisten Erd-Alben Diebe sind …«
    »Sind sie das denn nicht?«, fragte Tomli.
    »Nein. Zwerge haben dieses Vorurteil verbreitet, und zwar aus Neid, weil die Schmiedekunst der Erd-Alben der der Zwerge mindestens ebenbürtig ist. Diebe sind vermutlich nur jene, denen das Schmiedehandwerk zu anstrengend ist oder die dafür nicht taugen. Die meisten Erd-Alben leben in den tiefsten Tiefen, dort, wohin sich selbst ein Zwerg nicht wagt, weil es dort keine Leuchtsteine mehr gibt und es dort sehr, sehr heiß ist.«
    Sie passierten das Tor, und Tomli wollte noch eine Frage stellen, doch Meister Saradul legte sich den Zeigefinger auf die Lippen.
    »Später«, murmelte er.
    Er wechselte ein paar Worte mit den Torwächtern, woraufhin sie den Zaubermeister und seinen Lehrling durchwinkten. »Keine Laufdrachen in den Schwebeschächten und kein Laufdrachendreck in den Gewölben«, mahnte einer der Wächter noch, fügte aber sogleich hinzu: »Es tut mir leid, ehrwürdiger Zaubermeister, aber nach einem neuen Gesetz sind wir dazu verpflichtet, ausnahmslos alle, die die Stadttore passieren, darauf hinzuweisen. Es gab einfach in letzter Zeit zu viel Ärger deswegen.« Der Wächter hatte an dem Wappen der zwergischen Zaubermeisterbruderschaft an Saraduls Mütze sofort erkannt, wen er vor sich hatte.
    »Ich habe dafür Verständnis«, entgegnete Saradul freundlich. Als sie schließlich die Wächter hinter sich gelassen hatten, wandte er sich wieder an Tomli: »Ich bin vor vielen Jahren einmal in den Gewölben der Erd-Alben gewesen, Tomli. Nicht, dass du glaubst, ich würde nur so daherreden.«
    »Das würde ich niemals auch nur zu denken wagen«, versicherte Tomli.
    »Damals habe ich mir einen Zauberstab aus Dunkelmetall machen lassen. Du weißt ja, welch starke, wenn auch verbotene Magie diesem Metall innewohnt. Darum habe ich den Zauberstab mit einer Schicht Zwergengold überzogen, denn meine Kollegen aus der Bruderschaft hätten ihn mir noch viel übler genommen als den Dolch aus Elbenstahl, der ja schon beinahe zu meinem Ausschluss geführt hat. Es ist also ein Geheimnis, das du wahren solltest, sonst bringst du mich in große Schwierigkeiten.«
    »Ehrenwort«, versprach Tomli. »Besitzt Ihr diesen Zauberstab noch?«
    Meister Saradul grinste, und dabei blitzte es listig in seinen Augen. »Ja, aber ich benutze ihn nur für bestimmte Anlässe, denn er hat ein paar besondere Eigenschaften.«
    Als Tomli und Meister Saradul die Rampe zur Oberstadt erreichten, schwangen sie sich in die Sättel ihrer Laufdrachen und ließen sie die Rampe hinauftraben. In der Oberstadt gab es einen Mietstall, in dem die Laufdrachen untergebracht und verpflegt wurden. Er war nicht allzu weit vom Gewölbe der Gaukler entfernt, wo sich Meister Saraduls Wohnhöhle befand.
    Als der Zaubermeister und sein Lehrling schließlich in die Wohnhöhle traten, wirkte Meister Saradul sehr nachdenklich.
    Tomli wusste, dass man ihn in so einer Stimmung am besten in Ruhe ließ. Manchmal brütete Saradul sogar tagelang vor sich hin, ehe er wieder ansprechbar war.
    »Du hast recht«, sagte er plötzlich.
    »Sprecht Ihr mit mir?«, fragte Tomli. »Oder mit einem Geist?«
    »Mit dir, du Narr«, sagte Saradul. »Elben sprechen mit Geistern, nicht aber Zwerge, selbst wenn sie Magier sind.« Er zupfte an seinem Bart. »Ich wollte sagen: Du hast recht mit deiner Bemerkung, dass es äußerst merkwürdig ist, dass ein Wüsten-Ork Zähne aus Dunkelmetall hat. Denn es bedeutet, dass es eine Verbindung zwischen Erd-Alben und Wüsten-Orks geben muss, und das wiederum ist sehr beunruhigend. Man denke nur daran, dass die Erd-Alben den Wüsten-Orks helfen könnten, in die Stadt zu gelangen.«
    »Um sie zu erobern?«, fragte Tomli erschrocken.
    Saradul nickte. »Zu m Beispiel. Angeblich träumen manche Ork-Stämme schon lange davon, Ara-Duun zu erobern und zu plündern, und die Diebesbanden unter den Erd-Alben haben ähnliche Ziele. Es wäre daher nur logisch, wenn sich diese Gruppen zusammentäten.«
    »Was kann man dagegen tun, Meister?«
    »Gar nichts«, antwortete Saradul. »Zumindest wüsste ich nicht, was. Wir sollten die Augen offen halten.«
    Während der nächsten Tage übte Tomli immer wieder den Umgang mit dem Zauberstab. Allerdings tat er das auf dem Balkon, weil Meister Saradul befürchtete, er könnte ansonsten irgendetwas in

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