01 Nightfall - Schwingen der Nacht
Leidenschaft.
Dante glitt an ihr hinab, nahm eine ihrer Brustspitzen in den Mund und begann, sie zu küssen und daran zu saugen. Dann wanderten seine Küsse von ihren Brüsten zu ihrem Bauch und weiter, wobei sein Haar wie dunkle Seide über sie strich, sie leicht kitzelte und ihr Gänsehaut verursachte. Er leckte sie, und sie drückte den Rücken durch, als seine Lippen und seine Zunge sie erneut in Flammen setzten, während seine Finger das Feuer noch mehr entzündeten.
Von innen heraus in Flammen stehen. Träumen.
Für einen Augenblick drängte sich ein Zweifel in ihre Träume: Er ist kein Mensch.
Doch dann erinnerte sie sich an das Pochen seines Herzens, die Trauer in seiner Stimme, seinen rohen, fieberhaften Schmerz. Sie erinnerte sich, wie er seine Jacke über Ginas Leiche gelegt hatte und wie verzagt, ja zerstört er ausgesehen hatte, als er Jay anstarrte.
Wenn das nicht menschlich war, was dann?
Die Zeit dehnte sich ins Unendliche. Es schien ewig kurz vor Sonnenaufgang zu bleiben. Ihr Körper vibrierte bei jeder von Dantes Liebkosungen, zuckte vor Lust und stand mit jeder Berührung seiner Zungenspitze in Flammen. Sie erbebte, als sie kam, und die Heftigkeit des Orgasmus nahm ihr für einen Augenblick Stimme und Atem.
Dante verfolgte einen Pfad aus Küssen, als er sich wieder langsam nach oben arbeitete, wobei blaue Flammen an den Stellen aufschimmerten, auf die er seine Lippen presste. Er küsste
sie, und sie konnte sich auf seiner Zunge schmecken. Während sie einander erneut leidenschaftlich küssten, führte sie ihn mit zärtlichen Fingern in sich. Als er in sie fuhr, stöhnte er.
Ihre Körper waren schweißnass, als sie begannen, sich im gleichen Rhythmus gegeneinander zu drängen, ineinander zu tauchen, vor und zurück zu schaukeln. Sie nahm seinen betörenden Duft nach dunkler Erde und brennendem Laub wahr. Bläuliches Licht flackerte durch ihr Bewusstsein.
Heather schlang die Beine um Dantes Taille und zog ihn noch enger an sich. Er fing an, schneller zu atmen. Schweißfeuchte Strähnen lockten sich um sein Gesicht, als er ihr in die Augen sah. Seine eigenen waren lustgeweitet und golddurchwirkt.
Dante drückte ihre rechte Hand neben ihrem Kopf auf die Matratze und verschränkte die Finger mit den ihren. Er senkte den Kopf und küsste sie auf den Hals.
Heather spürte ein flüchtiges Stechen, als seine Fänge ihre Haut durchdrangen. Doch der Schmerz verschwand, fast ehe sie ihn bemerkt hatte. Einen kurzen Augenblick lang sah sie Dante vor sich, wie er in der Lagerhalle Etienne zerrissen hatte – Lauf so weit weg, wie du kannst –, doch dann erfasste sie wieder die Leidenschaft und verbannte jegliche Angst, jeglichen Zweifel aus ihren Gedanken. Sie stöhnte, als er an ihrem Hals saugte.
Dann träumte sie ein wortloses Lied und hörte Flügel schlagen.
Wieder schien sich die Zeit ins Unendliche zu dehnen. Minuten verflogen und verloren sich im Dämmer des Morgens. Dante hob den Kopf von ihrem Hals und löste seine Hand aus der ihren. Stattdessen glitt er mit den Händen unter sie, hob sie hoch, ohne aus ihr zu gleiten, und setzte sie auf seine Beine, während er sich auf den Futon kniete. Mit den Händen auf ihren Hüften küsste er sie erneut. Heather schmeckte Blut
auf seinen Lippen und in seinem Mund – Blut. Eine seltsame Erregung ergriff sie: Er hat einen Teil von mir in sich.
Heather drückte nach unten, während Dante nach oben stieß, bis sie ihr Tempo fanden – einen Rhythmus aus Hitze, Schweiß und Atemlosigkeit. Als Dantes Lippen ihre Brustwarze umschlossen und sie in die Wärme seines Mundes sogen, war sich Heather sicher, dass jenseits dieses Augenblicks nichts existierte oder je wieder existieren würde. Nur Dante, der in ihr brannte und in sie passte wie kein anderer. Die Luft schwer vom Geruch von Moschus und Kerzenwachs und das Geräusch ihrer sich aneinanderreibender, stoßender Körper.
Eine Empfindung wuchs in ihr, wanderte einen Ring nach dem anderen die Spirale hinauf, bis sie oben anlangte und Heather in einen endlosen See fiel, wo es keinerlei Gedanken mehr gab. Sie ächzte, als sie kam und die Intensität des Orgasmus wie ein Fluss durch sie hindurch strömte und mit jeder Welle stärker wurde, anstatt abzuebben.
Dante stöhnte, als erginge es auch ihm so. Er zitterte, hielt aber keinen Augenblick lang in seinem stoßenden Rhythmus inne. Blaues Licht leuchtete vor Heathers Augen auf. Ihre Muskeln bebten. Sie klammerte sich an Dante, vergrub die Fingernägel
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