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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem alten Militärbunker im Manövergebiet des Sandhurst Forest entdeckt.
    Hunderte von Särgen standen dort, und gemietet hatte diesen Bunker Logan Costello, der Mafioso. Wahrscheinlich nicht aus eigenem Antrieb, denn hinter ihm stand Solo Morasso, alias Dr. Tod. Wieder einmal schloß sich der Kreis. An das Lager hatte ich wirklich nicht mehr gedacht. Aber so bekam ich bestätigt, daß alles einen Sinn hatte, erschien es auch noch so konfus oder sinnlos.
    »Ihr fahrt also in den Bunker?« wollte ich wissen.
    »Ja.«
    »Mit dem Zug?«
    »Sicherlich. Es gibt dort eine alte Eisenbahnstrecke. Keiner denkt mehr an sie, aber sie ist noch befahrbar, und von Putney führt sie hin.«
    »Und wer fährt den Zug?«
    Da lachte der Ghoul dreckig und antwortete: »Wir bekommen immer, was wir haben wollen.«
    »Wie viele Ghouls sind in dem Zug?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ungefähr.«
    »Vielleicht zehn, vielleicht 50 – oder 100?«
    Verflucht! 100 Ghouls. Wenn das stimmte, dann gute Nacht, Marie.
    »Wo ist dein Kumpan?«
    »Weg!«
    »Das weiß ich selbst. Welchen Weg hat er genommen?«
    »Durch die Unterwelt.«
    Mal wieder die Kanalisation. Wie schon so oft. Da fühlten die Ghouls sich wohl, ebenso wie vor kurzem ein Riesenkrake, der Bill Conolly in seiner Gewalt gehabt hatte.
    »Läßt du mich laufen?« fragte er.
    Ich ging nicht auf seine Frage ein und erkundigte mich, was er und sein Artgenosse hier gewollt hatten.
    »Wir hatten dem Ghoul, der hier wohnte, Bescheid sagen wollen. Aber es gibt ihn nicht mehr.«
    »Genau.«
    »Willst du mich auch töten?« fragte er, und während er diese Frage stellte, verwandelte er sich. Seine Haut wurde schwammig.
    Sie erinnerte an einen Teig, der langsam auslief und seine Spuren in dem Gesicht des Monsters hinterließ. Aus dem menschlichen Gesicht wurde nun eine widerliche, verzerrte Masse. Der Leichengestank drang mir entgegen. Sein Mund klaffte auf. Ich sah plötzlich gefährliche Reißzähne und hatte innerhalb von Sekunden einen Original-Ghoul vor mir, den widerlichsten aller Dämonen.
    Hart preßte ich die Lippen aufeinander. Ich sah, wie sich der rechte Arm meines Gegners bewegte. Er suchte nach einem Gegenstand, mit dem er schlagen konnte.
    Da krümmte ich den Finger.
    Der Schuß klang nicht einmal laut, aber die Silberkugel hieb quer durch den teigigen Schädel des Monsters und zerstörte ihn.
    Der Ghoul zuckte noch einmal zusammen, kippte dann nach hinten und schlug mit den Armen um sich. Es klatschte, als er aufschlug.
    Er verging. In einer blassen, stinkenden Lache löste er sich auf.
    Sie lag wie ein heller Teppich auf dem Boden, ein widerlich stinkender See, der Rest von diesem schrecklichen Dämon.
    Ich verließ die Hütte und schüttelte mich dabei. Die Sonnenstrahlen blendeten mich ein wenig, und ich hatte das Gefühl, in eine andere Welt zu treten.
    Die Beretta behielt ich sicherheitshalber in der Hand, als ich die nähere Umgebung der Hütte absuchte.
    Ziemlich versteckt und genau neben einem Wasserbecken, wie ich es von Friedhöfen her kannte, fand ich einen Gully, dessen Deckel nicht mehr fest, sondern schräg auflag.
    Dort war der zweite Ghoul also geflohen.
    Ihn zu verfolgen, hatte keinen Sinn. Sein Vorsprung war einfach zu groß. Zudem hatte ich das an Informationen, was ich haben wollte. Für mich ging es jetzt darum, das Schlimmste zu verhüten.
    So rasch es ging, lief ich zurück.
    Sheila war schon nervös, weil ich so lange weggeblieben war.
    »Wo hast du gesteckt?« empfing sie mich.
    Ich berichtete in knappen Worten.
    Ihre Augen wurden groß. »Aber das ist ja schrecklich«, sagte sie. »Da kann man ja von einer Invasion der Ghouls reden.«
    »Leider.«
    »Wenn doch die beiden schon hier wären.«
    Ich nickte. »Da hast du ein wahres Wort gesprochen, Sheila. Aber jetzt hör zu. Wenn das alles stimmt, was ich gehört habe, steht uns einiges bevor. Ich werde das kaum allein schaffen können. Ich sage dir jetzt, wo Bill und Will mich finden können.«
    »Sollen sie zu dir kommen?«
    »Ja, Sheila. Es tut mir leid. Ich habe mir den Abend auch anders vorgestellt, aber es geht jetzt ums Ganze. Ich muß verhindern, daß die Ghouls es schaffen. Ich habe vor einigen Monaten dieses Sarglager gesehen, es ist riesig, glaub mir. Das kann ungeheuer gefährlich werden. Diese Ghouls dürfen sich nicht entfalten. Ich will nicht, daß Xorron hier eine kleine Armee vorfindet.«
    »Kannst du seine Erweckung nicht verhindern?« fragte sie mich.
    »Dazu muß ich nach New York,

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