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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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anschließend:
    »Nun — eh — hm — so war es doch nicht gemeint, Mister — eh — wie war der Name?«
    »Cotton, Special Agent Jerry Cotton vom New Yorker Districtsbüro des FBI.«
    »Ach, Sie sind Mister Cotton! Aber das hätten Sie doch gleich sagen können! Behalten Sie doch Platz, Mister Cotton! Was kann ich für Sie tun?«
    Ich nahm wieder Platz und kam zur Sache.
    »Unser Statistiker hat festgestellt, daß sich in den letzten drei Wochen die Autodiebstähle sehr gehäuft haben«, sagte ich. »Das ist der Grund meines Besuches.«
    »Na ja«, bemerkte er unendlich überlegen, »es kam mir auch schon so vor, als ob's in der letzten Zeit ein bißchen mehr geworden wäre, aber dafür wird‘s in den Wochen vorher ein bißchen weniger gewesen sein. Im Durchschnitt gleicht sich das alles wieder aus.«
    »Finden Sie, daß eine Zunahme von etwa zweihundert Wagen pro Woche nicht weiter bemerkenswert ist?« fragte ich kühl.
    Ihm blieb die Luft weg. Er klappte ein paarmal den Unterkiefer herab und wieder hoch, bevor er stöhnte: »Zweihundert pro Woche?«
    »Eine Zunahme von zweihundert pro Woche, ja.«
    »Das ist ja unmöglich! Das muß ja beinahe die Hälfte der normalen Zahl mehr sein!«
    »Ungefähr richtig«, nickte ich. »Es dürfte klar sein, daß so etwas kein Zufall sein kann. Es muß eine neue Bande auf getaucht sein, die das Geschäft im allergrößten Stil betreibt. Wir haben deshalb ein paar Fragen an Sie.«
    »Bitte«, stammelte er verwirrt. »Autodiebstahl ist an sich FBI-Sache. Aber wer weiß das schon? Wenn jemandem der Wagen gestohlen wird, dann ruft der eine den FBI, ein anderer die Stadtpolizei und ein dritter die Staatspolizei an. So kommt es, daß die ersten Protokolle von drei verschiedenen Polizeiorganisationen aufgenommen werden. Haben Sie einen Zettel zur Hand.«
    Er griff nach einem Blatt Papier.
    »Selbstverständlich, Mister Cotton.«
    »Dann notieren Sie bitte. Das FBI wünscht genaue Informationen über die Wagendiebstähle der letzten drei Wochen. Unsere Fragen lauten: 1. Auf was für Wagentypen verteilen sich die gestohlenen Wagen und welchen Anteil haben die einzelnen Typen an der Gesamtziffer? 2. In welchen Straßen wurden die Wagen gestohlen, und wieviel in jeder Straße, wenn mehr als einer dort gestohlen wurde? 3. Zu welchen Tageszeiten wurden die Wagen .gestohlen? 4. In welchen Stunden am häufigsten? 5. Wurden an besonderen Tagen besonders viel Wagen gestohlen, und an welchen Tagen war das? 6. Sind in einzelnen Fällen verdächtige Personen beobachtet worden, wenn ja, wie sahen diese aus usw.? 7. Welche besonderen Umstände erschienen berichtenswert?«
    Und in dieser Art ging es weiter. Ich diktierte die ganze Listen unserer Fragen. Glauben Sie nur nicht, daß dies eine überflüssige Arbeit gewesen wäre. Hinter jeder Frage verbarg sich vielleicht eine Möglichkeit, auf die Spur der vermuteten Bande zu kommen.
    Als ich fertig war, legte Murray seufzend den Bleistift aus der Hand.
    »Okay«, sagte er ächzend. »Ich denke, daß ich Ihnen nächste Woche den Bericht ins Office schicken kann.«
    Ich stand auf.
    »Nächste Woche? Sie scherzen, Captain, was? Morgen abend brauchen wir den Bericht spätestens. Bye-bye, Captain Murray!«
    Ich ging. Und ließ einen völlig erledigten Captain zurück.
    ***
    Noch einmal verging ein Tag, ohne daß wir wirklich vorangekommen wären. Aber am Mittwoch abend um sechs hatten wir sämtliche drei Berichte zusammen. Aus unserem Archiv mit der Aufschlüsselung der dem FBI gemeldeten Diebstähle, von der Stadtpolizei deren Teil und von Captain Murvay den Anteil der Staatspolizei.
    Wir ließen uns starken Kaffee aus der Kantine kommen und machten uns noch am gleichen Abend an die Auswertung.
    Um halb zwölf in der Nacht waren wir fertig.
    Ich gebe zu, daß ich gespannt war, wie sich mein Einfall bewähren würde. Der Erfolg war besser, als ich erwartet hatte.
    »Das ist nicht zu glauben«, murmelte Rock. »Das ist einfach nicht zu glauben.«
    »Mit so einem Resultat hatte ich allerdings selbst nicht gerechnet. Wir haben Glück gehabt«, gab ich zu.
    »Fassen wir doch einmal zusammen«, sagte Phil. »Wir gehen also davon aus, daß statt 550 beinahe 750 Wagen wöchentlich gestohlen wurden. Ich weiß nicht, wieviel verschiedene Wagen typen wir haben, aber ich schätze, daß es mindestens dreißig sind. Folglich müßten pro Typ und Woche etwa fünfundzwanzig Wagen gestohlen worden sein.«
    »Während unsere Auswertung aber zeigt, daß allein in der

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