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017 - Invasion der Kyphorer

017 - Invasion der Kyphorer

Titel: 017 - Invasion der Kyphorer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Nachrichtensendungen, die Hop Sing ihm übersetzt hatte, war auch der Name seines Vetters gefallen. Er hatte sich zum Zeitpunkt der Invasion auf dem Mond befunden und es war nicht bekannt, ob ihm rechtzeitig die Flucht in die kleine externe Mechanics-Station oder gar auf das Passagierraumschiff PHAETON gelungen war.
    Jackson Chans Gefühle, die er nach dieser Nachricht empfunden hatte, waren schwer zu beschreiben. Einerseits hielt er nicht viel von seinem Vetter, der im Gegensatz zu ihm stets vom Glück begünstigt schien. In den seltenen Augenblicken, in denen er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass er ihm den Erfolg neidete. Und mehr als einmal hatte er ihn zur Hölle gewünscht, vor allem dann, wenn man ihn aufgrund seines Namens wieder einmal mit Haiko – dem ersten Menschen, der durch ein Star Gate getreten war! – verwechselt hatte.
    Doch nun war er vielleicht tot und das änderte alles.
    Aufgewachsen waren die beiden Vettern weit entfernt voneinander; Haiko in einer Kleinstadt in der Inneren Mongolei, Jackie in dem brodelnden Hexenkessel von Hongkong. Doch scheinbar hatten die Gene ihres gemeinsamen und einst weltberühmten Urgroßvaters dafür gesorgt, dass sie die gleichen Interessen und Fähigkeiten entwickelten – wenn sie auch nicht verhindern konnten, dass einer der beiden erheblich mehr vom Glück begünstigt wurde als der andere. Zum ersten mal begegnet waren sich die Vettern dann ausgerechnet auf einem Kontinent, der weit von beider Heimat entfernt lag, nämlich in Detroit in den ehemaligen Vereinigten Staaten, als sie eine Ausbildung zum Überlebensspezialisten begannen. Danach waren sie sich immer wieder über den Weg gelaufen, privat öfter als im Einsatz. Allerdings hatte keiner von beiden großes Interesse an einer näheren Bekanntschaft gezeigt.
    Und nun …
    Jackie bemühte sich, diese Gedanken zu vertreiben. Noch stand ja nicht fest, dass Haiko tot war. Außerdem hatte er eine wichtige Mission zu erfüllen – eine Mission, deren Bedeutung durch die jüngsten Ereignisse noch dramatisch gesteigert wurde: Lino Frascati befand sich seit fast einer Woche in der Hand von MAFIA und nur er, Jackson ›Jackie‹ Chan, konnte ihn befreien! Den Ort, wo man den ehemaligen Konzernchef gefangen hielt, hatte er bereits ausfindig gemacht; alles, was er nun noch benötigte, war eine günstige Gelegenheit. Die letzten Tage hatte Jackie hauptsächlich mit Abwarten verbracht.
    Doch nun drängte die Zeit. Wenn es tatsächlich einen Angriff von Raumschiffen auf die Erde gab, wie einige Leute in den Nachrichten behaupteten, dann musste Frascati zu diesem Zeitpunkt wieder seine alte Position als Chef von Mechanics Inc. eingenommen haben! Chan kannte Clint Fisher, der ja sein unmittelbarer Vorgesetzter war, gut und wusste um seine Fähigkeiten – wenn er auch hart und zynisch war. Dennoch glaubte Jackie nicht, dass der ehemalige Sicherheitschef in der Lage war, einer Invasion der Erde quasi im Alleingang entgegenzutreten. Lino Frascati, dessen war sich der Überlebensspezialist sicher, war einfach ein anderes Kaliber als Fisher. Außerdem fehlte Fisher Frascatis jahrelange Erfahrung an der Spitze eines Weltkonzerns.
    Also musste er ihn hier herausholen und zwar bald!
    Zielstrebig lenkte Jackson Chan seine Schritte in Richtung des ›Gelben Bereichs‹ des unterirdischen Teils der Konzernzentrale, wo, wie er zwei Tage zuvor festgestellt hatte, der ehemalige Chef von Mechanics Inc. in einer Zelle festgehalten wurde. Noch einmal überprüfte er seine Waffe und den Plastiksprengstoff, den er in einer verborgenen Beintasche seiner Montur aufbewahrte. Wenn sich die Gelegenheit, Frascati zu befreien, nicht von selbst ergab, musste er sie schaffen – und er war entschlossen, dies jetzt zu tun!
    Minuten später erreichte er die Grenze des ›Blauen Bereichs‹, in dem unter anderem die Kantine, sein vorübergehender Arbeitsplatz, lag. Hier, an dieser Gangkreuzung, wechselte die Farbe der Beschriftungen sowie der auf dem Boden eingezeichneten Linien von Blau nach Gelb.
    Und hier hatte er eigentlich schon nichts mehr zu suchen.
    Vorsichtig sah Chan um die Ecke. Niemand da! Betont locker passierte er die Kreuzung. Frascatis Gefängnis lag einige hundert Meter weiter. Es war sehr unwahrscheinlich, dass er bis dorthin nicht bemerkt wurde, aber er musste es immerhin versuchen. Und wenn sich ihm jemand in den Weg stellte …
    An der nächsten Kreuzung bog er nach rechts ab. Auch dieser Gang war leer, bis

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