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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auf der Welt, als du kamst … und Creb … er war ein Junge, noch nicht von Ursus erwählt. Creb war bei seinem Tod ein alter Mann … wie ist es möglich, daß du noch lebst?«
»Ich habe mich selbst gefragt, warum es Der Mutter gefallen hat, mir so viele Jahreszeiten zu gewähren. Ich glaube, soeben hat Sie mir eine Antwort auf diese Frage gegeben.«

13
    »Talut? Talut, schläfst du?« flüsterte Nezzie dem großen Anführer ins Ohr und schüttelte ihn.
    »Hmmm? Was’n los?« murmelte er, war dann aber plötzlich hellwach.
»Pst! Pst! Weck doch nicht gleich alle auf! Talut, wir können Ayla jetzt nicht einfach fortziehen lassen. Wer soll sich denn nächstes Mal um Rydag kümmern? Ich finde, wir sollten sie adoptieren, sie in unsere Familie aufnehmen, sie zu einer Mamutoi machen.«
Er blickte auf und sah in ihren Augen den Widerschein der roten Glut des halb mit Erde abgedeckten Feuers. »Ich weiß, du hängst an dem Jungen, Nezzie. Ich tu’s ja auch. Aber ist unsere Liebe Grund genug, eine Fremde zu einer der unseren zu machen? Wie sollte ich das dem Rat gegenüber vertreten?«
»Es ist doch nicht nur wegen Rydag. Sie ist eine Heilkundige. Haben die Mamutoi so viele gute Heilkundige, daß sie es sich leisten könnten, eine so gute fortziehen zu lassen? Überleg doch mal, was in diesen wenigen Tagen alles geschehen ist! Nuvie hat sie vorm Ersticken gerettet … Ich weiß, Tulie behauptet, es könnte genausogut nur eine Technik sein, die sie irgendwo erlernt hat, aber bei dem, was sie mit Rydag gemacht hat, kann deine Schwester das nicht behaupten. Ayla wußte ganz genau, was sie tat. Das war Heilkunst! Und bei Fralie hat sie auch recht. Selbst ich sehe, daß diese Schwangerschaft über ihre Kraft geht und die ganze Streiterei ihr schadet. Und was ist mit deinen Kopfschmerzen?«
Talut verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Das war nicht nur Heilkunst – das war Zauberei!«
»Pst! Pst! Du weckst noch das ganze Lager auf! Ayla ist mehr als eine Heilkundige. Mamut sagt, sie sei eine Sucherin, nur völlig unausgebildet. Und überlege mal, wie sie mit Tieren umgeht! Ich würde mich nicht wundern, wenn sie auch noch eine Ruferin ist. Bedenke, was für ein Segen es für das Lager wäre, wenn sich herausstellte, daß sie sich nicht nur versenkt, um auf die Suche nach Tieren für die Jagd zu gehen, sondern sie auch noch herbeiruft.«
»Das weißt du aber nicht, Nezzie. Das sind nichts als Vermutungen.«
»Nun, was ihr Können mit diesen Waffen angeht, brauche ich mich aber nicht in Vermutungen zu ergehen. Du weißt, daß sie einen guten Brautpreis erbrächte, wenn sie bloß eine Mamutoi wäre, Talut. Bei dem vielen, das sie zu bieten hat – sag mir, was sie als Tochter deines Herdfeuers wert wäre!«
»Hmmmm. Wenn sie Mamutoi wäre und die Tochter vom Herdfeuer des Löwen … Aber vielleicht will sie gar keine Mamutoi werden, Nezzie. Was ist denn mit diesem jungen Mann, Jondalar? Es sieht doch jeder, daß zwischen den beiden eine enge Gefühlsbindung besteht.«
Darüber hatte Nezzie schon eine ganze Weile nachgedacht, und jetzt war sie fertig. »Frag ihn doch auch!«
»Alle beide!« entfuhr es Talut, und er setzte sich ruckartig auf.
»Leise! Jetzt rede nicht so laut!«
»Aber er hat Leute. Er sagt, er ist ein Zel … Zel … wie immer die heißen.«
»Zelandonii«, flüsterte Nezzie. »Aber seine Leute leben sehr weit weg von hier. Warum sollte er sich der Mühsal einer so langen Heimreise unterziehen, wenn er hier bei uns ein Zuhause haben kann? Du könntest ihn jedenfalls mal fragen, Talut. Diese Jagdwaffe, die er erfunden hat, sollte Grund genug sein, den Rat zufriedenzustellen. Und Wymez sagt, er sei ein ausgezeichneter Werkzeugmacher. Wenn mein Bruder eine Empfehlung für ihn abgibt, dann wird der Rat ihn nicht zurückweisen, das weißt du ganz genau.«
»Schon, schon, Nezzie … aber«, sagte Talut und legte sich wieder hin, »woher willst du wissen, ob sie überhaupt hierbleiben wollen?«
»Das weiß ich nicht, aber du kannst sie immerhin fragen, oder nicht?«
    Es war heller Vormittag, als Talut aus dem Langhaus hervortrat und bemerkte, daß Ayla und Jondalar die Pferde vom Lager fortführten. Schnee lag zwar nicht, aber der Reif des frühen Morgens war an manchen Stellen noch kristallweiß, und ihre Köpfe waren von den Dampfwolken ihres Atems umwallt. Die Luft war klirrend kalt. Die Frau und der Mann waren der Kälte wegen in Pelzüberwürfe mit Kapuzen gehüllt, die sie dicht um das Gesicht

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