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0176 - Der Pestvogel

0176 - Der Pestvogel

Titel: 0176 - Der Pestvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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einen Wächter setzen, Herr Emo.«
    »Ich bleibe keine Stunde länger in diesem Krankenhaus!«
    »Ich kann Ihre Erregung verstehen, Herr Emo, aber Sie dürfen sich nicht übernehmen. Sie brauchen ein paar Tage, um sich zu erholen.«
    »Ich will weg, und Sie dürfen mich gegen meinen Willen nicht hierbehalten!« sagte Felix Emo hart.
    »Dann lehne ich jede Verantwortung ab…«
    »Aber ja, ich unterschreibe Ihnen, was Sie wollen. Nur raus will ich. Raus aus dieser gottverdammten Klinik, in der Menschen nicht gesund gepflegt, sondern ermordet werden!« Emo erreichte, was er wollte. Eine halbe Stunde später saß er in einem Taxi und war zur Polizei unterwegs.
    ***
    Ich traf um 14 Uhr in Wien-Schwechat ein. Vladek Rodensky war zur Stelle. Ein fünfunddreißigjähriger großer Mann mit eisigblauen Augen hinter einer modernen Brille, die gut zu seinem Gesicht mit den scharf geschnittenen Zügen paßte. Sein dichtes braunes Haar glänzte seidig, und er grinste mich mit einem kräftigen Gebiß an.
    »Willkommen in Wien.«
    »Hallo, Vladek.«
    »Wie war der Flug?«
    »Bestens. Und die Stewardeß… Oh, lala.«
    Wir verließen das Flughafengebäude. Auf dem Parkplatz stand Rodenskys schwarzer Rover. Ich teilte ihm mit, daß ich von Rom aus ein Zimmer im Wiener Hilton reservieren lassen hatte, und dorthin brachte er mich.
    Während wir am riesigen Areal des Zentralfriedhofs entlangfuhren, fragte ich: »Hat sich inzwischen etwas Neues ereignet?«
    Rodensky zuckte mit den Schultern. »Mir ist nichts bekannt. Ich schlage vor, Sie stellen Ihre Reisetasche im Hilton ab, und wir begeben uns dann gemeinsam zu Manfred Mock.«
    Ich nickte. »Einverstanden.«
    Wir sprachen anschließend über unseren gemeinsamen Freund Tony Ballard, an dessen Seite Vladek Rodensky schon so manches gefährliche Abenteuer erlebt hatte. Der Brillenfabrikant würde mir bei meiner Arbeit bestimmt eine brauchbare Stütze sein.
    Wir erreichten das Hilton. Vladek Rodensky stellte seinen Wagen in der Tiefgarage ab. Wir fuhren mit dem Lift hoch. Ich begab mich zur Rezeption, während sich Vladek in der Halle in einen bequemen Sessel setzte. Er wollte da auf mich warten.
    Ein Boy zeigte mir mein Zimmer. Achter Stock. Herrlicher Ausblick. Ich gab dem Jungen zwanzig Schilling Trinkgeld und schloß die Tür. Von meinem Fenster aus konnte ich die Spitze des Stephansdoms sehen, die hoch über die Häuser des Wiener ersten Bezirks hinausragte.
    Was war dort los? Was für ein Geheimnis verbarg sich dort, und wie sollte ich es lüften?
    Ich drehte mich um, öffnete den Schrank und stellte die Reisetasche hinein. Plötzlich war mir, als würde etwas Großes, Schwarzes am Fenster vorbeiwischen. Für einen Moment wurde es dunkel im Zimmer, und dann gleich wieder hell. Ich eilte zum Fenster und riß es auf. Ich beugte mich weit hinaus, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Aber mein sechster Sinn sagte mir, daß ich mich von nun an in Acht nehmen mußte.
    Mit finsterer Miene wandte ich mich um. Da schlug das Telefon an. Ich dachte, es wäre Vladek Rodensky, dem das Warten schon zu lange dauerte, und hob ab. Es war jedoch nicht der Brillenfabrikant, sondern ein mir unbekannter Mann, dessen krächzende Stimme mir auf Anhieb unsympathisch war.
    »Mr. Sinclair… Geisterjäger!«
    Ich stutzte. Die Gegenseite war bereits informiert. Das war schlecht, denn sie würde über jeden meiner Schritte Bescheid wissen, während ich im Augenblick noch völlig im dunklen tappte.
    »Mit wem spreche ich?« fragte ich.
    »Mein Name tut nichts zur Sache.«
    Ich hatte etwas gegen Leute, die ihren Namen nicht nennen wollten. »Was wollen Sie?« fragte ich schroff.
    »Ihnen einen guten Rat geben.«
    »Stecken Sie sich Ihren guten Rat an den Hut.«
    »Sie sollten nicht so schmissig sein, Sinclair. Es kann Ihr Leben davon abhängen, ob Sie meinen Rat beherzigen oder nicht.«
    »Was Sie nicht sagen. Wenn Sie sich einbilden, mich einschüchtern zu können, sind Sie auf dem Holzweg.«
    »Sie sind zwar eben erst in Wien eingetroffen, aber Sie sollten sofort wieder abreisen, denn diese Stadt ist ein heißes Pflaster für Sie. Verschwinden Sie, solange Sie dazu noch Gelegenheit haben. Lassen Sie den Dingen ihren Lauf. Kümmern Sie sich nicht darum, sonst ergeht es Ihnen schlecht.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie fehlgepolter Traumtänzer…«, schrie ich, aber der Mann mit der krächzenden Stimme hörte sich nicht an, was ich ihm sagen wollte. Er legte höhnisch lachend auf.
    ***
    Die

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