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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Zeit mit Trevelyan verbrachte, und er hatte keine Einwände dagegen erhoben. Sie steckte ihren Hut in den Haaren fest, als sie aus dem Zimmer lief und die Treppe hinunterhüpfte. Dann rannte sie aus dem Haus und machte sich auf die Suche nach Trevelyan.
    Zwanzig Minuten später war sie der Verzweiflung nahe. Trevelyan war nirgends zu sehen, und sie konnte schwerlich nach ihm rufen, ohne von jemand anderem gehört zu werden.
    Sie wollte schon wieder umkehren, als sie fast der Herzschlag traf, weil sie ihn keine zwanzig Zentimeter von sich entfernt hinter einer Hecke stehen sah. »Sie haben mir den Schrecken meines Lebens eingejagt«, keuchte sie. »Warum schleichen Sie denn hier in den Büschen herum?«
    »Ich hatte den Eindruck, Sie würden nach mir suchen«, gab er zurück. »Entschuldigen Sie meine Anmaßung.« Damit drehte er ihr den Rücken zu und wollte sich entfernen.
    Er wußte ganz genau, daß sie nach ihm gesucht hatte, aber Claire wollte sich nicht die Blöße geben, dies einzuräumen. »Ich hatte nur Lust auf einen Spaziergang«, sagte sie. »Es ist ein so wunderschöner Morgen.« Sie blickte zu dem noch dunklen Himmel. »Und die Luft ist so kühl und erfrischend.«
    »Na, dann wünsche ich Ihnen einen guten Morgen«, sagte er und stapfte davon.
    Claire hätte ihn verfluchen können. Dieser unmögliche Mensch besaß nicht einmal den Anstand, sie ins Haus zu bitten! »In gewisser Weise habe ich Sie tatsächlich gesucht«, sagte sie.
    Er drehte sich zu ihr um. »So? Und was wollten sie von mir? Noch mehr Bücher? Oder ist Ihnen noch etwas eingefallen, was Sie an Captain Baker auszusetzen haben?«
    »Ich habe Sie vom Fenster aus gesehen und dachte, ich könnte Sie vielleicht auf Ihrem Spaziergang begleiten. Ich bemühe mich nämlich, den Aufgaben, die mich hier erwarten, gerecht zu werden. Vielleicht hätten Sie gern Gesellschaft -schließlich gehört es zu meinen Pflichten als zukünftige Herzogin, dafür Sorge zu tragen, daß meine Gäste sich wohl fühlen. Ich meine, ich darf damit nicht so lange warten, bis ich verheiratet...«
    »Wie lange wird es Ihrer Meinung nach dauern, bis Sie mit Ihren Ausflüchten fertig sind? Zwei Stunden oder drei?«
    Claire machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Haus zurück.
    »Also gut, kommen Sie meinetwegen mit«, sagte er zu ihrem Rücken. »Wenn Sie gut zu Fuß sind, heißt das. Ich veranstalte keine Ausflüge für Ladies.«
    Sie drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Sie musterte seine breitschultrige Gestalt, an der kein Gramm überschüssiges Fett zu finden war, und seinen Spazierstock, den er offenbar brauchte. »Ich wüßte nicht, daß ich nicht dorthin gehen könnte, wo Sie hingehen.«
    »Das werden wir ja sehen.«
    Eine Stunde später hätte Claire ihre Prahlerei fast bereut - fast, aber nicht ganz. Trevelyan führte sie über steile, mit Heidekraut bewachsene Hügel und reißende, kalte Bäche. Als sie zum erstenmal zu so einem Bach kamen, wartete sie darauf, daß er ihr ans andere Ufer half. Er ging jedoch weiter und blickte sich nicht einmal nach ihr um.
    »Warten Sie!« rief sie ihm nach.
    Er drehte sich um. »Was haben Sie denn?«
    »Wie komme ich ans andere Ufer?«
    »Zu Fuß«, antwortete er, drehte ihr wieder den Rücken zu und kletterte eine steile Böschung hinauf.
    Claire hatte kein Verlangen danach, den Spaziergang mit nassen Füßen fortzusetzen, und sah sich nach ein paar Steinen, die ihr als Brücke dienen konnten, oder ein paar Brettern um.
    »Wenn Sie Angst haben, versuchen Sie es doch damit!« Er blieb stehen und deutete auf einen Baumstamm, der in einiger Entfernung quer über dem Bach lag. Der Stamm war höchstens zehn Zentimeter breit.
    »Ich bin doch keine Seiltänzerin«, rief sie.
    Trevelyan zuckte nur mit den Achseln und drehte ihr wieder den Rücken zu. »Warten Sie!« rief sie noch einmal. »Leihen Sie mir Ihren Spazierstock?«
    Trevelyan blickte von ihr auf seinen Spazierstock und lächelte. Irgend etwas schien ihn zu amüsieren. Er kam den Abhang herunter, watete bis zur Mitte des Baches und hielt ihr den Spazierstock hin.
    »Sie könnten mich auch huckepack hinübertragen, wissen Sie das?«
    »Was das auch immer sein mag«, gab Trevelyan zur Antwort.
    Claire nahm den Spazierstock, und wäre dabei um ein Haar ins Wasser gefallen. Er hatte ein schier unglaubliches Gewicht. Sie hatte sich ihn bisher nicht so genau angesehen und angenommen, er bestünde aus Holz aber jetzt entdeckte sie, daß er aus Eisen war und

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