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0005 - Ich griff »Nummer eins«

0005 - Ich griff »Nummer eins«

Titel: 0005 - Ich griff »Nummer eins« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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jemanden zu verhauen, aber damit waren ihre Fähigkeiten schon restlos erschöpft.
    Brian zögerte nicht, die Jungen paarweise loszuschicken. Er gab ihnen Listen der Buchmacher mit, die nicht gezahlt hatten, und diese Listen waren außerordentlich lang.
    Die Jungen machten sich auf den Weg. Sie schufteten vom frühen Morgen bis zum späten Abend, und sie bekamen auch ein paar der Wettannehmer zu fassen. Mattersons Gruppe quetschte ein paar Dollar aus den Leuten, die Angst bekamen. Sie verprügelten ein paar andere, die daraufhin schworen, den Beitrag morgen abzuschicken, aber am Abend gerieten sie in eine Kneipe, in der zufällig einige Wettannehmer bei einer Runde Poker saßen. Unglücklicherweise war einer davon ziemlich stämmig. Ein Wort gab das andere, und zum Schluß fielen die Buchmacher über die Boß-Gehilfen her. An die zehn Leute, die bei den Buchmachern jedes Wochenende ihre Wetten zu plazieren pflegten, mischten sich ein, und es endete damit, daß die Matterson-Männer auf die Straße flogen, nachdem man ihnen die Taschen restlos geleert hatte. Den Reive-Leuten erging es noch schlechter. Auf ihrer Liste stand unter anderen auch ein legaler Wettannehmer, der kurzerhand die Polizei anrief, als sie mit ihren Forderungen antanzten. Sie türmten und konnten entkommen. Aber ihr Pech war noch nicht zu Ende. Sie suchten einen Buchmacher in einem Lokal, in dem sich zu ihrem Unglück gerade zwei Leute von uns aufhielten. Als sie den Buchmacher in die Toilette drängten, schlichen unsere Leute vorsichtig hinterher, warteten, bis der erste Schlag gefallen war, und verhafteten sie dann wegen räuberischer Erpressung, Körperverletzung und einiger anderer Schandtaten. Am Abend dann konnte Brian feststellen, daß von diesem Versuch, das Buchmachergeschäft auf Vordermann zu bringen, nichts übriggeblieben war als zwei ausgeplünderte Ganoven in zerfetzten Anzügen.
    Wie gesagt, diese Unterhöhlung des Buchmachergeschäftes nahm uns ungefähr eine Woche in Anspruch, und es wurde ein voller Erfolg. Leider war die Suche nach den Patt-Leuten nicht so erfolgreich. Wir fanden keine Nasenspitze von ihnen. Außerdem stellten wir fest, daß Pete O ‘ Neigh vom Erdboden verschwunden war. Wir vermuteten, daß er für ›Nummer eins‹ den Verbindungsmann zu den gesuchten Gangstern spielte, da Brian damit rechnete, daß wir ihn beobachteten, um den Versteck seiner Leute auf die Spur zu kommen. — Ich begann mich zu fragen, ob es ihm gelungen sein mochte, die Patt-Leute aus New York herauszubringen, aber selbst wenn das der Fall gewesen sein sollte, so fanden wir sie früher oder später an jedem Ort in den Staaten. Einzig die Herausschmuggelung der Männer aus den USA, vielleicht nach Südamerika, hätte ihn von der Gefahr befreien können, die ihm drohte, wenn wir nur einen von ihnen faßten. Nach unserer Rechnung jedoch besaß Brian nicht genügend Geld, um die Patts mit einer Summe, die ihnen den Mund verschloß, ins Ausland abzuschieben, abgesehen von den sonstigen Schwierigkeiten.
    »Eher wird er etwas anderes tun«, sagte Phil, als wir darüber sprachen. »Sobald er dazu Gelegenheit findet, knallt er sie ab.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Sechs Männer von der Sorte der Patt-Leute zu erledigen, das ist selbst für ›Nummer eins‹ ein schweres Geschäft. Ich glaube, daß Brian außerdem keine besonders gute Nummer mehr bei ihnen hat, und sie werden verdammt vorsichtig sein, wenn er in ihre Nähe kommt.«
    »Vergiß nicht«, erwiderte Phil, »er heißt nicht umsonst ›Nummer eins‹. Er ist kalt, skrupellos, schlau und brutal. Und er besitzt die Nerven, auf seine Gelegenheit zu warten. Das Ganze ist eine Frage, wer zuerst am Drücker ist. Wir, indem wir wenigstens einen der Patt-Männer verhaften, oder Brian mit seiner Gelegenheit, sie für immer stumm zu machen.«
    Am Morgen des zwölften Tages nach der Schlacht in der 84. erhielten wir einen Anruf eines Polizeireviers aus der Gegend des La-Guardia-Flugplatzes.
    Einem Mann, der seinen Hund dort auf einem Stück Brachland spazierenführte, war aufgefallen, daß der Hund sich so merkwürdig an einer Stelle benahm, die etwas eingesunken war. Er schnüffelte, jaulte und versuchte mit den Pfoten, die Erde aufzuwühlen. Der Mann lief nach Hause, holte einen Spaten und begann zu graben. Er bekam einen gewaltigen Schreck, als er nach nur wenigen Spatenstichen die Füße eines Mannes freilegte. Er rannte zum nächsten Telefon und rief das Revier. Die Beamten sausten in der

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