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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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den Zelandonii, offenbar noch jemand,
der sich auf deine Kunst versteht.« Jondalar vermeinte, einen
Hauch von … ja, was nur? zu verspüren. Humor? Spott? Egal,
was. »Und seine schöne Gefährtin, Ayla, eine Frau von den
Nicht-Leuten, dafür aber um so liebreizender – und
geheimnisvoller.«
Sein Lächeln zog Aylas Augen an, fesselte sie mit dem
Gegensatz von weißen Zähnen und dunkler Haut – und in
seinen dunklen Augen leuchtete es wissend auf.
»Ich grüße dich«, sagte Wymez so schlicht und direkt, wie
Ranec umständlich gewesen war. »Du bearbeitest den Stein?« »Ja, ich bin ein Feuersteinschläger«, antwortete Jondalar. »Ich habe ein paar ausgezeichnete Steine dabei. Frisch aus der
Lagerstätte geborgen und noch kein bißchen ausgetrocknet.« »Ich habe in meinem Gepäck einen Hammerstein und einen
guten Meißel«, sagte Jondalar, augenblicklich interessiert.
»Arbeitest auch du mit einem Meißelstein?«
Ranec bedachte Ayla mit einem schmerzlichen Blick, als ihre
Unterhaltung sich sofort der gemeinsamen Handwerkskunst
zuwandte.
»Daß das geschieht, hätte ich dir gleich sagen können«,
erklärte er.
»Weißt du, was das schlimmste ist, wenn man am Herdfeuer
eines Meister-Werkzeugmachers lebt? Nicht, daß man dauernd
Steinsplitter in seinen Fellen findet – nein, das Gerede über
Steine, das man sich ständig anhören muß. Und nachdem auch
noch Danug sich dafür interessierte … Steine, Steine, Steine …
weiter habe ich nichts zu hören bekommen.« Ranecs herzliches
Lachen strafte seine Klagen Lügen; offenbar hatte jeder das
schon zu hören bekommen, und außer Danug kümmerte sich
niemand mehr darum.
»Ich hatte keine Ahnung, daß es dich so stört«, sagte der junge
Mann.
»Tut es auch nicht«, sagte Wymez zu dem Jüngeren. »Merkst
du es denn nicht, wenn Ranec versucht, Eindruck auf eine
hübsche Frau zu machen?«
»Aber ich bin dir doch sogar dankbar, Danug. Bis du Interesse
zeigtest, hat er wohl immer noch gehofft, mich zu einem
Feuersteinschläger zu machen«, sagte Ranec, um Danug seine
Sorgen zu nehmen.
»Nicht, nachdem mir klar wurde, daß du ausschließlich an meinem Werkzeug Interesse hattest, um Elfenbein damit zu schnitzen – und das wurde mir schon bald klar, nachdem wir hierher gekommen waren«, erklärte Wymez, lächelte dann und fügte noch hinzu: »Und wenn du meinst, Steinsplitter in deinen Bettfellen wären was Schlimmes – du solltest mal Elfenbeinstaub
in deinem Essen probieren.«
Die beiden so verschiedenen Männer lächelten einander an,
und Ayla erkannte erleichtert, daß sie nur Spaß machten und
sich auf sehr freundliche Art mit ihrem Gerede neckten.
Gleichzeitig bemerkte sie, daß bei allen Unterschieden in der
Hautfarbe und trotz Ranecs fremdartiger Gesichtszüge ihr
Lächeln ähnlich war und ihre Leiber sich auf die gleiche Weise
bewegten.
Plötzlich drang aus dem Inneren des Langhauses Geschrei.
»Halt dich da raus, alte Frau! Das hier ist eine Sache, die nur
Fralie und mich was angeht!« Das war die Stimme eines Mannes
– des Mannes vom sechsten, dem vorletzten Herdfeuer. Ayla
erinnerte sich, ihn kennengelernt zu haben.
»Ich begreife nicht, wie sie dich hat nehmen können, Frebec!
Ich hätte nie meine Einwilligung geben sollen!« hörte man eine
Frauenstimme zurückzetern. Plötzlich schoß eine schon ältere
Frau unter dem Eingangsbogen hervor und zerrte eine in
Tränen aufgelöste junge Frau hinter sich her. Zwei völlig
verwirrte kleine Jungen folgten ihnen, der eine etwa sieben Jahre
alt, der andere ein Kleinkind von vielleicht zwei Jahren mit
nacktem Hintern und dem Daumen im Mund.
»Es ist einzig und allein deine Schuld. Sie hört zuviel auf dich.
Warum hörst du nicht auf, dich ewig einzumischen?« Alle
drehten sich ab, alle hatten es mehr als einmal gehört. Ayla
jedoch starrte sie nur fassungslos an. Keine Frau im Clan hätte
jemals einem Mann widersprochen!
»Frebec und Fralie hacken wieder aufeinander herum –
kümmert euch nicht darum!« sagte Tronie. Das war die Frau
vom fünften Herdfeuer – dem Herdfeuer der Rentiere, wie Ayla
sich erinnerte, und dieses lag gleich neben dem Herdfeuer des
Mammuts, an dem sie und Jondalar wohnten. Die Frau hielt
einen kleinen Jungen an der Brust.
Ayla hatte die junge Mutter vom Herdfeuer nebenan
kennengelernt und sich gleich zu ihr hingezogen gefühlt.
Tornec, ihr Gefährte, nahm das Dreijährige auf den Arm, das
sich immer noch an die Mutter klammerte und sich nicht damit
abfinden wollte, daß das neue Baby ihm

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